Magdeburger Dom. Kulturreise mit der Thoma-Morus-Akademie
(c) S. Lachmann, pixabay.com/gemeinfrei

Zu jedem guten Werk bereit

900 Jahre Prämonstratenserorden

Der Prämonstratenserorden wurde 1120 von Norbert von Xanten in Prémontré bei Laon gegründet. Ursprünglich Wanderprediger, versammelte Norbert von Xanten schließlich zahlreiche Anhänger um sich. Von Nordfrankreich aus verbreitete sich der Orden, der unter seinem Leitgedanken „Ad omne opus bonum paratus“ („zu jedem guten Werk bereit“) kontemplatives monastisches Leben mit seelsorgerischer Arbeit verband, rasch auch Richtung Osten. Bereits 1122 entstand mit Cappenberg das erste Kloster im deutschsprachigen Raum. Der Papst erkannte den Orden 1126 an, im gleichen Jahr wurde Norbert von Xanten Erzbischof von Magdeburg. In der Stadt an der Elbe liegt er auch begraben. Der Orden umfasst heute etwa 100 Niederlassungen und ist weltweit präsent. Vom 1. Advent 2020 bis zum Fest der Taufe des Herrn 2022 wird das 900-jährige Bestehen des Prämonstratenserordens gefeiert.

Ihr/e Reiseleiter/in

Mittwoch, 15. September 2021
Busreise von Bensberg (7.45 Uhr) und Köln (8.30 Uhr) nach Selm.
Cappenberg
Kloster Cappenberg im westfälischen Selm war die erste Gründung der Prämonstratenser auf deutschem Boden. Das Kloster wurde 1803 durch den Reichsdeputationshauptschluss aufgehoben, die Anlage zu einem Schloss umgebaut, welches dem Freiherrn Karl vom und zum Stein als Altersruhesitz diente. Erhalten hat sich die romanische Kirche, die mit dem Portrait des Cappenberger Barbarossakopfs ein besonderes Werk der Goldschmiedekunst der Stauferzeit birgt. Die Kirche wird noch heute durch das Prämostratenserkloster Hamborn betreut.

Donnerstag, 16. September 2021
Prämonstratenser einst und jetzt
In seiner Ausstellung „Mit Bibel und Spaten“ beleuchtet das Kulturhistorische Museum Magdeburg das Wirken der Prämonstratenser in neun Jahrhunderten. Das ehemalige Prämonstratenserkloster Magdeburgs ist sehr gut erhalten, wird heute allerdings als Kunstmuseum genutzt. Es bewahrt die Grablege Norberts von Xanten, dessen Krypta als Ausstellungsraum mit modernen Videoinstallationen neue Blicke auf den Ordensgründer ermöglicht.
Seit 1991 leben auch wieder Prämonstratenser in der Stadt. Das zur Abtei Hamborn gehörende Priorat knüpft damit an prämonstratensisches Leben an, das bis zum Dreißigjährigen Krieg rund 500 Jahre in der Stadt Bestand hatte.
Auch der Dom, die Bischofskirche Norberts von Xanten und Grablege Ottos des Großen, ist mit der Geschichte des Ordens verbunden, wenn seine heutige Gestalt auch erst ein Jahrhundert nach Norbert von Xanten entstand. Er gilt als eines der frühesten Zeugnisse der Gotik auf deutschem Boden und ist das Wahrzeichen der heutigen Landeshauptstadt.

Freitag, 17. September 2021
Landnahme
Von Magdeburg aus gründete Otto der Große die Bistümer Havelberg und Brandenburg, die schon bald mit Prämonstratenserkapiteln besetzt wurden. Diese errichteten die heute noch bestehenden Dombauten. Die Bistümer dienten nicht allein dem Aufbau kirchlicher Organisationsstrukturen, sondern waren auch wichtige Stützen der kaiserlichen Herrschaft und Keimzellen neuer Besiedlung. Brandenburg an der Havel erstreckt sich über mehrere Inseln wie die Dominsel und die Alt- und Neustadt. Havelbergs Altstadt liegt ebenfalls auf einer Insel, der Dom am nördlichen Havelufer gehört zur Straße der Romanik.

Samstag, 18. September 2021
Von der Elbe an den Rhein
Reist man von Magdeburg zurück an den Rhein, ergibt sich bei Gütersloh noch einmal die Möglichkeit, eine ehemalige Probstei der Prämonstratenser zu besuchen. Das Stift Clarholz wurde 1133 gegründet und bestand bis zur Säkularisation 1803. Die erhaltene Anlage gibt noch heute einen guten Eindruck von der Größe und der baulichen Organisation eines Prämonstratenserklosters.

Weiterfahrt nach Bensberg (Ankunft ca. 18.00 Uhr) und Köln (Ankunft ca. 18.45 Uhr).

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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