Von Freigeistern und Himmelsstürmern
Eine geistesgeschichtliche Spurensuche in Literatur, Architektur und Kunst
Was trägt die Welt? Goethe, Herder, Wieland, Schiller, aber auch Maler wie Caspar David Friedrich fragten nach den Grundlagen unseres Daseins. Ein aufgeklärter Fürst wie Carl August war selbstverständlich Freimaurer und in der Loge auf „Augenhöhe“ mit bürgerlichen Köpfen in seiner Stadt Weimar. Verwandtschaftliche Beziehungen zur Zarenfamilie zu haben bedeutete, russisch-orthodoxe Glaubenspraxis an der Ilm zu tolerieren. Die tragenden Säulen waren dabei die christlichen Konfessionen, das lutherische Fürstenhaus Sachsen-Weimar-Eisenach und das katholische Erfurt in unmittelbarer Nähe mit einer aktiven jüdischen Gemeinde. Alltagspraxis versus religiöse Verbindlichkeit? Religiöse Verbindlichkeit versus Alltagspraxis?
Wo lassen sich heute noch diese Positionen und Haltungen einer geistesgeschichtlichen Grundlegung in Literatur, Architektur und Kunst finden? Welche Rolle spielten dabei die Reformation und die Herderschen Gedanken? Welche Zeugnisse jüdischen Lebens sind in Erfurt noch präsent? Und welch aktueller Bedeutungswandel lässt sich im Bereich der Religion beobachten?
Zu dieser Spurensuche im Rahmen des Festlichen Jahreswechsels in Weimar laden wir Sie herzlich ein. Wir freuen uns auf Ihr Interesse!
Da die Jahreswechselveranstaltung in Weimar bereits ausgebucht ist, empfehlen wir Ihnen die Veranstaltung in Bensberg und freuen uns auf Ihre Anmeldung!
28. Dezember bis 1. Januar 2025 (Sa.-Mi.)
Alles fließt
Vom Werden und Sein in Kunst, Kultur und Wissenschaft
Jahreswechsel in Bensberg
Ihre Tagungsleitung
Samstag, 28. Dezember 2024
Busreise von Köln (8.00 Uhr) und Bensberg (8.45 Uhr) zum Dorint Hotel Am Goethepark Weimar****s.
15.30 Uhr
Willkommen in Weimar!
Begegnungen und Gespräche bei einer Kaffeetafel
- Andreas Würbel, Bensberg
Referent Kunst, Kultur und Pädagogik, Thomas-Morus-Akademie Bensberg - Dr. Folker Metzger, Weimar
Leiter des Stabsreferats Kulturelle Bildung, Klassik Stiftung Weimar
16.30 Uhr I Vortrag und Gespräch
„Nun sag‘, wie hast du‘s mit der Religion?“
Religion und Weltanschauung am Weimarer Hof und in Weimar zur Goethezeit
Das Leben blieb bis ins ausgehende 18. Jahrhunderts durch Konventionen der Standesgesellschaft im Umgang miteinander geprägt. Religion und Konfession bestimmten vornehmlich die Weltanschauung. Im Weimar der Goethezeit vollzog sich eine bemerkenswerte Auflösung dieser Konventionen. Dazu trug die Berufung „großer Geister“ entscheidend bei, sie schafften jenseits aufklärerischer Ideen neue Zugänge zur Welt. Zunächst berief Herzogin Anna Amalia den Gelehrten Christoph Martin Wieland, und bald, als ihr Sohn Carl August die Regierung übernahm, folgten Johann Wolfgang Goethe und Johann Gottfried Herder. Dabei ist die frühzeitige Rezeption der Philosophie Immanuel Kants an der Landesuniversität Jena, an der Schiller anfangs lehrte, im Austausch mit Weimar nicht zu unterschätzen. Die Freimaurerei, der auch Goethe und sein Herzog angehörten, öffnete ebenso neue Räume der Freiheit. Gleichwohl gehörte das Bekenntnis zum lutherischen Protestantismus weiter zur historischen Legitimation der Dynastie. 1804 heiratete die Zarentochter Maria Pawlowna in die Fürstenfamilie ein, damit kam russisch-orthodoxer Glaube an die Ilm. Wie wirkte sich dies im alltäglichen Leben aus? Welche Bedeutung hatte Religion im einzigartigen Gefüge des Herzogtums, welche Rolle spielten Glaube und Kirche? Und schließlich, welche Spuren hat die „Freigeisterei“ im kulturellen Erbe Weimars hinterlassen?
