Das Christentum braucht ermutigende Geschichten. Crowdfunding: Film „Of Saints and Rebels“
Durch die Corona-Pandemie sind viele freischaffende Künstlerinnen und Künstler in ihrer Arbeit stark eingeschränkt. Die Akademie möchte sie in dieser schwierigen Phase sowohl finanziell als auch ideell unterstützen. Dazu wählt die Akademie das Verfahren des sogenannten „Crowdfundings“, bei dem sich Interessierte bereits mit kleinen Spendenbeträgen beteiligen können. Jetzt bittet die Akademie um Spenden für das Dokumentarfilmprojekt „Of Saints and Rebels“ der jungen Filmemacherin Cristina Yurena Zerr.
Worum geht es in dem Film „Of Saints and Rebels?“
In ihrem Dokumentarfilm „Of Saints and Rebels“ (dt. „Von Heiligen und Rebellinnen und Rebellen“) begleitet Cristina Yurena Zerr vier Menschen, die zu den Wurzeln der christlichen Botschaft vordringen.
Martha Hennessy (USA) bricht in eine US-Militärbasis ein, um gegen Atomwaffen zu protestieren. Dafür wird sie zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Martha Hennessy, eine tiefgläubige Frau, ist Mitglied der als ‚Kingsbay Plowshares’ bekanntgewordenen Aktivist*innengruppe, die 2018 in eine der weltweit größten US Navy-Basen einbrach, um gegen die dort gelagerten Atomwaffen zu protestieren. Für ihre Aktion wurden Martha Hennessy und ihre Mitstreiter*innen zu Haftstrafen verurteilt. Martha Hennessy ist Therapeutin, Mutter von 3 Kindern, achtfache Großmutter und Enkelin von Dorothy Day, der Gründerin der Catholic-Worker-Bewegung. In einer selbstorganisierten Gemeinschaft in New York City teilt sie ihr Zuhause mit obdachlosen Frauen.
Die Benediktinerin Teresa Forcades (Spanien) lehrt feministische Theologie und kämpft innerhalb der Institution Kirche gegen das Patriarchat. Die Schülerin von Elisabeth Schüssler Fiorenza engagiert sich für die Entkriminalisierung der Abtreibung, für einen respektvollen Umgang mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften und für wirtschaftspolitische Reformen. Doch vor allem will sie Frauenrechte in der katholischen Kirche durchsetzen. „Die radikalste Nonne Europas“ – wie ein Journalist der BBC sie einmal beschrieb – lebt mit 30 Schwestern im katalanischen Benediktinerinnenkloster Sant Benet de Montserrat. Sie verbindet nahtlos Kritik an Patriarchat und Kapitalismus und bringt diese mit ihrer Spiritualität in Einklang. Von Seiten der katholischen Kirche, wie auch von feministischer Seite, steht sie immer wieder in heftiger Kritik.
Susan van der Hijden (Niederlande) wohnt im Jeannette Noëlhuis in Amsterdam, einer Gemeinschaft mit Menschen ohne Papiere, für deren Bleiberecht sie eintritt. Morgens fährt Susan van der Hijden die Post aus, den Rest des Tages verbringt sie in ihrer christlich-anarchistischen Gemeinschaft der Catholic-Worker-Bewegung, die seit über 30 Jahren eine Form von selbstorganisiertem Kirchenasyl gewährt und in einem Hochhaus am Rande von Amsterdam illegalisierten Menschen ein Zuhause bietet. Neben ihrem Kampf für das Bleiberecht ihrer Mitbewohner*innen, nimmt Susan van der Hijden an Aktionen der Umweltschutzbewegung Extinction Rebellion teil. Derzeit läuft in Deutschland ein Verfahren gegen sie, da sie 2018 bei einem Protest gegen die dortige Stationierung von Atombomben in die Militärbasis Büchel eingedrungen ist.
Der Umwelt- und Friedensaktivist Jean-Baptiste Libouban (Frankreich) kämpft seit Jahrzehnten mit Mitteln des zivilen Ungehorsams gegen Gentechnik, indem er Versuchsfelder rodet und diese neu bepflanzt. Er ist eines der ältesten Mitglieder der Arche – einer kommunitären Lebensgemeinschaft in den Wäldern Südfrankreichs. Gemeinsam mit José Bové gründete Jean-Baptiste die Faucheurs Volontaires, eine Gruppe von Umweltaktivist*innen, die mit gewaltfreien Mitteln gegen gentechnisch veränderte Pflanzen kämpfen. In der Region von Larzac ist er dadurch als Rebell bekannt – und doch ist Jean-Baptiste trotz seiner mehrfachen Gefängnisaufenthalte unter den Polizisten für seine Warmherzigkeit beliebt.
So unterschiedlich diese vier Menschen sind, haben sie doch eines gemeinsam: Sie folgen ihrem unbequemen Vorbild Jesus. Zwischen Hoffnung und Zweifel suchen sie einen Weg, um ihre Überzeugung konkret und konsequent zu leben.
Die Begegnungen mit diesen außergewöhnlichen Menschen werfen Fragen auf: Warum berufen sie sich in ihren Kämpfen für Gerechtigkeit auf Jesus? Wie hängen Spiritualität und der Einsatz gegen ungerechte Machtverhältnisse zusammen? Welche Bedeutung hat der christliche Glaube für das Engagement dieser Menschen?
Der Film „Of Saints and Rebels“ geht diesen Fragen nach, indem er die vier Protagonist*innen in ihrem unkonventionellen Alltag, ihrem Aktivismus und ihrer Spiritualität begleitet. Er erzählt die persönlichen Geschichten ihrer Suche nach einer gerechten, friedlichen und freien Gesellschaft.
Über die Filmemacherin & ihren Film
Trotz des Ernsts dieser Fragen ist der freischaffenden Filmemacherin, Kamerafrau und Publizistin Cristina Yurena Zerr ein konstruktiver, auch humorvoller Zugang wichtig. Ihr Film soll ein ermutigendes Kinoerlebnis werden und das Publikum auch zum Schmunzeln bringen. Es soll ein Film voller Hoffnung sein, der uns mit uns selbst konfrontiert und dazu ermutigt, menschlich ein wenig zu wachsen.
Um das Filmprojekt „Of Saints and Rebels“ zu unterstützen, hat sich die Thomas-Morus-Akademie das Ziel gesetzt, über das Internet-Spendenportal der Pax-Bank Spenden in Höhe von 3.000 Euro einzusammeln. Mit dem Geld soll eine Drehreise des Filmteams in die USA finanziert werden.
Mehr Informationen und Zugang zum Crowdfunding unter:
15. Mai 2021 || empfohlen vom Akademie-Team