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© Alex Hu auf Pixabay

Alles fließt

Vom Werden und Sein in Kunst, Kultur und Wissenschaft

„Es soll sich regen, schaffend handeln,
Erst sich gestalten, dann verwandeln;
Nur scheinbar stehts Momente still.
Das Ewige regt sich fort in allen:
Denn alles muß in Nichts zerfallen,
Wenn es im Sein beharren will.“
Johann Wolfgang Goethe

Sehr herzlich laden wir Sie ein, mit uns den Jahreswechsel in Bensberg zu feiern. Auch in diesem Jahr erwartet Sie wieder ein liebevoll zusammengestelltes Programm.

Bereits für Heraklit war die physische Welt in ständiger Bewegung – „alles fließt“. Auch unsere Erfahrungen in der Welt zeigen das Prozesshafte der Welt, das Entstehen und Vergehen von Wesen, Dingen und Zuständen. Das „Werden“ beschreibt aber nicht einfach nur eine bloße Veränderung, sondern einen Transformationsprozess, ein aus sich selbst entwickelndes Geschehen. Insbesondere wir Menschen haben die Fähigkeit Dinge zu schaffen und die Welt zu gestalten sowie auch uns selber zu verändern.

Begeben Sie sich mit uns bei festlicher Atmosphäre, stimmungsvollen Begegnungen, interessanten Gesprächen sowie inspirierenden Erkundungen auf die Spur von Schaffens- und Entwicklungsprozessen in Kunst, Kultur und Wissenschaft.

Das Kardinal Schulte Haus bietet für Ihren Aufenthalt einen komfortablen und für die kulinarischen Genüsse besonderen Rahmen.

Feiern Sie mit uns den Wechsel ins neue Jahr. Wir freuen uns auf Sie!

Samstag, 28. Dezember 2024

Ab 13.00 Uhr
Willkommen in Bensberg!
Individuelle Anreise nach Bensberg

14.00 Uhr
Café de l‘Inspiration
Begrüßung bei Kaffee, Tee und Kuchen

  • Andrea Hoffmeier
    Akademiedirektorin, Bensberg
  • Dr. Andreas Thiel
    Kunsthistoriker und Archäologe, Bad Soden
  • Reimund Merkens, Klavier
    Pianist, Komponist und Klavierlehrer, Leverkusen

15.00 Uhr I Vortrag und Gespräch
„Nur wer sich ändert, bleibt sich treu“
Zur Entwicklung von Persönlichkeit als Motiv in Philosophie und populärer Kultur
Die Frage nach der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit zieht als existentielle Frage des Menschseins durch die Geschichte des philosophischen Denkens. Und wie sollte es anders sein - als existentielle Frage wird sie auch in der populären Kultur in unterschiedlicher Form reflektiert. Es erwartet Sie ein Streifzug durch die beiden Felder.
Prof. Dr. Sebastian Laukötter
Katholische Hochschule NRW, Münster

16.45 Uhr I Vortrag und Gespräch
Werden, Leben und Wandel
Aus der Sicht der Naturwissenschaft am Beispiel der Bienen
Bienen gelten als Symbol für Fleiß, Fruchtbarkeit, Unsterblichkeit und Wiederauferstehung. Ein naturwissenschaftlicher
Zugang zum Leben der Bienen macht diese Symbolik verständlich. Dabei werden die Fortpflanzung von solitären
und sozialen Bienen verglichen und die Organisation, Arbeitsteilung und Leistungen des Honigbienenstaates vorgestellt. Die Evolution der Bienen zeigt die Möglichkeiten auf, wie Bienen mit Klimawandel, Bienensterben und anderen Gefährdungen fertigwerden können.
Prof. i.R. Dr. Klaus Lunau
Universität Düsseldorf