Dr. Gert-Dieter Ulferts, Weimar
Klassik Stiftung Weimar
19.00 Uhr
Regional. Köstlich.
Empfang und Abendmenü mit korrespondierenden Weinen
Informative Unterbrechungen
- Susanne Bonenkamp
- Dr. Folker Metzger
- Andreas Würbel
Sonntag, 29. Dezember 2024
Frühstück
9.15 Uhr I Vortrag und Gespräch
„… mit Lessing auf einem Scheiterhaufen zu sitzen“
Goethe und der Einfluss Spinozas
Bereits als junger Mann entdeckt Goethe Leben und Werk des niederländischen Philosophen Baruch de Spinoza (1632–1677), der noch Goethes Zeitgenossen als Atheist und gefährlicher Aufrührer galt. Als dann 1785 ruchbar wird, dass sogar Lessing sich kurz vor seinem Tod zu Spinoza und zum Pantheismus bekannt habe, bricht in den deutschen Intellektuellenkreisen ein heftiger Atheismusstreit aus, in dem auch Goethes Sturm-und-Drang-Gedicht „Prometheus“ eine zentrale Rolle spielt. Goethe hat sich zeitlebens zu Spinoza bekannt; ohne dessen „Ethik“ sind weder Goethes Naturverständnis und seine Naturforschung noch sein Liebesbegriff denkbar.
Dr. Stefan Bollmann, München
Literaturwissenschaftler
10.45 Uhr
Gespräche bei Kaffee, Tee und Gebäck
11.15 Uhr I Vortrag und Gespräch
Die Leiden des jungen Werthers
Eine Einführung in Goethes Werk und die Inszenierung am Deutschen Nationaltheater
250 Jahre ist es her, dass der Briefroman des jungen Goethe auf der Leipziger Buchmesse erschien und über Nacht zum Bestseller wurde. Werther, ein Rechtspraktikant, landet in einer Erbschaftsangelegenheit seiner Mutter im idyllischen Dörfchen Wahlheim. Dort lernt er Lotte, die älteste Tochter des verwitweten Amtmanns S. kennen, die sich um ihre acht Geschwister kümmern muss. Ihre Zugewandtheit und Fürsorglichkeit berühren ihn tief. Er, der auf der Suche nach einem Lebenssinn ist, schwankend zwischen übergroßem Lebensverdruss und überbordender Lebensfreude, entdeckt in der jungen Frau all das, was ihm zum Glücklichsein fehlt. Aber Lotte ist Albert versprochen, einem gut situierten, redlichen Geschäftsmann. Der Versuch einer schwärmerischen Menage á trois misslingt. Werther flieht, verdingt sich als Angestellter an einem Fürstenhof und verzweifelt an der Enge des bürgerlichen Daseins und der Unerfüllbarkeit seiner Liebe.
Beate Seidel, Weimar
Chefdramaturgin am Deutschen Nationaltheater
Gelegenheit zur Mittagspause
14.30 Uhr I Vortrag und Gespräch
„Ich fühlte mich, wie nach einer Generalbeichte ...“
Werther-Rezeption und Werther-Effekt
Kaum ein anderes Werk der Literatur hat derart leidenschaftliche Reaktionen ausgelöst wie „Die Leiden des jungen Werthers“. Das führte bis hin zu dem Verdacht, Goethes Roman stifte zum Suizid an; einige Fälle wurden in der Tat bekannt. Seit 1974 spricht die Psychologie vom „Werther-Effekt“, um einen ursächlichen Zusammenhang zwischen der Berichterstattung über Prominentensuizide in den Medien und einem Anstieg der Suizidrate in der Bevölkerung zu beschreiben. Goethe selbst hingegen glaubte an die Heilkraft seines Romans, der Literatur allgemein. Er habe sich mit dieser Komposition „aus einem stürmischen Elemente gerettet“ und „wie nach einer Generalbeichte“ gefühlt, „wieder froh und frei, und zu einem neuen Leben berechtigt“.
