Apokalyptische Literatur-Tagung in Bensberg
© © José Luiz Bernardes Ribeiro, CC BY-SA 4.0.

Visionen vom Weltende

Einblicke in die apokalyptische Literatur des früh

Samstag, 4. März 2023

14.00 Uhr
Was ist frühchristliche Apokalyptik?
Einführung und Überblick
Es gibt nicht nur die Offenbarung/Apokalypse des Johannes und eine Vielzahl von weiteren christlichen Apokalypsen, sondern vor allem einen breiten Strom apokalyptischer Themen und Motive, der die gesamte frühchristliche Literatur und Theologie durchzieht. Die erste Seminareinheit bietet hier Orientierung, indem sie nicht nur einen Überblick über die heute noch bekannten frühchristlichen Apokalypsen (Apokalypse des Petrus, Apokalypse des Paulus, Himmelfahrt des Jesaja usw.) bietet, gängige (aber nicht immer zweckmäßige) Unterscheidungen wie die zwischen „Apokalyptik“ und „Eschatologie“ kritisch vorstellt sowie Herkunft, Bedeutung und gegenwärtige Verwendung des Begriffs „apokalyptisch“ klärt – sondern vor allem auch, indem sie die frühchristliche apokalyptische Literatur in ihren jüdischen Kontext einordnet.

15.30 Uhr
Kaffee- und Teepause

15.45 Uhr
Dantes Inspiration
Die Offenbarung des Petrus
Aus Motiven, die in dem frühchristlichen Offenbarungstext des Petrus Gestalt angenommen haben, speist sich nicht nur Dantes „Göttliche Komödie“, sondern auch ein Großteil der abendländischen Höllenvorstellungen. Nicht zuletzt deshalb lohnt sich ein genauer Blick auf die oft unbekannte Offenbarung des Petrus. Die zweite Seminareinheit stellt Überlieferung, Herkunft, Gestalt und zentrale Inhalte dieses Visionsberichtes vor und erschließt ausgewählte Textabschnitte dieses folgenreichen frühchristlichen apokalyptischen Textes.

18.00 Uhr
Abendessen

19.00 Uhr
Der Leser begreife
Apokalyptische Motive in der synoptischen Erinnerung an Jesus
Die dritte Seminareinheit stellt ausgehend von der sogenannten „Kleinen Apokalypse“ im 13. Kapitel des Markusevangeliums die unterschiedlichen narrativen Strategien der drei synoptischen Evangelien vor, mit denen diese das apokalyptische Potential der Jesus-Erinnerung entfalten und transformieren. Im Blick sind dabei auch Gleichnisse von der nahe gekommenen, anbrechenden und zukünftigen Herrschaft Gottes, die einen faszinierenden Einblick in frühchristliche Zeit- und Hoffnungskonzepte bieten.

21.15 Uhr
Ende des Veranstaltungstages

Sonntag, 5. März 2023

ab 7.00 Uhr
Frühstück für Übernachtungsgäste

8.00 Uhr
Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes in der Edith-Stein-Kapelle

 9.30 Uhr
Wenn die Posaune erschallt
Paulus als Apokalyptiker
Die ältesten erhaltenen Texte des frühen Christentums stammen von Paulus aus Tarsus. Und auch hier begegnen uns nicht nur wie selbstverständlich visionäre Elemente, wenn Paulus etwa im Zweiten Korintherbrief von einer Himmelsreise berichtet, sondern auch apokalyptische Denkfiguren, mit denen der Völkerapostel zentrale Elemente der Christusverkündigung verbindet. Gerade an Paulus wird deutlich, dass die Entwicklung frühchristlicher Theologie nie unter Absehung von ihrem jüdischen Kontext beschrieben werden kann.
Die vierte Einheit stellt Schwerpunkte und Entwicklungen im paulinischen Nachdenken über die „letzten Dinge“ vor.

11.00 Uhr
Kaffee- und Teepause

11.30 Uhr
Und heute? Und morgen?
Hermeneutische Reflexionen
Nach dem Durchgang durch die Vielfalt frühchristlicher apokalyptischer Texte stellt sich die Frage nach deren Bedeutsamkeit für unsere Gegenwart und – insbesondere – unsere Zukunft. Welche Relevanz besitzen die vorgestellten Texte und Themen für gegenwärtige Entwürfe christlichen Denkens und Lebens? Eröffnen sie Hoffnungsperspektiven, die in „letzten Zeiten“ dringender nötig sind denn je? Handelt es sich schlicht um ferne Textwelten, die vergangen sind?
Die fünfte und letzte Seminareinheit widmet sich diesen grundsätzlichen Fragen gegenwärtiger Rezeption frühchristlicher Apokalyptik und bündelt die Ergebnisse des gesamten Seminars.

13.00 Uhr
Mittagessen

14.00 Uhr
Ende des Seminars

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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