Wo ist eigentlich… Andreas Würbel?
Ostsee, Marzipan und Buddenbrooks | Eindrücke von der Ostsee
Mehr als eine Erinnerung an das Holstentor ist von einem kurzen Besuch von etwa 35 Jahren nicht mehr übriggeblieben. Doch dieses Jahr geht es erneut an die Ostsee, die mit ihren vielfältigen kulturellen und kulinarischen Besonderheiten lockt. Was erwartet mich dort? Viele von uns haben ein Bild vor Augen: Wasser, Strand, Sonne, Strandkörbe. Und das ist auch richtig! Die Ostseeküste mit ihren langen Wegen am Wasser und den Kalkfelsen auf Rügen zieht jeden Sommer zahlreiche Besucherinnen und Besucher an.
Doch das ist nur die eine Seite. Die Städte und Regionen an der Ostsee und im Hinterland zeugen von einer beeindruckenden Kulturgeschichte. Der einzigartige Baustil der Backsteingotik ist an zahlreichen Gebäuden sichtbar. Rathäuser, Kirchen und Klöster erzählen noch heute von dieser großartigen Zeit.
Wer nach Lübeck kommt, erlebt eine besondere Tradition. Lübeck hat seinen Ruf aus dem Mittelalter, als die Stadt die Hauptstadt der Hanse war. Das mächtige Holstentor aus dem Jahr 1478, das die Altstadt auf einer Insel in der Trave von unliebsamen Besuchern abschirmen sollte, ist zum Wahrzeichen der Stadt geworden. Zahlreiche Bauten aus der Backsteingotik prägen das Bild der Stadt. Auch die Buddenbrooks und Günther Grass haben in Lübeck ihre Spuren hinterlassen.
Eine besondere Tradition ist mit dem Lübecker Marzipan verbunden. Als regionale Herkunftsbezeichnung geschützt, blicken Produktion und Verkauf auf eine lange Tradition zurück. Seit 1530 wurde „Martzapaen“ erstmals in den Lübecker Zunftrollen erwähnt. Seit etwa 1800 genießt Lübeck den Ruf als Marzipanstadt. Die Lübecker Marzipanhersteller halten sich bis heute per Selbstverpflichtung an den Qualitätsgrundsatz, mindestens 70% Marzipanrohmasse und höchstens 30% Zucker zu verwenden. Die Geschichte des Produkts zeigt heute ein Marzipanmuseum. Doch bei aller Geschichte zählt vor allem eines: die wunderbaren und leckeren Produkte zu probieren! Am originalen Ort schmecken sie einfach am besten!
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16. Juli 2024 || ein Beitrag von Akademiereferent Andreas Würbel