Apulien und Sizilien im Mittelalter
© A. Thiel

Normannen an südlichen Küsten

Apulien und Sizilien im Mittelalter

Die weiten und fruchtbaren Ebenen Unteritaliens sowie die große Insel im Zentrum des Mittelmeeres erregen seit Urzeiten das Begehren der Völker. Griechen, Römer, Byzantiner und Araber, schließlich die Normannen und Staufer beherrschen die Region und bringen ihre Kultur mit. So entstehen in der Antike griechische Tempel und römische Villen, im frühen und hohen Mittelalter dann arabische Paläste und normannische Dome im tiefen Süden Europas.
Die romanischen Kirchen in Apulien und auf Sizilien verschmelzen nördliche und südliche Bautradition und Dekorform. Ebenso findet die Gotik unter dem Stauferkaiser Friedrich II. hier zu einzigartigen Lösungen.
Über die Staufer kommen diese Wunder des Südens auch ins Herz des Reiches: der Mantel, den die Kaiser bei der Krönung tragen, ist Erbe des Normannenkönigs Roger II., vollendet 1130 von arabischen Meistern in Palermo. In Apulien gefertigte Schatzkunst des 13. Jahrhunderts ist von antiken Gemmen und byzantinischen Emaille­arbei­ten kaum zu unterscheiden. Doch ist diese Blüte der Kultur eine Hybride: mit dem Untergang der Staufer kommen die französischen Anjou, später die spanischen Aragonesen – die Eigenart der mittelalterlichen Kunst Süditaliens und Siziliens ist für immer dahin.
Wir laden Sie ein, mit Dr. Andreas Thiel den Spuren der Normannen und Staufer in Apulien und Sizilien zu folgen.

Ihr/e Referent/in und Tagungsleitung

Samstag, 9. September 2023

14.00 Uhr
Von der Nordsee ans Mittelmeer
Die frühe Normannenherrschaft
Mitte des 11. Jahrhunderts gelingt es vagabundierenden Normannen in Campanien Fuß zu fassen. Im Normannenreich entstehen bedeutende romanische Kirchenbauten, in Apulien mit byzantinischen Elementen, auf Sizilien später mit arabischen Einflüssen.

16.00 Uhr
Kaffee- und Teepause

16.30 Uhr
Von Konstantinopel nach Palermo
Die Stiftungen König Rogers II.
Um 1150 steht mit Roger II. das Normannenreich im Zenit seiner Macht. Der König lässt seine Kirchen in Cefalu und Palermo von byzantinischen Mosaizisten ausstatten, mehrt den Glanz der apulischen Dome durch Altäre und Baldachine.

18.00 Uhr
Abendessen

19.30 Uhr
Das Kloster auf dem Berg des Königs
Monreale und König Wilhelm II.
Die letzte Blüte erreicht die byzantinisch-normannische Kunst Siziliens unter König Wilhelm II. Eine neue, bisher unbekannte Erzählfreude entsteht, im Kreuzgang des Benediktinerklosters überwältigt eine Vielzahl von fein skulptierten Kapitellen.

21.00 Uhr
Ende des Veranstaltungstages

Sonntag, 10. September 2023

ab 7.00 Uhr
Frühstück für Übernachtungsgäste

8.00 Uhr
Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes in der Edith-Stein-Kapelle

9.30 Uhr
Es staunt die Welt über ein Kind
Der junge Friedrich von Hohen­staufen
König Rogers II. jüngste Tochter Konstanze wird 1194 Mutter Friedrichs II. und alsbald Witwe Kaiser Heinrichs VI. Nach Jahren der Thronwirren verlässt Friedrich II. Sizilien und wendet sich dem ältesten Herrschaftsgebiet seiner Ahnen zu: Apulien.

11.00 Uhr
Kaffee- und Teepause

11.30 Uhr
Frommer Herrscher oder Antichrist?
Kaiser Friedrich II. und die Hofkultur
Politisch gefangen in ständiger Fehde mit dem Papsttum um die Herrschaft im Reich, glänzt der Hof Friedrichs II. durch eine seit der Antike nie gesehene Pracht.

13.00 Uhr
Mittagessen

14.00 Uhr
Ende der Tagung

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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