Das Lyriktelefon
In Zeiten, in denen die Theaterbühnen geschlossen sind, knüpfen das Schauspiel Stuttgart und das Deutsche Literaturarchiv Marbach an die Tradition des Théâtrophone an: Während Anfang des 20. Jahrhunderts Opern- und Theateraufführungen via Telefon live in die Salons des Pariser Bürgertums übertragen wurden, lesen am „Lyriktelefon“ Schauspielerinnen und Schauspieler auf Bestellung“ ab heute Gedichte vor.
Mit dem Lyriktelefon können die eigenen vier Wände zur Bühne werden: Zur Auswahl stehen vor allem Werke von Dichterinnen und Dichter im Vordergrund, deren Handschriften in Marbach zu sehen sind: Neben Friedrich Hölderlin und Paul Celan werden dies u.a. Nelly Sachs, Gertrud Kolmar, Rainer Maria Rilke, Hilde Domin und Else Lasker-Schüler sein. Von Montag bis Freitag ist das Lyriktelefon jeweils von 17 bis 19 Uhr aktiv. Nach einer kostenlosen Online-Buchung rufen Schauspielerinnen und Schauspieler am Nachmittag zum vereinbarten Zeitpunkt an und lesen eine Gedicht-Auswahl persönlich am Telefon vor.
Zu Beginn der Aktion lesen Anke Schubert, Katharina Hauter, Klaus Rodewald und Elmar Roloff eine Woche lang Gedichte von Friedrich Hölderlin und der Nobelpreisträgerin Nelly Sachs. In der folgenden Woche geht es weiter mit Gedichten von Paul Celan und Gertrud Kolmar.
Das aktuelle Wochenprogramm und Informationen zu den gelesenen Gedichten finden Sie hier sowie unter www.dla-marbach.de. Kostenlose Termine können Sie hier online buchen.
Bilder: Schauspieler Elmar Roloff, Fotos: Björn Klein
25. Mai 2020 || empfohlen von Anne Pesch, Akademiereferentin