
Von Dornen und Blüten
Das feine Gleichgewicht in Natur, Kunst und Kosmos
„Ärgere dich nicht darüber, dass der Rosenstrauch Dornen trägt, sondern freue dich darüber, dass der Dornenstrauch Rosen trägt.“
Arabisches Sprichwort
Sehr herzlich laden wir Sie ein, gemeinsam mit uns in das neue Jahr zu gehen! Genießen Sie ausgewählte Exkursionen und anregende Gespräche, köstliche Kulinarik und stimmungsvolle Klänge in festlicher Atmosphäre: Erleben Sie mit uns einen Jahreswechsel voller Impulse und Inspiration. „Von Dornen und Blüten“: Mit diesem Motto gehen wir in diesem Jahr dem feinen Gleichgewicht in Kunst, Natur und Kosmos nach. Sei es der „Goldene Schnitt“ in der Malerei, die Harmonie in der Musik oder das fragile Zusammenspiel
unserer Ökosysteme, seien es die großen Gesetzmäßigkeiten unseres Universums – oder eben die Rose, die sich uns stets mit ihren Dornen präsentiert. Immer geht es um die zarte Balance eines harmonischen Gelingens, das die schöpferischen Fähigkeiten des Menschen mit dem ihn umgebenden Kosmos verbindet. Dies gilt auch für unser liebevoll zusammengestelltes Programm. Eine Welt
voller Bilder, Klänge und Genüsse, die Sie im Kardinal Schulte Haus erwarten.
Feiern Sie mit uns den Wechsel ins neue Jahr 2026. Wir freuen uns auf Sie!
Ihre Referenten/innen
Ihre Tagungsleitung
Sonntag, 28. Dezember 2025
Ab 13.00 Uhr
Willkommen in Bensberg!
Individuelle Anreise nach Bensberg
14.00 Uhr
Café Fleur
Begrüßung bei Kaffee, Tee und Kuchen
Felicitas Esser, Akademiereferentin, Bensberg
Dr. Andreas Thiel, Kunsthistoriker und Archäologe, Bad Soden
Reimund Merkens, Klavier
Pianist, Komponist und Klavierlehrer, Leverkusen
15.00 Uhr I Vortrag und Gespräch
„B{L}OOMING!“
Barocke Blütenpracht im Wallraf-Richartz-Museum
Rosen, Tulpen, Nelken: In Stillleben, Porträts und Allegorien präsentiert das Kölner Museum den Aufschwung und die Vielfalt von Blumenmotiven im Barock. Sehr schnell war die neue Blumenmalerei europaweit populär. Die gezeigten Werke blühen heute noch genauso farbenfroh wie vor vier Jahrhunderten.
Mira Parthasarathy,
Kunstvermittlerin des Museumsdienstes Wallraf-Richartz-Museum, Köln
16.45 Uhr I Vortrag und Gespräch
Nichts ist dauernder als der Wandel
Über die Vielfalt unserer Waldökosysteme
Deutschland ist ein „Waldland“: Davon zeugt die jahrhundertealte Rolle des Waldes in Mythen und Märchen. Gleichzeitig ist seine Entwicklung durch den Menschen geprägt, etwa durch Jagd, Holz- oder Forstwirtschaft. Darüber hinaus erfüllt der Wald jedoch immens wichtige Funktionen. Er ist Lebensraum von vielerlei Pflanzen und Tieren, bindet Kohlendioxid, filtert Schadstoffe aus der Luft und produziert lebenswichtigen Sauerstoff. Viele Gründe, einen Blick auf das feine Gleichgewicht dieses Ökosystems zu werfen.
