Der starke Mann hinter Karl Marx
Friedrich Engels – eine kritische Würdigung anlässlich seines 200. Geburtstags
Friedrich Engels (1820-1895) ist das Los beschieden, immer an zweiter Stelle genannt zu werden. Der aus Wuppertal stammende Industriellensohn gilt zwar als enger Freund und Förderer von Karl Marx, üblicherweise wird ihm aber eine eher nachrangige Rolle bei der Entwicklung der Theorie des Sozialismus und des Kommunismus zugesprochen. Im Jubiläumsjahr seines 200. Geburtstags stellt sich hierzu aus einer kritischen Perspektive die Frage: Zu Unrecht?
Interessante Antworten hierauf gibt die aktuelle und nach dem Ende der DDR mittlerweile undogmatische Forschung zu Engels, die zwei interessante Schwerpunkte aufweist: Zum einen hebt sie die Verdienste hervor, die Engels für seinen auf Tatsachen basierenden Blick auf die Gesellschaft erworben hat und die ihn auf eine Stufe mit den Vätern der Soziologie stellen. Zum zweiten deckt die Forschung aber auch in kritischer Absicht auf, wie Engels seinen Freund Marx beeinflusste und später, nach dessen Tod, in seine noch nicht erschienenen Hauptwerke eingriff. Wesentlich deutlicher als zuvor tritt dadurch der nicht geringe Anteil Engels an dem in vielerlei Hinsicht unseligen Erbe der beiden Theoretiker hervor.
Neben einer kritischen Würdigung von Friedrich Engels Persönlichkeit, Leben und Werk gilt der Blick der Akademietagung aber auch der großen Jubiläums-Sonderschau „Friedrich Engels – Ein Gespenst geht um in Europa“ in der Kunsthalle in Barmen, bei der zahlreiche, teilweise erstmalig gezeigte Exponate eine neue Perspektive auf den Sohn der Stadt vermitteln.
Samstag, 4. April 2020
14.00 Uhr
Begrüßung und Einführung
Ein unbestechliches Gespür für die Wirklichkeit
Friedrich Engels: Biographische Notizen
Dr. Eberhard Illner,
Historiker und Soziologe, war von 2008-2018 Leiter des Museums
Historisches Zentrum in Wuppertal
15.30 Uhr
Kaffee- und Teepause
15.45 Uhr
Hatte der Kapitalismus des 19. Jahrhunderts ein „kaltes Herz“?
Engels und die Entwicklung der britischen und kontinentalen Industrie
Prof. Dr. Margrit Schulte Beerbühl,
Lehrstuhl für Neuere Geschichte, Heinrich Heine Universität Düsseldorf
18.00 Uhr
Abendessen
19.00 Uhr
Ein bahnbrechender Blick auf die Gesellschaft
Engels und seine Zeitgenossen Saint-Simon, August Comte und John Stuart Mill
Prof. Dr. Hans Frambach,
Arbeitsbereich Mikroökonomie und Geschichte des ökonomischen Denkens, Schumpeter School of Business and Economics, Bergische Universität Wuppertal
21.15 Uhr
Ende des Veranstaltungstages
Sonntag, 5. April 2020
Frühstück für Übernachtungsgäste ab 7.00 Uhr
8.00 Uhr
Gelegenheit zur Mitfeier der Eucharistie in der Edith-Stein-Kapelle
9.15 Uhr
Fahrt mit einem Reisebus nach Wuppertal
10.15 Uhr
„Friedrich Engels – Ein Gespenst geht um in Europa“
Führung durch die Sonderausstellung in der Kunsthalle Barmen
Rainer Rhefus,
Historisches Zentrum Wuppertal
Nach der Führung besteht die Möglichkeit zum individuellen Rundgang durch die Sonderausstellung.
12.15 Uhr
Rückfahrt nach Bensberg mit dem Reisebus
13.00 Uhr
Mittagessen
14.00 Uhr
Ende der Veranstaltung
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.