Paris – „Leuchtende Hauptstadt der Welt“
Literarische Spuren in der Stadt an der Seine
Die „leuchtende Hauptstadt der Welt“, so nannte Heinrich Heine Paris, das für Literatur- und Kunstschaffende immer wieder Anziehungspunkt war. Hier war ihr Leben oft nicht leicht, auch waren ihre Unterkünfte nicht selten spartanisch. So wurden halböffentliche Salons oder Cafés zu Zentren künstlerischen und philosophischen Austausches. Heinrich Heine, Rainer Maria Rilke, Stefan Zweig, Ernest Hemingway, James Joyce oder Honoré de Balzac sowie viele andere setzten auf je eigene Weise der Stadt ein literarisches Denkmal.
Gehen Sie mit Dr. Elisabeth Peters auf literarische Spurensuche und vertiefen Sie sich an „Orten mit literarischer Lizenz“ in die hier entstandenen Texte. So lernen Sie auch Lebenswirklichkeiten und Extravaganzen der Autorinnen und Autoren kennen, sehen mit deren Augen Paris. Und vielleicht gehört auch ein Café au lait im legendären Café de Flor dazu.
Ihr/e Reiseleiter/in
Samstag, 24. Oktober 2020
Fahrt mit dem Thalys von Köln Hbf. (7.52 Uhr) nach Paris Gare du Nord (12.05 Uhr) und Reisebustransfer zum Hôtel Atlantic***.
„Paris ist die Heimat des Fremden. Als Spaziergänger erwirbt man hier ein kleines Bürgerrecht.“ Franz Hessel
Nachmittags führt der Weg zum berühmten Friedhof Montmartre, denn hier fanden u. a. Hector Berlioz, Edgar Dégas, die Brüder Goncourt, der Komponist Jacques Offenbach oder Heinrich Heine ihre letzte Ruhe.
„Sterbe ich in Paris, so will ich auf dem Kirchhofe des Montmartre begraben werden.“ Heinrich Heine
An dem Grab dieses deutschen Dichters, der sich in einem Gedicht sorgenvoll fragte, wo er einst begraben sein wird „Unter Palmen in dem Süden? Unter Linden an dem Rhein?“ hören Sie eine kleine Lesung. Auch im heutigen „Musée de la vie romantique“, das im ehemaligen Wohnhaus des Malers Ary Scheffer eingerichtet ist, wird das 18. und 19. Jahrhundert lebendig. In seinem „Atelier Salon“ empfing er einst beispielsweise Frédéric Chopin, Eugène Delacroix, Gioachino Rossini, Franz Liszt, Charles Dickens oder auch George Sand; ihr ist das Erdgeschoss des Hauses gewidmet während im Obergeschoss auch Gemälde des einstigen Hausherrn zu sehen sind. Der Garten lädt zum Entspannen bei einer weiteren Lesung ein.
Sonntag, 25. Oktober 2020
Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes.
„Ich musste mich entscheiden, entweder für das Leben oder für das Schreiben.“ Alexandre Dumas
Mit dem Reisebus unternehmen Sie einen Ausflug in die nähere Umgebung von Paris. Erstes Ziel ist das Chateau de Monte-Cristo in Port-Marly, mit dessen Bau sich der Erfolgsschriftsteller Alexandre Dumas einen Traum erfüllte.
„Sie tanzte und träumte ein dreieck, ein viereck, ein viereck in einem kreis …“ Hans Arp über Sophie Taeuber-Arp
Nachmittags besuchen Sie die Fondation Arp in Clamart, wo in dem 1929 von Sophie Taeuber-Arp entworfenen Atelierhaus zahlreiche Werke von ihr und dem deutsch-französischen Lyriker und Bildhauer Hans Arp gezeigt werden.
„Mein ganzes Leben hat sich verändert, seit ich weiß, daß es Sie gibt, mein Meister …“ Rainer Maria Rilke über August Rodin
Im nahen Meudon „begegnen“ Sie in der Villa des Brillants und dem Atelier von Auguste Rodin dem jungen Rainer Maria Rilke, der ab 1902 Sekretär des berühmten Bildhauers war. Höhen und Tiefen der sich entwickelnden Künstlerfreundschaft verdeutlichen Auszüge aus Rilkes Büchlein über Rodin (Lesung).
Montag, 26. Oktober 2020
„Paris trägst du für den Rest deines Lebens in dir.“ Ernest Hemingway
Am Vormittag führt der Spaziergang zunächst zur Kirche Saint-Sulpice mit den Delacroix-Fresken, die Maurice Barrès eindrucksvoll beschrieb. Auch das Karussell im Jardin du Luxembourg hat eine „literarische Lizenz“: Es inspirierte Rilke zu seinem wohl berühmtesten Gedicht. Ebenso spiegeln die am Park gelegenen Straßen Literaturgeschichte: André Gide wurde in der Rue de Médicis geboren. Joseph Roth trank sich leider in der Rue de Tournon zu Tode. Gertrude Stein residierte in der Rue de Fleurus. Ihrer wird auf dem Weg durch das Quartier Latin zur Buchhandlung „Shakespeare and Company“ gedacht, in der u. a. Allen Ginsberg oder Henry Miller verkehrten. In der „Erstauflage“ des Buchladens bot die Amerikanerin Sylvia Beach ab 1919 Autoren der „Lost Generation“ – wie Hemingway, Joyce oder Eliot – einen kommunikativen Treffpunkt. Und wenn Sie wissen möchten, wo sich der „Club des Haschischins“, dem auch Charles Baudelaire und Théophile Gautier angehörten, traf, dann treten Sie ein in das Hôtel de Lauzun.
Dienstag, 27. Oktober 2020
„Der Flaneur ist der Beobachter des Marktes. Er schaut und denkt.“ Walter Benjamin
Da unzählige Schriftsteller in der grandiosen Salle Labrouste der historischen Bibliothèque Nationale ihre Quellen studierten, lohnt hier ein Blick. Ganz in der Nähe liegt das Palais Royal, wo einst auch Stefan Zweig und Colette wohnten. Ein kurzer Weg führt später zu den interessanten Passages Couverts, die Heinrich Heine und Walter Benjamin gleichermaßen faszinierten und letzteren zu seinem Fragment gebliebenen philosophisch-literarischen Passagen-Werk inspirierten.
„Wenn man zuviel weiß, stirbt die Poesie.“ Jean Cocteau
Erstes Ziel des Nachmittags ist das Hôtel Biron (heute Musée Rodin), wo einst Rainer Maria Rilke und auch Jean Cocteau wohnten. Dem Schöpfer des Werks „Notre Dame de Paris“ begegnen Sie in seinem einstigen Wohnhaus an der prestigeträchtigen Place des Vosges, Hier wohnte Victor Hugo 16 Jahre in der zweiten Etage, hier schuf er einige seiner Hauptwerke. Heute ist hier das Maison de Victor Hugo zu seinen Ehren und seiner Erinnerung eingerichtet.
Mittwoch, 28. Oktober 2020
„Der Pariser wundert sich, wenn nicht überall alles so ist wie in Paris.“ Honoré de Balzac
Abschließend lohnt es auch, den einstigen Wohnsitz von Honoré de Balzac aufzusuchen, denn hier schrieb er „Die menschliche Komödie“.
Fahrt mit dem Reisebus zum Gare du Nord und mit dem Thalys (15.55 Uhr) nach Köln Hbf. (19.15 Uhr).
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.