Kölner Villen
Hahnwald und Marienburg
Mit dem 19. Jahrhundert kamen viele Zeugen der Vergangenheit wieder zurück in die Architektur. Mit Neogotik, Klassizismus und Neobarock mischte sich einiges zusammen und wurde zu dem, was gerne als „Historismus“ zusammengefasst wird. Die Folge war eine ausgesprochene Formenvielfalt, die besonders in den Fassaden der prachtvollen Villen der Gründerzeit ausgelebt werden konnte. So glich auch kaum ein Gebäude dem anderen, eine Tatsache, die dem betuchten Bauherren gefallen musste.
Da der Zweite Weltkrieg die Zerstörung vieler dieser spannenden Architekturen in Deutschland mit sich brachte, sind die erhaltenen Viertel fast schon eine Rarität.
Die beiden Stadtteile Hahnwald und Marienburg gehören zu den exquisitesten Wohngebieten in Köln. Ihre Bausubstanz spiegelt eine über hundertjährige Geschichte. Bis heute kann ein spannendes Zusammenspiel von regionaler Bautradition und nationalen wie internationalen Architekturströmungen in beiden Villengebieten anschaulich aufgezeigt werden.
Zu dieser Kunstgeschichtlichen Erkundung laden wir Sie herzlich ein!
Ihr/e Reiseleiter/in
Mittwoch, 10. April 2024
10.00 Uhr
Treffpunkt Bonner Landstraße/Ecke Am Neuen Forst in Köln
Hahnwald
Der Hahnwald, der seine Entstehung einem amerikanischen Zahnarzt verdankt, zählt zu den angesehensten Stadtteilen Kölns. Die Gartenstadt im Süden der Millionenstadt wurde bereits ab 1913 durch H. Cotton Merrill Wirklichkeit und brachte Landsitze wie das Haus Hahn hervor. Zudem lockte ein sehr liberaler Bebauungsplan der Gemeinde Rondorf zahlreiche Kölner Persönlichkeiten an. Die 1960er und 1970er Jahre waren rückblickend auch für den privaten Wohnungsbau zwei bedeutende Jahrzehnte. Zur damals neuen Architektengeneration, die durch Bauten in Hahnwald vertreten sind, zählten beispielsweise Peter Neufert, Joachim Schürmann und Rolf Link.
In Hahnwald gleicht kein Bau dem anderen, und die Einzigartigkeit der Gebäude, sowie die Größe der Grundstücke haben seit jeher viel Prominenz angezogen. So haben auch Stefan Raab und Toni Kroos schon zu seinen Bewohnern gezählt.
12.30 Uhr
Mittagessen in der Osteria da Paolo
Marienburg
Baugeschichte(n) aus über 150 Jahren zeigt auch der Villenort Marienburg, wo zwischen Südpark und St. Maria Königin herausragende Architektur vorgestellt wird. Zur Blütezeit der Rheinromantik im 19. Jahrhundert wurde ein Komitee zur Errichtung eines Villenviertels gegründet. Für die gehobene Wohnbebauung erwarb Ernst Leybold das umliegende Gebiet und setzte sich mit den Ideen der englischen Gartenstadt auseinander. Die „Immobiliengesellschaft Marienburg“ hatte schließlich ab 1892 großen Erfolg und fand illustre „Baulustige“ und mit diesen namhafte Architekten wie Otto March, Dominikus Böhm oder Paul Pott.
Der Zweite Weltkrieg brachte große Zerstörungen für Marienburg. Dennoch hat sich der Charakter des Stadtteils als Villenkolonie bewahrt, eine Seltenheit in Deutschland.
ca. 16.30 Uhr
Ende der Veranstaltung an der Bismarcksäule, Bayenthalgürtel
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.