19.00 Uhr
Abendessen

20.15 Uhr I Vortrag und Gespräch
„Freude schöner Götterfunken...“
Ludwig van Beethoven - Einblicke in seinen Schaffensprozess
Dieses Jahr feiert Ludwig van Beethovens Neunte Sinfonie das 200. Jubiläum. Mit ihr schuf Beethoven 1824 ein Werk für die Ewigkeit, das auf der Liste des Weltdokumentenerbes der UNESCO steht. Wie gelang Beethoven das?
Er hielt seine musikalischen Einfälle und Ideen in sogenannten Skizzenbüchern fest, ein in der Musikgeschichte fast einmaliger Fall. Diese erlauben in besonderer Weise den Einblick in die Arbeit Beethovens und dokumentieren seine Schaffensprozesse. Musikalische Einspieler illustrieren seine kreativen Prozesse an diesem Abend.
Prof. Dr. Christine Siegert, Beethoven-Haus Bonn

21.45 Uhr
Ende des Veranstaltungstages


Sonntag, 29. Dezember 2024

ab 7.00 Uhr
Frühstück

7.45 Uhr I Morgenimpuls
„Das alles hat er schön gemacht zu seiner Zeit.“ (Pred 3,11)

Vortrag mit anschl. Exkursion
Hinweis: Dieser Vortrag und dieses Ziel wird von jeweils einer Gruppe am 29. und 30. Dezember besucht.
Kolumba-Kunstmuseum, Köln

9.30 Uhr I Vortrag und Gespräch
Artist at work
Formsuche und Formfindung
Einführung in die Ausstellung in Kolumba
Dr. Arno-Lutz Henkel
Kunsthistoriker und Theologe, Bonn

11.30 Uhr Abfahrt nach Köln

12.00 Uhr I Individueller Museumsbesuch
Artist at work
Formsuche und Formfindung
Eine Weltaneignung, die zur Äußerung wird, das ist Kunst in den meisten Fällen; Kunst als in Form gewordenes Spiel mit Inhalten. Künstlerinnen und Künstler gehen den Enstehungsprozess ihrer Werke oft sehr unterschiedlich an. Das Kolumba-Kunstmuseum in Köln widmet sich in seiner neuen Jahresausstellung den völlig unterschiedlichen Arbeits- und Herangehensweisen und inszeniert dabei die eigene Sammlung so, dass sie die Raumwirkung der Architektur Peter Zumthors in besonderer Weise betont.
Dr. Arno-Lutz Henkel

13.45 Uhr
Heimatküche
Café Jansen by Fassbender, Köln

15.00 Uhr I Rückfahrt nach Bensberg

15.30 Uhr
Café de l‘Inspiration
Kaffee, Tee, Kuchen und Musik
Reimund Merkens, Klavier

17.00 Uhr I Vortrag und Gespräch
Schreibprozess, Leben als Prozess, Gerichtsprozess
Deutungsperspektiven von Kafkas „Proceß“-Roman
Entscheidender, als Werke abzuschließen, war für Kafka, in den Schreibprozess einzutauchen und sich ihm zu überlassen, auch wenn dieser nicht zur Fertigstellung eines Textes führte. In Kafkas „Der Proceß“, einem ikonischen Roman(fragment) der klassischen Moderne, werden Prozesse und Prozessualität auf unterschiedliche Weise verhandelt. Der Titel verweist auf den Entstehungsprozess, den Schreibstrom, der im Roman selbst thematisiert und protokolliert wird. Der Romantitel benennt den juristischen Prozess, in den Josef K., der Protagonist, von einer Gerichtsinstanz verwickelt wird, die surreal anmutet. „Der Proceß“ lässt sich aber auch beziehen auf das Leben des Protagonisten. Führt der traditionelle Bildungsroman seinen Helden in die Welt hinein, lässt ihn einen Beruf finden und eine Familie gründen, treibt Kafkas invertierter Bildungsroman den Protagonisten aus der Welt hinaus.
Prof. Dr. Claudia Liebrand, Universität zu Köln

