© Carl Spitzweg, via Wikimedia Commons

Ein anderer Weg in die Moderne

Neue Perspektiven auf die Literatur der Biedermeierzeit

Ursprünglich die Bezeichnung für einen Möbelstil, wurde der Begriff „Biedermeier“ schnell zu einer Etikette für eine bestimmte Ausprägung der Genremalerei. Erst nach und nach wurde „Biedermeier“ zum stilistischen Inbegriff für die bürgerliche Lebens- und Geisteshaltung zwischen dem Wiener Kongress (1814/1815) und der 1848er Revolution und entwickelte sich schließlich zu einem kulturellen Epochenbegriff.

Hausmusik, eine sittsam-strenge Kleidermode und eine neue Formensprache des häuslichen Interieurs kennzeichnen diese drei Jahrzehnte. Der öffentliche Raum, beherrscht von zahlreichen staatlichen Akteuren, ließ der Gesellschaft keine Möglichkeit der Partizipation mehr: Man zog sich in den privaten Raum zurück.

Auf den neu zugeschnittenen Gebieten des föderativen Deutschen Bundes entstanden in dieser Zeit Novellen, Lebenserinnerungen, Reiseberichte und Tagebücher. Typische Themen dieser Kleinepik von Sehnsucht und Melancholie, von Weltschmerz und Resignation gerieten schnell unter den Generalverdacht der Rückwärtsgewandtheit – besonders im Spiegel der zeitgleichen, politisch und künstlerisch aber gegenläufigen Bewegung des Vormärz, aber auch durch Rückprojektionen des späten 19. Jahrhunderts.

Doch sind diese häufig negativen Zuschreibungen wirklich zutreffend? Lassen sich die Werke und die „Botschaften“ des Biedermeier tatsächlich auf Behaglichkeit und Genügsamkeit einer häuslichen Idylle reduzieren? Oder müssen nicht eher die Vorstellungen von dieser Epoche einer Prüfung unterzogen und revidiert werden?

Wir laden Sie herzlich nach Bensberg ein, anhand wesentlicher Werke über diese spannende Zeit zu sprechen!

Ihr/e Referent/in
Ihre Tagungsleitung

Samstag, 24. August 2024

14.00 Uhr
Welt, Wissen und Literatur der Biedermeierzeit
Eine Einführung

15.30 Uhr
Kaffee- und Teepause

15.45 Uhr
Ethnographie des Außenseitertums
Franz Grillparzers „Armer Spielmann“

18.00 Uhr
Abendessen

19.15 Uhr
Psychologie und Drama
Friedrichs Hebbels Tragödie „Judith“

21.30 Uhr
Ende des Veranstaltungstages


Sonntag, 25. August 2024

ab 7.00 Uhr
Frühstück für Übernachtungsgäste

8.00 Uhr
Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes in der Edith-Stein-Kapelle

9.45 Uhr
Science Fiction im Biedermeier?
Jeremias Gotthelfs „Schwarze Spinne“

11.15 Uhr
Kaffee- und Teepause

11.30 Uhr
Der Mensch in seiner Umwelt
Annette von Droste-Hülshoffs „Judenbuche“

13.00 Uhr
Mittagessen

14.00 Uhr
Ende der Veranstaltung

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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