Mein Sehnsuchtsort I Das Bergische Land
In der Vorbereitung auf meinen Beitrag in der Reihe Sehnsuchtsorte ist mir deutlich geworden: Den einen Sehnsuchtsort gibt es für mich nicht. Aber, ich kann für mich eine Sehnsuchtslandschaft ausmachen: Diese ist durchzogen von grünen Hügeln, saftigen Wiesen und Wäldern mit Bächen. Wenn dann noch Tiere auf den Weiden grasen und pittoreske Städtchen und Dörfer zum Flanieren einladen, geht mein Herz auf. Ich bin eben ein Kind des Bergischen Landes und eng mit dessen Landschaft verbunden.
Eines dieser schönen Städtchen habe ich vor Kurzem noch einmal besucht: Remscheid-Lennep. Die Lenneper Altstadt zählt zu den ausgewählten 35 historischen Stadtkernen Nordrhein-Westfalens. In der ehemaligen traditionsreichen Tuchmacherstadt, die im 13. Jahrhundert die Stadtrechte erhielt, kann man an vielen alten Fachwerk- und Schieferhäusern vorbeischlendern. 116 Häuser des Stadtkerns stehen unter Denkmalschutz, die Klosterkirche ist als Kulturzentrum weit über Lennep hinaus bekannt.
Hier befindet sich auch das Wohnhaus von Wilhelm Conrad Röntgen, der am 27. März 1845 in Lennep geboren wurde. 200 Meter von seinem Geburtshaus entfernt, wurde dem genialen Physiker und Nobelpreisträger in einem altbergischen Patrizierhaus ein Museum gewidmet. Dieses schon 1932 eröffnete und später erweiterte Museum dokumentiert nicht nur das Leben und Werk von Wilhelm Conrad Röntgen, sondern vermittelt darüber hinaus seine Entdeckungen, die faszinierende Welt des Unsichtbaren sowie die umfangreichen Anwendungsgebiete der Röntgenstrahlen in der Vergangenheit bis hin zu den einfallsreichen Anwendungen der Neuzeit. Die neue Ausstellungsfläche „Moderne medizinische Bildgebung“ wurde erst 2022 eröffnet. (Mehr über das Röntgen Museum)
Wer nach oder vor einem Besuch des kleinen Ortes die bergische Landschaft erkunden möchte, findet diverse Wanderwege rund um Lennep.
Altstadt von Lennep: © U. Knittel
Bergisches Land: Horst-Joachim auf Pixabay
23. Juli 2023 || ein Beitrag von Akademiedirektorin Andrea Hoffmeier