Orgelexkursion-Hamburg-Thomas-Morus-Akademie-Bensberg
© Daniel Dittus

Königinnen an der Elbe

Orgeln in Hamburg

1678 eröffnete in Hamburg Europas erste Bürgeroper. Söhne der Stadt und Meister der Klassik wie Georg Philipp Telemann oder der Romantik wie Johannes Brahms sind mit der Stadt eng verbunden. Der gute Ton wird seit jeher in den Kirchen und den Konzerthallen gepflegt. Die Elbphilharmonie strahlt seit einigen Jahren als kulturelles Wahrzeichen über die Hansestadt hinaus.
Zu Hamburg gehört auch eine reiche Orgellandschaft mit über 300 Instrumenten, mit restaurierten oder rekonstruierten Orgeln des 16. und 17. Jahrhunderts, mit Orgeln aus der Romantik bis hin zu neuen Instrumenten aus der Gegenwart. Die OrgelExkursion wird herausragende Instrumente aus verschiedenen Epochen an bedeutenden Orten vorstellen und zu Gehör bringen. Den zeitlichen Anfang macht die Arp-Schnitger-Orgel in St. Jacobi mit zahlreichen Pfeifen aus der Zeit vor 1700, die damit die größte in ihrem klingenden Bestand erhaltene Barockorgel norddeutschen Typs ist. Im Hamburger Michel sind von der Krypta bis zum Dachboden insgesamt sechs Orgeln zu finden, die für einzigartige Klangerlebnisse sorgen. Im Mariendom findet sich eine große Orgel der Hamburger Orgelbaufirma Beckerath aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das jüngste Werk, das bei der OrgelExkursion zu hören sein wird, ist die vom Bonner Orgelbauer Johannes Klais 2016 erbaute Orgel in der Elbphilharmonie.
Die Tage versprechen eine spannende Entdeckungsreise zur vielfältigen Orgellandschaft an der Elbe.

Bitte beachten Sie, dass bei dieser Veranstaltung der Erstbucherrabatt nicht gewährt werden kann.

Mittwoch, 9. Oktober 2024
Anreise mit der Deutschen Bahn (S 19 und ICE 1916) vom ICE-Bahnhof Bonn/Siegburg (Abfahrt um 7.27 Uhr) nach Hamburg Hbf (Ankunft um 12.14 Uhr). Weiterfahrt zum Tagungshotel St. Ansgar-Haus.

14.00 Uhr
St. Michaelis
Orgelvorführung im Hamburger Michel
Im Hamburger Michel sind überall Orgeln zu finden. Gleich sechs Instrumente sorgen für einzigartige Klangerlebnisse. Drei von ihnen bilden im Kirchenraum mit 145 Registern die größte Orgelanlage in Norddeutschland. Damit stehen sie in einer großen Tradition, denn schon seit dem 18. Jahrhundert verfügt die Kirche über herausragende Instrumente.
Ausführender: Magne Draagn, seit 2021 Michelkantor an der Hauptkirche St. Michaelis und dort regelmäßig in Mittagsandachten, Gottesdiensten und Konzerten an den Orgeln des Michel zu erleben.

16.30 Uhr
Hamburg und die Musik
Von Komponisten und Kantoren
Gustav Mahler bezeichnete die Hamburger als „gehörlos“, Johannes Brahms fand sie gar „antimusikalisch“. Georg Philipp Telemann hingegen lobte begeistert, die Musik habe an Alster und Elbe „ihr Vaterland“. Über Jahrhunderte hinweg wurde Hamburg zum Klingen gebracht: Von Kantoren und Ratsmusikern, von Citrinchen und Orgeln – in außergewöhnlichen Musikstätten, von denen viele längst zerstört sind. Die Stadtführung zeigt, dass Hamburg bereits lange vor dem Bau der Elbphilharmonie eine bedeutende Musikstadt war.


