Bergische Landpartie – die Vielfalt des Bergischen Landes

Nach zwei Jahren ist es am kommenden Sonntag endlich wieder so weit: Wir laden herzlich zur 11. Bergischen Landpartie nach Bensberg ein.

Janine Lattarulo, die die Bergischen Landpartie für die Thomas-Morus-Akademie organisiert, war im Gespräch mit Andrea Hoffmeier, Akademiedirektorin, und Guido Kohlenbach, Leiter des LVR-Fachbereichs Regionale Kulturarbeit.

Die Besucher und Besucherinnen haben die Möglichkeit, die landwirtschaftliche, kulinarische und kunsthandwerkliche Vielfalt der Region zu erleben und nachzuschmecken. Wie wichtig ist Ihnen die regionale Vielfalt?

Andrea Hoffmeier: Als Thomas-Morus-Akademie ist uns das Thema regionale Vielfalt sehr wichtig, deshalb richten wir die Bergische Landpartie schon seit Jahren an diesem Thema aus. Es ist schön zu sehen, dass immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher die Geschmacksqualität von regionalen, z.T. historischen Obst- und Gemüsesorten, zu schätzen wissen und bewusst Produkte aus der Region kaufen. Auch gilt es die einmalige Kulturlandschaft des Bergischen Landes in anderen Regionen Deutschlands bekannter und bei Einheimischen wieder stärker ins Bewusstsein zu rufen.

Guido Kohlenbach: Auch dem Landschaftsverband ist sie sehr wichtig, denn Vielfalt zeichnet die rheinischen Kulturlandschaften aus und charakterisiert sie. Keine rheinische Kulturlandschaft ist dabei wie die andere, jede hat ihre Eigenart. Der LVR engagiert sich nicht zuletzt deshalb für die Erhaltung, Pflege und Entwicklung der historisch geprägten Kulturlandschaften des Rheinlandes, um ihre regionalen Charakteristika zu erhalten. Die kleinstrukturierte Mittelgebirgslandschaft des Bergischen Landes mit ihren zahllosen Bergen und Tälern und dem reichen kulturellen Erbe bildet das landschaftlich wahrnehmbare Profil der Region.

Der Erhalt dieser charakteristischen kulturlandschaftlichen Vielfalt ist gesetzlicher Auftrag und Aufgabe des LVR. Dafür ist es erforderlich, die Besonderheiten der Region sichtbar und gelegentlich auch im wahrsten Sinne des Wortes „schmackhaft“ zu machen, um über die Wertschätzung das Interesse an deren Erhalt haben zu bestärken. Hierzu leistet die Bergische Landpartie einen wichtigen Beitrag.

Verbände und Institutionen werden mit ihren Aktivitäten über den Erhalt der Artenvielfalt informieren. Welche Themen stehen dabei besonders im Mittelpunkt?

Guido Kohlenbach: Durch jahrhundertelange menschliche Nutzung wie die Umgestaltung der Naturräume ist eine vielfältige Kulturlandschaft entstanden, die zugleich Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten bietet. Gerade historische Kulturlandschaften und ihre Elemente haben dabei eine hohe Bedeutung für die Erhaltung der biologischen Vielfalt. Bei genauerem Hinsehen werden ökosystemare Zusammenhänge sichtbar, die im Laufe der Zeit durch die Eingriffe in die und Kultivierung der Landschaft entstanden sind. Dies wird zum Beispiel an Hohlwegen, Trockenmauern oder Ackerrainen erkennbar.

Wie werden Sie das Bergische Land präsentieren?

Guido Kohlenbach: Der LVR wird seine Aktivitäten zur Kulturlandschaftspflege mit einem Infostand und unter Einbeziehung des Aktionskünstlers Jörn Kölling, der mit einem interaktiven Bauchladentheater das Thema Mühlengeschichte im Bergischen Land aufgreift, präsentieren.

Andrea Hoffmeier: Am Stand der Thomas-Morus-Akademie steht dieses Jahr das Thema unserer aktuellen Kunstausstellung „FACES OF US – Porträts erzählen von Vielfalt und Respekt“ im Zentrum. Zum einen bieten wir an diesem Tag für Interessierte zwei Führungen mit einem der Künstler durch die Ausstellung an. Zum anderen besteht an unserem Stand für die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, selber kreativ zu werden. Neben einer Malaktion können sich die Gäste dort natürlich auch über die Akademie und ihre Veranstaltungen informieren.

Ich danke Ihnen für das Gespräch.

Lesen Sie am kommenden Freitag anlässlich der 11. Bergischen Landpartie ein Gespräch mit Stefan Uhlmann, Geschäftsführer des Kardinal Schulte Hauses, und Jens Eichner, Geschäftsführer Zweckverband Naturpark Bergisches Land.