Holger Sticht, Vorsitzender BUND NRW
19.00 Uhr
Abendessen
20.15 Uhr I Vortrag und Gespräch
Schlafend zwischen Dornen und Blüten
Tschaikowskys Ballett „Dornröschen“
Kaum ein Komponist prägte die Tradition des abendfüllenden Handlungsballetts so sehr wie Peter Iljitsch Tschaikowsky. Mit „Schwanensee“ und „Nussknacker“ schrieb er Welterfolge, die bis heute unzählige Choreographen inspirieren, und deren Musik regelmäßig in Konzertsälen erklingt. Besonders schätzte er selbst das überaus erfolgreiche „Dornröschen“, dessen auch als Geschichte der „Schlafenden Schönen“ bekannte Stoff zur europäischen Kulturgeschichte zählt. Mit Klängen wie dem berühmten „Dornröschen“- Walzer schuf Tschaikowsky eine märchenhafte Welt voller Poesie und fantasiereichen Naturbildern.
Dr. Martina Grempler, Musikwissenschaftlerin, Berg. Gladbach
21.45 Uhr
Ende des Veranstaltungstages
Die Tagesexkursionen und die Vormittagsvorträge finden am Montag und am Dienstag statt; Sie nehmen mit jeweils der Hälfte der Teilnehmenden an beiden Angeboten teil. Das Programm ab 15.30 Uhr nehmen dann alle Gäste wieder gemeinsam wahr.
Montag, 29. Dezember 2025
ab 7.00 Uhr
Frühstück
8.00 Uhr I Morgenimpuls I Ed.-Stein-Kap.
Vortrag mit Exkursion nach Altenberg
Schätze in Stein und Klang
9.45 Uhr I Vortrag
Altenberg - Aus Stein und Licht erblühend
Die Zisterzienser sind bekannt für ihre ausgesprochene Marienverehrung, die sich in allen erdenklichen künstlerischen Formen, ob geistliche Dichtung oder auch Architektur und Gesang widerspiegelt. In Altenberg blüht bei allen zeitbedingten Veränderungen seit nahezu 900 Jahren ein Juwel zisterziensischer Architektur, das es mit allen Sinnen zu entdecken gilt.
Dr. Arno-Lutz Henkel, Kunsthistoriker und Theologe, Bonn
11.00 Uhr Abfahrt nach Altenberg
11.45 Uhr I Führung im Altenberger Dom
12.30 Uhr I Orgelkonzert im Altenberger Dom
„The Christmas Light“
Weihnachtliche Orgelklänge
Werke von Max Reger, Gustav Merkel, César Franck, Johann Gottfried Walther, Alexandre Guilmant und Simon Preston auf der Orgel des Altenberger Domes
Martin Monter, Organist und Seelsorgebereichsmusiker, Unkel
13.15 Uhr Saisonaler Mittagstisch
Küchenhof, Altenberg
14.30 Uhr Rückfahrt nach Bensberg
15.30 Uhr
Café Fleur
Kaffee, Tee, Kuchen und Musik
Reimund Merkens, Klavier
17.00 Uhr I Vortrag und Gespräch
Vom Urknall zum Kosmos
Das Wissen von Himmel und Erde
Die „Urknalltheorie“ von Georges Lemaître (1894–1966), Astrophysiker und katholischer Priester, zeigte bereits 1927 die unvermeidliche Instabilität des Einstein-Kosmos, die zu einem expandierenden Weltraum führt. Die Bestätigung der zunehmenden Ausdehnung des Universums brachte Lemaître zu der Einsicht, dass diese Expansion vor endlicher Zeit mit einer enormen Energiekonzentration ihren Anfang genommen hatte. Für diese Hypothese erntete er zunächst scharfe Kritik.
Das Nachglühen des heißen und dichten Anfangs ist heute in Gestalt der kosmologischen Mikrowellen-Hintergrundstrahlung beobachtbar. Die Entfaltung des Universums aus einer nahezu strukturlosen Energiekonzentration ist der Expansion, der Schwerkraft geschuldet und dem Zusammenspiel der Elementarteilchen und ihrer Wechselwirkungen. Was jenem Anfangszustand vorausging, ist bis heute noch nicht geklärt.
