Für Vielfalt und Inklusion – Internationaler Museumstag digital
Weltweit laden heute Museen zum digitalen Entdecken ein und präsentierten ihre Sammlungen in 360-Grad-Rundgängen, mit digitalen Live-Führungen, interaktiven Ausstellungen und vielem mehr. Im letzten Jahr partizipierten mehr als 37.000 Museen in 158 Ländern und Gebieten weltweit. Mit dem Motto des Internationalen Museumstages 2020 „Das Museum für alle: Museen für Vielfalt und Inklusion“ möchten die Häuser das öffentliche Bewusstsein für ein respektvolles gesellschaftliches Miteinander fördern und den Blick auf verschiedene Perspektiven eröffnen.
Der Fokus des Internationalen Museumstages liegt in diesem Jahr auf Themen der Gleichstellung der Geschlechter, Verringerung der Ungleichheit zwischen Ländern, auf Maßnahmen für den Klimaschutz und Frieden, auf Gerechtigkeit, auf Museen als starke, inklusive Institutionen. Dies symbolisiert auch das Poster „Museums for Equality: Diversity and Inclusion“ mit Figuren, die gleichzeitig unterschiedlich und dennoch gleich sind und gemeinsam für die internationalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen werben.
„Museen sind die offenen Schatzkammern unserer Gesellschaft, die uns alle bereichern. Erleben. Staunen. Lernen. Ganz egal woher Besucherinnen und Besucher kommen, ganz egal was ihr Hintergrund ist: Die deutsche Museumslandschaft führt alle Menschen zusammen und stärkt so unser Miteinander,“ betont der Schirmherr des Internationalen Museumstags, Bundesratspräsident und Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Dr. Dietmar Woidke.
Welche wichtige Rolle Museen auch bei den Nachhaltigkeitszielen der UN wie Klimaschutz und Gerechtigkeit einnehmen, wird deutlich, wenn man sich vor Augen führt, welch hohes Vertrauen Menschen in diese legen: Das Level an Vertrauen in die Glaubwürdigkeit der Museen ist teilweise höher als das von NGOs, Zeitungen und Regierungsbehörden.¹ In Anbetracht von „Fake News“, sogenannten „alternativen Fakten“, von Verschwörungstheorien ist die Bedeutung von Museen als richtungsweisende Institutionen nicht hoch genug einzuschätzen und zu fördern. Offensichtlich ist dann auch, dass digitale Angebote der Museen und anderer Kulturinstitutionen zwar einen wichtigen Beitrag leisten, jedoch keinen Ersatz für reale Besuche sein können: Eine ideelle wie finanzielle Unterstützung ihres Kulturauftrages darf nicht zur Debatte stehen.
Die Angebote der teilnehmenden Museen in Deutschland stehen auf www.museumstag.de oder in den Sozialen Medien unter dem Hashtag #MuseenEntdecken zur Verfügung.
Titelbild: Internationaler Museumstag, gemeinfrei
¹Artikel zur Studie.
17. Mai 2020 || ein Beitrag von Julia Steinkamp, Mitarbeiterin Festival Orgelkultur