Dr. Stefan Bollmann, München
Literaturwissenschaftler
16.00 Uhr
Gespräche bei Kaffee, Tee und Gebäck
17.30 Uhr
Fußweg zum Deutschen Nationaltheater
18.00 Uhr | Theaterbesuch im Deutschen Nationaltheater Weimar
Die Leiden des jungen Werthers
Schauspiel nach dem Briefroman von Johann Wolfgang Goethe
Theaterfassung von Swaantje Lena Kleff, Eva Bormann und Beate Seidel
Die Suche nach dem Ich, die Rebellion gegen gesellschaftliche Schranken und eine unerfüllte Liebe – all das bietet Goethes unsterblich gewordene Jugenddichtung, die zum Kanon deutscher Literaturgeschichte gehört. Das Aufbegehren des Ichs gegen die Schranken von Herkunft und Tradition und die unbändige Kraft der im Roman geschilderten Gefühle lösten nach der Veröffentlichung v.a. beim jungen Publikum eine wahre Lesesucht aus. Empörung und Heiligsprechung folgten prompt. Doch das Interesse an dieser großartigen Jugenddichtung ging zu keiner Zeit verloren. Die Hausregisseurin Swaantje Kleff hat nun eine Theaterfassung des Goetheschen „Werther“ für die Bühne des DNT erarbeitet.
Rückweg zum Hotel
20.30 Uhr
Abendessen im Hotelrestaurant
Montag, 30. Dezember 2024
Frühstück
Exkursion nach Erfurt
9.00 Uhr
Abfahrt in Weimar
10.00 Uhr | Führung und Rundgang
Das jüdische Erfurt
Am 11. August 2024 erhielt die Stadt Erfurt den Welterbe-Titel der UNESCO für das jüdisch-mittelalterliche Viertel. Nahezu 1000 Jahre deutsch-jüdische Geschichte sind in der Stadt nachweisbar. Die „Kleine Synagoge“ ist heute eine moderne multikulturelle Begegnungsstätte, in der man viele Informationen über das Leben und Leiden jüdischer Mitbürger in Erfurt erhält. Das Ritualbad, die Mikwe, ist neben Synagoge und Friedhof ein wichtiger Bestandteil der jüdischen Gemeinde und wurde 2007 wiederentdeckt. Die Alte Synagoge in der Waagegasse gehört zu den ganz wenigen erhaltenen mittelalterlichen Synagogen und ist die älteste bis zum Dach erhaltene Synagoge Europas. Sie ist Zeugnis einer der wichtigsten jüdischen Gemeinden des Mittelalters. In der Alten Synagoge Erfurt werden Zeugnisse mittelalterlicher jüdischer Kultur Erfurts präsentiert. (Außenbesichtigung)
Mittagspause und Zeit für eigene Erkundungen in Erfurt
15.00 Uhr | Führung
Der Erfurter Dom
Er ist der älteste und wichtigste Kirchenbau in Erfurt. Seine Vorgängerbauten gehen auf das 8. Jahrhundert zurück. Grundlage des heutigen Baus ist eine spätromanische Basilika, von der noch zwei bedeutende Ausstattungsstücke erhalten sind, der Wolframleuchter und eine romanische Madonna. In der Gotik wurde der gesamte Bau erhöht und erweitert, sodass mehr Licht in das Innere des Baus gelangte und mehr Platz für die große Zahl der Gläubigen bereitstand. Mit der Gloriosa besitzt der Dom die größte freischwingende mittelalterliche Glocke der Welt.
16.00 Uhr | Gespräch im Kapitelsaal
Religion und Kirchenmitgliedschaft
Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung in Deutschland und die Erfahrungen in Erfurt
Wie leben Christen in Erfurt heute? Welche Bedeutung haben Religion und Glaube heute in einer Region, in der der Staat in der DDR-Zeit religiöses Leben eingeschränkt hatte? Welche Auskünfte gibt die sechste Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der EKD über die aktuelle Situation und die Zukunft von Kirche? Ein Gespräch liefert dazu aufschlussreiche Erkenntnisse.