Prof. Dr. Hans-Joachim Blome, Astrophysiker und Kosmologe, Köln
19.30 Uhr I KulturDinner
(Unverblümte) Botschaften
Die Sprache der Blumen und ihre Ikonographie seit der Antike
Blumen sind und waren weit mehr als nur Zierde – sie sind Träger von Bedeutungen, Boten von Gefühlen und Symbolen. In antiken Mythen verkörpern sie göttliche Liebe und Leidenschaft; im Spätmittelalter entfalten sie ihre ganze Symbolkraft, zum Beispiel in den berühmten Werken des Kölner Malers Stefan Lochner. Auch Architektur kann in Stein aufblühen – in Kapitellen, Friesen, ebenso wie in modernen Sakralbauten oder in monumentalen Fußbodenmosaiken wie die von August Essenwein im Kölner Dom, über die man gleichsam durch ein Paradies aus Blumen und Ranken schreitet. In barocken Stillleben mit ihren üppigen Blumenarrangements verkörpern sie nicht nur Schönheit, sondern zugleich Vanitas und Vergänglichkeit.
Begleiten Sie uns im Rahmen eines köstlichen Menüs auf eine farbenreiche Reise durch die Kunstgeschichte und entdecken Sie, wie Blumen „unverblümt“ ihre Botschaften durch die Jahrhunderte tragen.
İpek Sirena Krutsch-Weber, Kunst- und Kulturwissenschaftlerin, Historikerin, Kulturvermittlerin, Köln
Dienstag, 30. Dezember 2025
ab 7.00 Uhr
Frühstück
8.00 Uhr I Morgenimpuls I Ed.-Stein-Kap.
Exkursion nach Köln
Köstliche Bohne und kirchliche Kunst
9.15 Uhr Abfahrt nach Köln
10.00 Uhr I Museumsführung
Schokoladenmuseum Köln
Besichtigung mit Verkostung
Schokolade auf Basis der Kakaobohne hat eine 5 000-jährige Kulturgeschichte. Auf über 4 000 m² zeigt das Museum mit rund 2 500 Exponaten die umfangreichste Darstellung von Geschichte und Gegenwart des Kakaos und der Schokolade weltweit.
11.15 Uhr I Besichtigung der Deckenfresken
St. Maria Lyskirchen
Ein System von Gegensatz und Harmonie
Der bescheidene Bau aus der Mitte des 13. Jhs. bewahrt einen seltenen Schatz: Ereignisse aus dem Alten und Neuen Testament sind in den Gewölbesegeln im spätromanischen Zackenstil in Fresko-malerei typologisch gegeneinandergesetzt und folgen einem ausgeklügelten System von Gegensatz und Harmonie.
Dr. Andreas Thiel
13.15 Uhr Italienischer Mittagstisch
L‘Osteria am Zollhafen, Köln
14.30 Uhr Rückfahrt nach Bensberg
15.30 Uhr
Café Fleur
Kaffee, Tee, Kuchen und Musik
Reimund Merkens, Klavier
17.00 Uhr
Abendessen im Kardinal Schulte Haus
17.45 Uhr Abfahrt nach Düsseldorf
Dornröschen
In der Ballettwelt gilt „Dornröschen“ als Meilenstein der Tanzgeschichte. Seit seiner Uraufführung 1890 wird das Werk weltweit in rekonstruierten oder neueren Versionen gespielt. Maßgeblich dafür ist sicher auch Tschaikowskys emotionale Partitur. Das Ensemble der Deutschen Oper am Rhein gestaltet ein Gesamtkunstwerk, das die bekannte Vertonung mit dem Zauber des Balletts aufs Schönste verschmelzen lässt.
Mittwoch, 31. Dezember 2025
ab 7.00 Uhr
Frühstück
8.00 Uhr I Morgenimpuls | Ed.-Stein-Kap.
9.30 Uhr I Vortrag und Gespräch
Blütenzarte Schmelzfarben für spröde Gebeine
Nikolaus von Verdun und die Kunst der Rheinischen Schreine
Sie sind der Ruhm des Heiligen Köln: die Schreine des 12. und 13. Jahrhunderts, die spätromanische Goldschmiede und Emailleure der rheinisch-maasländischen Kunstlandschaft für die Reliquien der Heiligen Drei Könige und die lokalen Heiligen Kölns anfertigten. Mit Nikolaus von Verdun ist uns dabei der Name eines der größten Künstler des Mittelalters überliefert. Seine Werke aus Gold, Emaille und Edelstein umhüllen in Gestalt von Kirchen Gebeine und Heiltümer. Propheten-, Apostel- und Königsgalerien in Relief, dazu Szenen aus Bibel und Heiligenlegenden, schließlich theologisch hochkomplizierte typologische Zyklen in zartfarbigem Grubenschmelz sind herausragende Kulturdenkmale der Rheinlandschaft.