Donnerstag, 10. Oktober 2024

10.00 Uhr
Barockorgel norddeutschen Typs
Die Arp-Schnitger-Orgel in St. Jacobi
Arp Schnitger, dessen Werkstatt aufgrund der handwerklichen Qualität und technischen Perfektion eine führende Rolle in ganz Nordeuropa innehatte, baute eine viermanualige Orgel unter Verwendung vorhandenen alten Pfeifenmaterials, das er in die neue Disposition von 60 Stimmen integrierte. Die endgültige Fertigstellung dieses Instruments des norddeutschen Monumentaltypus dauerte bis Ostern 1693. Die Orgel wurde im 18. und 19. Jahrhundert fast nicht verändert. Erst das 20. Jahrhundert brachte mit den Weltkriegen große Verluste der historischen Substanz mit sich. 1993 wurde das Instrument nach einer erneuten Restaurierung der Gemeinde wieder übergeben.
Ausführender: Gerhard Löffler, Kantor und Organist an der Hauptkirche St. Jacobi in Hamburg, wo er die Leitung der Kantorei und des Vokalensembles innehat und die wöchentliche Reihe „30-Minuten-Orgelmusik“ am Donnerstag etablierte. Zudem ist er in Gottesdiensten und Konzerten an der berühmten Arp-Schnitger-Orgel zu hören. Sein Orgelrepertoire umfasst die Musik aller Epochen.

14.30 Uhr
4765 Pfeifen für einen Konzertsaal
Die Klais-Orgel in der Elbphilharmonie
Die große Konzertorgel besteht aus 4765 Pfeifen, 380 davon aus Holz, der Rest aus Zinnlegierungen. Alle Einzelteile mit einem Gesamtgewicht von 25 Tonnen wurden in Bonn hergestellt, neben den Pfeifen auch die Windladen und zwei Spieltische – ein mechanischer, fest mit dem Instrument verbundener und ein mobiler, der vom Orchesterpodium aus gespielt werden kann. Der Auftrag, die Elbphilharmonie solle ein „Haus für alle“ sein, wird in der architektonischen Anlage des Instruments auf beeindruckende Weise umgesetzt, denn die 15 mal 15 Meter große Orgel steht ganz nah am Publikum.
Ausführender: Thomas Cornelius, Organist, Komponist, Dirigent. Thomas Cornelius tritt als Tasteninstrumentalist (Orgel, Klavier, Celesta, Cembalo) sowohl solistisch, im Ensemble als auch mit Chören und großen Orchestern auf. Er spielt regelmäßig mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester und war neben den Eröffnungskonzerten der Elbphilharmonie an über 100 weiteren beteiligt.


Freitag, 11. Oktober 2024

10.00 Uhr
Eine Hamburger Orgel in Hamburg
Die Beckerath-Orgel im Mariendom
Die Orgel des St. Marien-Doms ist ein Werk von Rudolf von Beckerath. Sie wurde 1967 mit 50 Stimmen errichtet und im Zuge der umfassenden Domsanierung 2008 generalüberholt – einschließlich einer komplett neuen Spielanlage – und um ein neues Werk sowie um zwei neue Pedalregister auf 65 Register erweitert.
Ausführender: Christian Weiherer, seit 2022 Dommusikdirektor am St. Marien-Dom in Hamburg. In dieser Funktion ist er gleichzeitig Domorganist an der Beckerath-Orgel und Leiter des Domchores und der Schola Gregoriana. Ihm obliegt neben der musikalischen Vorbereitung und Gestaltung der Liturgie am Mariendom auch die Planung und Durchführung von Konzerten, die ein breites Spektrum vom großen Oratorium bis hin zum „Hamburger Orgelsommer“ umfassen.

Rückreise mit der Deutschen Bahn (ICE 1917) von Hamburg Hbf (Abfahrt 17.45 Uhr) nach Bonn/Siegburg (Ankunft 22.08 Uhr).

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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