Gesprächspartner
- Weihbischof Dr. Reinhard Hauke,
Bistum Erfurt - Dr. Tobias Kläden, Erfurt
Katholische Arbeitsstelle für missionarische Pastoral (KAMP), Erfurt
17.30 Uhr
Rückfahrt nach Weimar
19.30 Uhr
Abendessen im Hotelrestaurant
Dienstag, 31. Dezember 2024
Frühstück
9.15 Uhr | Vortrag im Festsaal des Goethe-Nationalmuseums
Caspar David Friedrich
Kunst zwischen Natur, Religion und Politik
Caspar David Friedrich gilt heute zweifellos als der bedeutendste Künstler der deutschen Romantik und wurde 2024 mit einer ganzen Reihe großer Ausstellungen gefeiert. Ein Vierteljahrtausend nach seiner Geburt scheint Friedrichs Kunst nichts von ihrer Anziehungskraft verloren zu haben. Es ist wohl die Verbindung von Friedrichs Persönlichkeit, seiner Lebensgeschichte sowie seinen unkonventionellen Bildern, die bis heute sein Identifikationspotenzial ausmacht. Friedrichs Kunst ist ikonisch, gerade weil sie so anders ist. Friedrichs Kunst begeistert, gerade weil sie auf ihre besondere Weise rätselhaft bleibt. Sie zu verstehen, ist alles andere als leicht. Sein Verhältnis zur Natur, seine Religiosität, seine politische Einstellung, all das kann verwundern und befremden. Der Vortrag wird Friedrichs Leben und Werk vor Augen stellen und dabei schlaglichtartig verschiedene Aspekte seiner Kunst beleuchten.
Dr. Christoph Orth, Weimar
Klassik Stiftung Weimar, Kustodie Graphische Sammlungen (bis 1860), Schwerpunkt Goethezeit, Kurator der Ausstellung „Caspar David Friedrich, Goethe und die Romantik in Weimar“
10.15 Uhr
Gang zum Schillermuseum
10.45 Uhr | Führung und Rundgang
„Caspar David Friedrich, Goethe und die Romantik in Weimar“
Ausstellung im Schillermuseum Weimar
Caspar David Friedrichs Werke sind zu Ikonen geworden. Bisher kaum bekannt ist, dass diese Karriere auch in Weimar ihren Ausgang nahm und eng mit Johann Wolfgang von Goethe verbunden war. Die Klassik Stiftung Weimar nimmt den 250. Geburtstag Caspar David Friedrichs zum Anlass, diese bislang nie gezeigte gegenseitige Anziehungskraft ins Zentrum einer Sonderausstellung zu rücken. Erstmals überhaupt wird dazu der bedeutende Weimarer Friedrich-Bestand ausgestellt und Weimar als Ort romantischer Kunst und Kultur vermittelt. In der Ausstellung werden Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken von Caspar David Friedrich und Werke von Goethe sowie von Caroline Bardua, Carl Gustav Carus, Georg Friedrich Kersting, Philipp Otto Runge, Luise Seidler und weiterer Künstlerinnen und Künstler der Romantik zu sehen sein.
- Dr. Gert-Dieter Ulferts, Weimar
Klassik Stiftung Weimar - Francesca Müller-Fabbri, Weimar
Klassik Stiftung Weimar
13.00 Uhr
Mittagessen im Hotelrestaurant
15.15 Uhr
Fahrt mit dem Reisebus zur Weimarhalle
16.00 Uhr I Besuch des Silvesterkonzertes
„Ganz großes Kino“
Konzertante Werke berühmter Filmmusik-Komponisten – ganz ohne Leinwand
Komponisten, die sowohl für den Konzertsaal als auch für die große Kinoleinwand komponier(t)en, gibt es bemerkenswert viele. So hatte etwa Erich Wolfgang Korngold seine Wurzeln in der großen Oper und zehrte davon auch später in Hollywood – um sich dann wieder den klassischen Gattungen zuzuwenden. Der große John Williams hat neben seinen zahllosen oscarreifen Soundtracks auch verschiedenste Soloinstrumente mit reizvollen Virtuosenkonzerten versorgt. Auch Leonard Bernstein gehört zu den Komponisten, die für beide Genres gearbeitet haben. Das Konzert schlägt dazu eine große Brücke ganz ohne Leinwand. Was für große Könner, Künstler und Geschichtenerzähler!
Staatskapelle Weimar
Frank Strobel, Dirigent
18.15 Uhr
Rückfahrt mit dem Reisebus
19.30 Uhr
Festlich. Schwungvoll. Zuversichtlich.