19.30 Uhr I KulturDinner
KunstGenuss
Die Rolle des Essens in der Kunstgeschichte
Entdecken Sie im Rahmen eines köstlichen Menüs die Bedeutung des Essens in der Kunst verschiedener Epochen: In der niederländischen Stilllebenmalerei des 17. Jahrhunderts haben die Künstler des Goldenen Zeitalters das Präsentieren von Nahrungsmitteln und Alltagsgegenständen mit tiefen symbolischen Bedeutungen versehen. Die Pop-Art-Bewegung der 1950er und 1960er Jahre hat hingegen die Konsumkultur durch die Darstellung von Lebensmitteln reflektiert und kritisch hinterfragt. So haben ikonische Werke von Andy Warhol, Roy Lichtenstein und Claes Oldenburg die Beziehung zwischen Kunst, Konsum und Massenproduktion neu definiert. In der zeitgenössischen Performance- und interaktiven Kunst nutzen Kunstschaffende wie Marina Abramović, Rirkrit Tiravanija und Carsten Höller den Akt des Essens und die Interaktion mit Nahrungsmitteln, um tiefgreifende gesellschaftliche, kulturelle und politische Themen zu behandeln und das Publikum aktiv in den künstlerischen Prozess einzubeziehen.
Melanie Karolzyk, Kunst- und Kulturwissenschaftlerin, Soziologin, Nümbrecht


Montag, 30. Dezember 2024

ab 7.00 Uhr
Frühstück

7.45 Uhr I Morgenimpuls
„Denn jedes Haus wird von jemand erbaut; der aber, der alles erbaut hat, ist Gott.“ (Hebr 3,4)

8.30 Uhr I Exkursion
Hinweis: Dieses Ziel wird von jeweils einer Gruppe am 29. und 30. Dezember besucht.
Ruhr Museum, Essen

10.15 Uhr I Museumsführung
Das Herz der Industrie
Natur- und Kulturgeschichte des Ruhrgebiets
Das Ruhr Museum wurde zum Auftakt des Kulturhauptstadtjahres RUHR.2010 in der ehemaligen Kohlenwäsche auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein eröffnet.
In einer spektakulären Industriekulisse führt die Ausstellung des Museums durch die faszinierende Natur- und Kulturgeschichte einer der größten Industriere-gionen der Welt – von der Entstehung der Kohle vor 300 Millionen Jahren bis zum heutigen Strukturwandel zur Metropole Ruhr. Die Ausstellung verbindet Natur- und Kulturgeschichte und präsentiert Mythen, Bilder und Phänomene der Region, die ungeheuren Dimensionen der Erdgeschichte, die lange Geschichte der Industrialisierung ebenso wie ihre Folgen und zukünftige Perspektiven.
Dr. Andreas Thiel mit örtlicher Unterstützung

12.45 Uhr
Heimatküche
Bistro Schacht XII, Essen

14.00 Uhr I Rückfahrt nach Bensberg

15.30 Uhr
Café de l‘Inspiration
Kaffee, Tee, Kuchen und Musik
Reimund Merkens, Klavier

17.15 Uhr
Abendessen im Kardinal Schulte Haus

18.30 Uhr I Abfahrt nach Köln I Oper
Nabucco
Dramma lirico in vier Teilen von Giuseppe Verdi
Libretto von Temistocle Solera
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Ben Baur, der in Köln bereits die Bühne für „Salome“ und „Ein Maskenball“ schuf, stellt sich nun auch als Regisseur an der Oper Köln vor. Mit Sesto Quatrini leitet ein Fachmann für das italienische Repertoire das Gürzenich-Orchester.
Oper Köln im Staatenhaus


