„Lich, Luff und Bäumcher“

Kölner Siedlungsbauten aus der Weimarer Zeit

Die Kölner GAG Immobilien AG war in den Jahren 1918 bis 1932 eine der progressivsten und tatkräftigsten Gesellschaften für den sozialen Wohnungsbau. Bis Anfang der 1930er-Jahre war jede zehnte Wohnung in Köln in gemeinnütziger Bautätigkeit errichtet worden – mehr als in allen anderen Städten Deutschlands. Besonderes Verdienst kommt dabei den „GAG-Hausarchitekten“ Caspar Maria Grod und Wilhelm Riphahn zu, die sozialgerechtes Bauen mit den Bedürfnissen nach einer individuellen Lebensführung zu verbinden wussten. Dabei nutzten sie die Erkenntnisse des Neuen Bauens ebenso wie die künstlerischen Ambitionen der „Kölner Progressiven“ um den Maler Franz Wilhelm Seiwert.

Ihr/e Reiseleiter/in

Montag, 22. März 2021

Treffpunkt an der KVB-Haltestelle Feltenstraße, Buslinie 139 Ri. Longerich (9.30 Uhr).

Bickendorf I und II
Die Kleinwohnungskolonie Bickendorf I war das erste Bauvorhaben der 1913 gegründeten Gemeinnützigen Aktiengesellschaft für Wohnungsbau (GAG) und folgt dem Konzept der Gartenstadt. Die ab 1922 geplante Siedlung Bickendorf II (auch „Rosenhof-Siedlung“) weist bereits Merkmale der Neuen Sachlichkeit auf.

Nibelungensiedlung und „Grüner Hof“
Die zwischen 1914 und 1928 entstandene Nibelungensiedlung in Mauenheim (auch Siedlung „Am Nordfriedhof“) besitzt beinahe dörflichen Charakter. In der Siedlung „Grüner Hof“ (1922-24) wurde erstmalig eine rein im Hochbau konzipierte Siedlung mit einer parkartigen Grünanlage kombiniert.

Naumann-Siedlung
Die der vormaligen britischen Heeressiedlung in Riehl benachbarten vier- bis fünfgeschossigen Häuser (1927-29) wurden für die oft kinderreichen Familien der Arbeiter bei Ford, Rheinkabel sowie der Land- und See-Kabelfabrik erbaut. Sie vermitteln den Eindruck einer burgähnlichen Kleinstadt.

„Blauer Hof“ und „Weiße Stadt“
Der vor wenigen Jahren aufwändig restaurierte „Blaue Hof“ (1926/27) ist die Fortführung des in Bickendorf II grundgelegten Konzeptes „Licht, Luft und Bäume“. Die Maler der „Kölner Progressiven“ entwarfen Farbkonzept und Einbauküchen. Am deutlichsten am Internationalen Stil orientiert ist die zweite Buchforster Siedlung „Weiße Stadt“. Hier gelang eine kaum zu übertreffende Einheit von Gesamtgestalt und individueller Nutzung.

Ende der Veranstaltung an der Kirche St. Petrus Canisius in Köln-Buchforst (ca. 18.00 Uhr).

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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