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© ETH-BIB- Meteor ETH Library, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia

Die Bühne als eine moralische Anstalt

Vom Nachkriegsdrama zum Gegenwartstheater: die 1960er Jahre

Die Literaturreihe „Vom Nachkriegsdrama zum Gegenwartstheater“ widmet sich diesmal den aufregenden 1960er Jahren. Sie gelten als die produktivste Theaterdekade in der BRD, in der außer den bereits renommierten Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt einige debütierende Autoren für Furore sorgten: Martin Walser, Rolf Hochhuth, Heinar Kipphardt, Peter Weiss, Günter Grass, Tankred Dorst sowie Rainer Werner Fassbinder und Peter Handke.
Ihre teils skandalumwitterten Theateraufführungen zeugen für ein sich in den 60ern wandelndes Geschichtsbewusstsein, das die gesellschaftliche Entwicklung veränderte. Bisher verdrängte Fragen wurden in den Blick der Öffentlichkeit gerückt, die bis heute unübersehbare Aktualität haben: Die Verantwortung von Politik, Religion und Wissenschaft thematisieren Dürrenmatt in „Die Physiker“, Kipphardt in „In der Sache J. Robert Oppenheimer“ und Weiss in „Die Ermittlung“. Ihre Protagonisten geraten ebenso mit mächtigen Institutionen in Konflikte wie die (Anti-)Helden in Frischs „Andorra“, Hochhuths „Der Stellvertreter“, Walsers „Eiche und Angora“ oder in Grass’ „Die Plebejer proben den Aufstand“ sowie in Fassbinders „Katzelmacher“ und in Handkes „Publikumsbeschimpfung“.
Die nach dem Berliner Mauerbau 1961 in der DDR entstandenen Theaterstücke verdienen insofern einige Seitenblicke, als die seinerzeit namhaftesten Dramatiker (Peter Hacks, Heiner Müller und Volker Braun)
bedeutende Stücke schrieben, die jedoch oft nicht in ihrem Land publiziert und inszeniert werden durften, sondern meist erst im Westen zur Aufführung kamen.
Wir laden Sie herzlich nach Bensberg ein, um über die aufsehenerregendsten Bühnenwerke der 1960er Jahre zu sprechen!

Ihr/e Referent/in
Ihre Tagungsleitung

Samstag, 16. März 2024

14.00 Uhr
Aufbrüche und Umstürze in einem spektakulären Theaterjahrzehnt
Zeit- und literaturgeschichtlicher Überblick

15.30 Uhr
Kaffee- und Teepause

15.45 Uhr
Verantwortung und Verdrängung im Theater der 1960er Jahre
Max Frisch, Friedrich Dürrenmatt, Heinar Kipphardt, Rolf Hochhuth u.a.

18.00 Uhr
Abendessen

19.00 Uhr
Die Bühne als moralische Anstalt?
Gespräche über theatralische Schlüsselszenen auf Grundlage von Filmausschnitten und Textbeispielen

21.15 Uhr
Ende des Veranstaltungstages


Sonntag, 17. März 2024

ab 7.00 Uhr
Frühstück für Übernachtungsgäste

8.00 Uhr
Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes in der Edith-Stein-Kapelle

9.30 Uhr
Geschichte und Gegenwart auf den Brettern, die die Welt bedeuten
Martin Walser, Peter Weiss, Günter Grass, Tankred Dorst u.a.

11.00 Uhr
Kaffee- und Teepause

11.30 Uhr
Innovative Theaterformen in deutschsprachigen Ländern
Peter Handke, Rainer Werner Fassbinder, Volker Braun, Heiner Müller u.a.

13.00 Uhr
Mittagessen

14.00 Uhr
Ende der Veranstaltung

 

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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