Dr. Andreas Thiel
11.00 Uhr
Kaffee- und Teepause
11.30 Uhr I Vortrag und Gespräch
Naturgeschichten aus Alt-Österreich
Flora und Fauna in Marie von Ebner-Eschenbachs Novellen und Erzählungen
Marie von Ebner-Eschenbach (1830-1916) wurde bereits zu Lebzeiten große Aner-kennung zuteil. Ihr poetologisches Konzept war von ihrem Grundsatz „Die Natur ist Wahrheit. Die Kunst ist höchste Wahrheit“ geprägt. Und so wimmelt es in ihren Texten von Pflanzen, schönen Blumen ebenso wie „Unkraut“, aber auch von treuen Hunden. Der Vortrag wird sich u.a. mit ihrer bekannten Novelle „Krambambuli“ beschäftigen.
PD Dr. Rolf Füllmann, Institut für deutsche Sprache und Literatur, Universität zu Köln
13.00 Uhr
Mittagessen
14.45 Uhr
Kaffee, Tee und Kuchen
15.00 Uhr I Film und Gespräch
FilmMomente:
Der wunderbare Garten der Bella Brown
Ursula Klemm-Mayer, Historikerin, Leverkusen
18.00 Uhr I Gottesdienst zum Jahresende
„Lernt von den Lilien des Feldes“ (Mt 6,28)
20.00 Uhr
Festliches Gala-Dinner musikalisch begleitet durch das Duo Lignum Vitae
Violine - Lilit Tonoyan
Harfe - Sarah Botzian
Mit der armenischen Violinistin Lilit Tonoyan verbinden sich zwei Musikkulturen auf besondere Weise: Geprägt durch die traditionelle Musik ihrer Heimat, beschäftigte sich die Künstlerin in ihrem Studium mit dem abendländischen Musikkanon. Ihr Debüt-Album mit armenischer Sakralmusik und Werken von Johann Sebastian Bach wurde von der Fachpresse hochgelobt. Sie erhielt etliche Preise, zuletzt den Kunstförderpreis der Stadt Neuss.
Sarah Botzian spielt seit ihrem 8. Lebensjahr Harfe. Mit 15 Jahren war sie Jungstudentin an der Musikhochschule Köln, bis sie mit 16 Jahren das Vollstudium aufnahm, das sie 2002 an der Musikhochschule Freiburg im Breisgau mit Diplom abschloss. Seit 2007 konzertiert und komponiert sie und hat darüber hinaus einen Musikverlag gegründet, bei dem sie eigene Stücke und Bearbeitungen veröffentlicht.
Gemeinsam sind sie Duo Lignum vitae.
0.00 Uhr
Ein neues Jahr!
Herzlich willkommen 2026!
Das Duo Lignum Vitae spielt bis 1.00 Uhr.
Donnerstag, 1. Januar 2026
ab 7.00 Uhr
Frühstück
10.00 Uhr I Neujahrsgottesdienst
Neujahrs-Matinee
11.00 Uhr I Lesung
„Dem Wunder leise wie einem Vogel die Hand hinhalten“ (Hilde Domin)
Literarische Ermutigungen zum Jahresanfang
11.15 Uhr I Gespräch
„Geschichten und Gefühle säen“
Gesprächspartnerin und Lesung Claudia Timpner, Intendantin des Theas-Theaters, Bergisch Gladbach
Musikalische Gestaltung
Bernd Kämmerling, Klavier
Alexandra Neumann, Gesang
13.00 Uhr
Neujahrsbuffet
14.30 Uhr I Verabschiedung
Auf Wiedersehen!
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.