Alfred Hitchcock: Der Meister der Spannung
Alfred Hitchcock – eine Legende. Das Werk des 1899 geborenen Briten gilt als Geburt und Höhepunkt des psychologischen Thrillers, dessen Spannung und Tempo er mit seinem sehr „britischen“ Humor ausbalancierte. Auch heutige Krimi-Zuschauer profitieren noch immer von seiner Kunst, mit der Hitchcock Maßstäbe setzte und seiner Zeit in vielem weit voraus war.
Der junge Hitchcock war ein Einzelgänger. Vergleichsweise klein und schon als Kind eher füllig, wurde er von Mitschülern verspottet und gehänselt. Die Jesuitenschule verließ er schon mit 14 Jahren wieder. In Abendkursen baute er sein bis dahin einziges Talent, das Zeichnen aus, und eignete sich kunstgeschichtliche Kenntnisse an. Über die zeichnerische Gestaltung von Szenebildern schließlich fand er zum Film.
Schon früh kam Hitchcock, in einer anglikanischen Umgebung streng katholisch erzogen, in Verbindung mit dem Komplex von Schuld und Sühne: ein Lebensthema, das er Jahrzehnte später in seinen Filmen thematisierte, analysierte und dem er ein Gesicht gab. „Der Mieter“, in dem ein einzelgängerischer Pensionsgast verdächtigt wird, ein Serienmörder zu sein, machte den Auftakt zu einer langen Reihe düsterer, dichter Melodramen, die in „Psycho“ (1960), seinem wohl bekanntesten Film und größten kommerziellen Erfolg, ihren Höhepunkt fanden.
Welche Rolle spielte seine persönliche Biografie, vor allem seine Kindheit und Jugend in der katholischen Diaspora, für sein künstlerisches Schaffen? Was genau versteht man unter dem von ihm geprägten Stilmittel des „Suspense“? Wie entwickelte und nutzte Hitchcock seine ausgeklügelte Bildsprache, mit der er etwa immer wieder Vögel als Vorboten von Unglück einsetzte? Gibt es verschiedene Schaffensphasen, und welche Bedeutung haben seine filmischen Cameos – die nur sekundenlangen Rollen also, in denen der Meister selbst in fast allen seiner Filme auftaucht?
Obwohl Alfred Hitchcock für keinen seiner 53 Filme einen Oscar gewann, gilt er bis heute als einer der einflussreichsten Filmregisseure der Welt. Zum 125. Geburtstag des „Meisters der Spannung“ widmet ihm die Thomas-Morus-Akademie Bensberg ein eigenes Wochenend-seminar am 6. und 7. Juli 2024 unter Leitung des Germanisten und Filmwissenschaftlers Prof. Dr. Thomas Wortmann, Universität Mannheim.
Herzliche Einladung, in dieses im wahrsten Sinn des Wortes spannende Œuvre näher einzutauchen!
Bildnachweis: © Ante Brkan, Public domain, Wikimedia Commons
2. Juni 2024 || ein Beitrag von Akademiereferentin Felicitas Esser
6. bis 7. Juli 2024 (Sa.-So.)
Der Meister der Spannung
Alfred Hitchcock und seine Filme
Seminar mit Prof. Thomas Wortmann