Die Entstehung der christlichen Kultur
Europa im kulturellen Übergang von der Spätantike ins Mittelalter
Hin und wieder wird vom „christlichen Abendland“ gesprochen. Doch bedingt durch eine fortschreitende Säkularisierung der westlichen Gesellschaften, werden solche Begriffspaare unverständlicher und stärker angefragt: Worin lässt sich beispielsweise eine christliche Prägung des europäischen Kontinents kulturell und somit auch identitätsstiftend festmachen? In seiner Komplexität und geographisch bedingten Ungleichzeitigkeit ist darauf keine kurze Antwort möglich, aber es lassen sich Annäherungen vornehmen.
In einem Dreischritt will das Seminar die Anfänge einer Kulturgenese und -transformation aus dem christlichen Glauben heraus nachzeichnen. Was finden wir vor? Christlich inspirierte Kulturäußerungen setzen nicht voraussetzungslos an. Der Fokus richtet sich auf das Imperium Romanum, das als große einigende Mittelmeerkultur sozusagen den antiken Pflanzgrund darstellt.
Des Weiteren: Worin lassen sich Veränderungen konstatieren? Bei der Etablierung des christlichen Glaubens als religio licita (als anerkannte und erlaubte Religion) lässt sich ein Prozess ausmachen, in dem Kunst, Festzeiten und gängige mythologische Erzählungen aufgegriffen und neu gedeutet werden.
Schließlich werden die greifbaren Transformationsprozesse in den Blick genommen. Sie lassen sich z. B. in der künstlerischen Visualisierung der christlichen Botschaft, in der Bewahrung und Änderung antiker Wissensideale, in der Rolle der Klöster und einer religiös sanktionierten Ethik festmachen.
Wir laden ein zu einer spannenden Entdeckungsreise hin zu den Anfängen christlich geprägter Kultur auf unserem Kontinent.
Ihr/e Referent/in
Ihre Tagungsleitung
Samstag, 25. Januar 2025
14.00 Uhr
Christliches Abendland - was ist/soll das eigentlich sein?
Der Begriff gilt nicht selten als Schlagwort in den Debatten um die kulturelle Identität eines Kontinents. Auf dem heterogenen europäischen Kontinent lassen sich kulturelle Wurzeln finden, von denen die bleibende Bedeutung des christlichen Glaubens vielleicht herzuleiten ist.
16.00 Uhr
Kaffee- und Teepause
16.15 Uhr
Rom begegnet dem christlichen Glauben
Wie sehen die großen politischen, religiösen und kulturellen Leitlinien des Imperium Romanum aus? Wie bewegt sich die zunächst zahlenmäßig kleine religiöse Gemeinschaft der Christen darin, was adaptiert sie, was lehnt sie ab und worin lassen sich erste Transformationen ablesen?
18.00 Uhr
Abendessen
19.15 Uhr
Von der religio licita zur Staatsreligion
Der Beschluss von Mailand 313 macht das Christentum zur religio licita: Die neue Staatsreligion versucht sich mittels der Kirche in dem sich verändernden römischen Staatsgebilde durch Kunst, Literatur und Ethik zu etablieren.
21.30 Uhr
Ende des Veranstaltungstages
Sonntag, 26. Januar 2025
ab 7.00 Uhr
Frühstück für Übernachtungsgäste
8.00 Uhr
Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes in der Edith-Stein-Kapelle
9.45 Uhr
Transformationen
In der bildenden Kunst, im Umgang mit Theater und Literatur, in Philosophie und christlichem Kult lassen sich Transformationen nachzeichnen.
11.15 Uhr
Kaffee- und Teepause
11.30 Uhr
Das Überschreiten der Schwelle: Von der Spätantike in das christliche Frühmittelalter
Das Mönchtum, das sich auflösende (West-)Imperium und die germanischen Völker verändern das Selbstverständnis des europäischen Kontinents.
13.00 Uhr
Mittagessen
14.00 Uhr
Ende der Veranstaltung
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.