Dienstag, 31. Dezember 2024

ab 7.00 Uhr
Frühstück

8.00 Uhr I Morgenimpuls
„Ja, siehe, ich erschaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde.“ (Jes 65,17)
9.30 Uhr I Vortrag und Gespräch
Von genialer Jugend zu abgeklärtem Alter
Zur lebenslangen Stilentwicklung bildender Künstler
Jeder Künstler von Rang hat eine eigene, unverwechselbare Handschrift. Wie sich diese aber entwickelte, ist höchst unterschiedlich. Während sich Picasso immer wieder neu erfand, sein Stil sich also sprunghaft weiterentwickelte und den- noch immer Picasso blieb, strömte bei anderen das Jugendwerk in ruhigen Bahnen dem Alterswerk zu. Bellini entdeckte in der Mitte des Lebens das Fließen des Lichtes, Tizian löste es im Alter in Farbe auf, Monets Blumen näherten sich immer weiter der Abstraktion und Renoirs späte Mädchenbilder funkeln völlig anders als sein Jugendwerk.
Dr. Andreas Thiel

11.00 Uhr
Kaffee- und Teepause

11.30 Uhr I Lesung und Gespräch
Thema con Variazioni
Klassische Dichtung und ihre Parodie
Der „Hohe Ton“ mancher Lieder und Gedichte reizte alsbald dazu, das allzu abgehobene Werk in die Gedanken des Alltags zu überführen. Ein berühmtes Beispiel ist Schillers großes Lebensgedicht von der „Glocke“. Kein anderes deutsches Gedicht ist so häufig parodiert worden. Manche Zeitgenossen fielen bereits bei der Lektüre des Originaltextes „vor Lachen von den Stühlen“. Spätere Parodisten adaptierten Schiller für die einfältigsten Neufassungen … ein frecher Spaß! Auch der Weimarer Kollege Goethe musste sich dergleichen gefallen lassen. Interessant wird es gerade dann, wenn ein Meister einen anderen karikiert, wenn etwa Robert Gernhardt sich der Themen des Herrn Geheimrat annimmt und diese in die Moderne übersetzt.
Dr. Andreas Thiel

13.00 Uhr
Mittagessen

14.45 Uhr
Kaffee, Tee und Gebäck

15.00 Uhr I Film und Gespräch
FilmMomente
Felicitas Esser
Thomas-Morus-Akademie

18.00 Uhr I Gottesdienst zum Jahresende
„Meine Zeit steht in deinen Händen“ (Ps 31,16)
Zelebrant:
Pfarrer Dr. Axel Hammes
Geistlicher Berater der Akademie

20.00 Uhr
Festliches Gala-Dinner
musikalisch begleitet vom Streichquartett Ad Libitum
1. Violine - Roman Brncic
2. Violine - Peter Bonk
Viola - Alexander Dressler
Cello - Jonas Gaube
Das Streichquartett Ad Libitum, im Mai 2006 von Ilan J. Gilad gegründet, besteht aus einem festen Stamm professioneller Musikerinnen und Musiker, die an Musikhochschulen in NRW studiert haben. Die Musikerinnen und Musiker sind überwiegend ehemalige Mitglieder der Jungen Deutschen Philharmonie und des Bundesjugendorchesters.

0.00 Uhr
Ein neues Jahr!
Herzlich willkommen: Das Jahr 2025
Das Streichquartett Ad Libitum spielt im Anschluss bis 1.00 Uhr.


Mittwoch, 1. Januar 2025

ab 7.00 Uhr
Frühstück

10.00 Uhr I Neujahrsgottesdienst
„Seht, ich mache alles neu.“ (Offb 21,5)
Zelebrant:
Prälat Josef Sauerborn, em. Domkapitular

11.15 Uhr I Neujahrs-Matinee
„Das Entscheidende geschieht zwischen den Bildern“
Gesprächspartnerin
Claudia Betzin, Künstlerin
Rezitationen
Dr. Andreas Thiel
Musikalische Gestaltung
Bernd Kämmerling, Klavier

13.15 Uhr
Neujahrsbuffet

14.30 Uhr I Verabschiedung
Auf Wiedersehen!

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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