Europawahl 2024 – Darum gehen wir wählen!
Wählen ist für mich jedesmal wieder und ganz grundsätzlich „Bürgerpflicht“. Wenn wir hier in Deutschland schon – anders als der Großteil aller Menschen auf diesem Planeten – die Chance haben, unsere Stimme abzugeben in einer freien und fairen Wahl, die dann auch politisch umgesetzt wird: Wenn wir schon diese Wahl haben, dann müssen wir sie auch nutzen. Und das nicht nur, um zu protestieren, sondern um zu gestalten.
Wie oft schimpfen wir über Europa: Über die Bürokratie, die vermeintlich nur die Krümmung der Bananen definiert, über die langsamen Mühlen der Gesetzgebung, über hohe Summen Geldes, die in scheinbar unwichtigen Projekten „versanden“?
Hier lohnt sich die Vogelperspektive. Was wären wir ohne den rechtlichen Schutz eines gemeinsamen Europas vor gefährlichen Lücken im Verbraucherschutz? Wie würden Güter unseres täglichen Bedarfs ohne die geförderte Infrastruktur transportiert? Was würde eine national-beschränkte Wirtschaft ohne den europäischen Binnenhandel für den deutschen Mittelstand bedeuten? Und was schließlich – auch das – könnten einzelne Klein- und Mittelstaaten einer möglichen Aggression von außen entgegensetzen?
Wir brauchen Europa, und Europa braucht uns, braucht unsere Stimme. Darum gehe ich wählen.
Felicitas Esser, Akademiereferentin für Kultur und Gesellschaft
Die Vorteile der Europäischen Union begleiten mich berufsbedingt bis heute eigentlich jeden Tag. Als junger Mensch hatte ich die wunderbare Möglichkeit, längere Zeit in Frankreich (und in der Schweiz) zu arbeiten – ohne mich auch nur ansatzweise um Aufenthalts- oder Arbeitserlaubnisse sorgen zu müssen. Diese Erfahrungen haben nicht nur meine persönliche Entwicklung geprägt, sondern auch meine berufliche Laufbahn nachhaltig positiv beeinflusst. Was passiert, wenn Selbstverständlichkeiten wie z.B. Reisefreiheit und Freizügigkeit innerhalb der Union plötzlich massiv eingeschränkt werden, haben wir alle, insbesondere aber der Tourismussektor, eindrucksvoll während der Corona-Pandemie erlebt.
In wenigen Wochen werde ich wieder mit einer Reisegruppe nach Georgien reisen – ein Land, in dem vor allem die jüngeren Bürger seit Wochen massenweise auf die Straßen gehen, um ihre wirklich tiefe Sehnsucht nach einer Mitgliedschaft in der EU auszudrücken. Ihr Kampf für Reisefreiheit, Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit, um nur die wichtigsten Werte der EU zu nennen, erinnert mich eindrucksvoll daran, dass diese Errungenschaften keineswegs selbstverständlich sind.
Am 9. Juni 2024 ganz bewusst und im wahrsten Sinne des Wortes zur Europawahl zu gehen (und nicht die etwas bequemere Briefwahl vorzuziehen) und meine Stimme für den Erhalt und die Weiterentwicklung dieser grundlegenden Prinzipien abzugeben, ist daher für mich ein minimaler, aber selbstverständlicher Beitrag dafür, dass die EU weiterhin ein Ort bleibt, der solche Freiheiten und Rechte schützt und fördert – für alle Menschen in Europa!
Sandra Gilles, Leiterin Referat Ferienakademien
Ich empfinde das Europa ohne Grenzen als ein wahnsinniges Geschenk. Es klingt fast ein wenig nostalgisch, wenn die Vergangenheit für die Gegenwart bemüht wird, aber erst im Rückblick wird das Geschenk dieses vereinigten Europas deutlich. Wie mühsam waren Reisen in Europa mit Passkontrollen, ständigem Geldwechsel und Umrechnen der Preise in die Landeswährung? Wie menschenverachtend waren die Systeme jenseits des eisernen Vorhangs, die nun zum vereinigten Europa gehören? Und wie schön ist es heute, in allen Ländern Europas lernen, studieren, arbeiten zu können und auch leicht deren landschaftliche und kulturelle Schönheiten ohne Probleme zu besuchen. Und nicht zuletzt ist das heutige Europa eine Region des Friedens, in einer aktuell wenig friedvollen Welt.
Andreas Würbel, Referent für Kunst, Kultur und Pädagogik
Ich gehe zur Europawahl, weil ich stärken und erhalten will, was Europa für mich ist. Europa bedeutet für mich kulturelle Vielfalt, Frieden, Kommunikation, Freiheit.
Wichtig ist mir, dass wir das Gefühl der Zusammengehörigkeit in Europa, das viele Menschen in den 27 europäischen Mitgliedsstaaten empfinden, nicht als gegeben ansehen. Lasst uns weiterhin reisen, lesen, fremde Sprachen und Kulturen kennenlernen, Vielfalt als Schatz und nicht als Bedrohung erfahren, gleichzeitig national und europäisch denken, Werte für ein europäisches Zusammenleben entwickeln, Mensch sein – und am 9. Juni demokratische Parteien wählen.
Karin Dierkes, Referentin für Theologie und Philosophie
Ich gehe wählen, weil Demokratie nicht existieren kann, wenn wir sie nicht leben! Unsere Aufgaben darin wahrnehmen, sie schützen, gestalten, verteidigen und auch aushalten, dass es nicht immer die schnelle, einfache Lösung gibt.
Ich habe eine Stimme – und ich werde sie nutzen, um sie nicht zu verlieren!
Judith Uebing, Referentin Forum :PGR
Warum am 9. Juni wählen gehen?
Wahlen sind der Kern der Ausübung von Demokratie. Demokratie steht gegen Willkür und Diktatur. Wir gehen wählen, um die Demokratie aufrecht zu erhalten.
Judith Graefe, Referentin Erkundungen
Die Stimmabgabe bei der Europawahl ist eine der einfachsten Möglichkeiten, die Politik in der EU selbst mitzugestalten. Die Wahl entscheidet darüber, worauf sich die Europäische Union in den nächsten fünf Jahren fokussieren soll. Ob Klimawandel, Migration oder Terrorismusbekämpfung: globale Herausforderungen können nur gemeinschaftlich gelöst werden. Daher ist die EU für uns alle sehr wichtig.
Wenn ich meine Stimme bei der Europawahl abgeben, werde ich Teil einer großen Bewegung und entscheide mit, wie die EU diesen globalen Herausforderungen begegnet. Doch eine Demokratie kann eben nur dann bestehen, wenn sich ihre Bürger*innen daran beteiligen. Daher gehe ich wählen, um die europäische Politik mitzugestalten.
Anne Pesch, Referentin Öffentlichkeitsarbeit