Empfang und anschließendes Gala-Dinner, musikalisch begleitet vom Pianisten Felix Reuter
Die verflixte Klassik
Felix Reuter ist Pianist und Entertainer in einem. Er spielt keine fertigen Kompositionen, sondern improvisiert quer durch 300 Jahre Musikgeschichte und plaudert dabei auf das Angenehmste: über die Verwandtschaft zwischen Bach und dem Jazz, über Mozarts Draht zum Rock ’n’ Roll und über Beethovens Unfähigkeit, zum Schluss zu kommen. Klassik wäre verstaubt? Von wegen! Der Silvesterabend verspricht eine Fülle von Evergreens, die man sofort mitpfeifen möchte, würden sie nicht in völlig ungeahnten Zusammenhängen auftauchen. Ein bisschen Musical, ein bisschen Werbung und eine gesunde Prise Show bieten dabei den Lack für so manche erstaunliche Geschichte. Virtuose Klavierkunst trifft auf feinen Humor und eine gewitzte Neigung zur Musik-Comedy. Ein unterhaltsamer Abend und ein Genuss für die Ohren, verbunden mit einem exzellenten Gala-Dinner und einem unterhaltsamen Ausklang des Jahres 2024!
0.00 Uhr
Viel Glück!
Herzlich willkommen: Das Jahr 2025
Mittwoch, 1. Januar 2025
Frühstück
Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes in der Herz-Jesu-Kirche (10.00 Uhr) bzw. eines evangelischen Gottesdienstes in der „Herderkirche“ (11.00 Uhr).
12.30 Uhr
Lunchbuffet im Hotelrestaurant
14.30 Uhr
Fußweg zum Weimarer Schloss
15.30 Uhr I Führung und Rundgang
Die Schlosskapelle in Weimar
Die Schlosskapelle war Wirkungsort von Johann Sebastian Bach, der hier 1708-1717 als Organist tätig war und einige bedeutende Werke komponierte. Beim Schlossbrand 1774 wurde die Kapelle bis auf die Außenmauern vollkommen zerstört. Auf Wunsch von Erbgroßherzog Carl Alexander wurde die Kapelle in neoromanischer Formensprache neu gestaltet und 1847 geweiht. 1962 endete die Geschichte der Kapelle mit einem Umbau zu einem Büchermagazin. Nach 60-jähriger Schließung und dreijähriger Restaurierung ist die Kapelle seit 2024 wieder in ihrer ursprünglichen Funktion erlebbar.
Dr. Gert-Dieter Ulferts, Weimar
Klassik Stiftung Weimar
Die Dichterzimmer im Weimarer Schloss
Die von Großherzogin Maria Pawlowna zu Ehren von Wieland, Herder, Schiller und Goethe eingerichteten Memorialräume im Weimarer Schloss stellen ein Gesamtkunstwerk dar. Künstler erhielten den Auftrag, diese Zimmer mit Szenen aus Werken der Literaten zu gestalten. Auch hier sind nun nach umfangreicher Restaurierung die Dichterzimmer wieder in authentischer Gestaltung zu sehen.
Dr. Markus Büning, Naumburg
Theologe und Jurist, Klassik Stiftung Weimar
17.30 Uhr
Rückweg zum Hotel
19.30 Uhr
Neujahrsempfang und Abendessen im Hotelrestaurant
Donnerstag, 2. Januar 2025
Frühstück
9.45 Uhr | Führung und Rundgang
Ort der Religion und der Kunst
Die Herderkirche in Weimar
Das bedeutendste Kirchengebäude in Weimar ist die Stadtkirche St. Peter und Paul. Im Sprachgebrauch wird die Kirche meist als Herderkirche bezeichnet. Erstmals wurde ein Kirchenbau an dieser Stelle zwischen 1245 und 1249 errichtet. Von dieser sind nur die Fundamente erhalten geblieben. Die heutige Herderkirche geht auf eine spätgotische Hallenkirche aus der Zeit von 1498-1500 zurück. 1552 schufen Lucas Cranach d. Ältere und sein Sohn den Flügelaltar, der als Hauptwerk der sächsisch-thüringischen Kunst des 16. Jahrhunderts gilt. Der Beiname Herderkirche geht auf Johann Gottfried Herder zurück, der von 1776 bis zu seinem Tod 1803 hier als Oberkonsistorialrat, Generalsuperintendent und Pastor wirkte und nach seinem Tod dort begraben wurde. Die Kirche gehört gemeinsam mit dem Herderhaus zum UNESCO-Weltkulturerbe. Ihr jetziges Aussehen im Innenraum bekam die Kirche nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem sie stark zerstört worden war.
11.30 Uhr
Rückfahrt mit dem Reisebus nach Bensberg und Köln
Ankunft in Bensberg (ca. 17.15 Uhr) und Köln (ca. 18.00 Uhr).
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.