(Selbst-)Täuschung
Haben Katholikinnen und Katholiken die Kirche, die sie verdienen?
Nicht erst seit Aufdeckung der Missbrauchsskandale regt sich Unmut in der katholischen Kirche. Pflichtzölibat, Frauenrechte und die Haltung der Kirche gegenüber Homosexuellen und Geschiedenen, die wieder heiraten möchten, sorgen seit Jahrzehnten für Diskussionen. Geschehen ist aber wenig.
Vor diesem Hintergrund fragt der Kirchenrechtler und Theologe Norbert Lüdecke in seinem Buch „Die Täuschung“: Warum zeigt die katholische Kirche in einer von Skandalen und massenhaften Kirchenaustritten geprägten Zeit so wenig Reformwillen? Seine Antwort: Die deutschen Bischöfe wenden eine Hinhaltetaktik an, indem sie immer wieder Gesprächsangebote machen und das Kirchenvolk zu Dialogprozessen einladen. Damit wecken sie Hoffnung auf Veränderung und nehmen Druck aus dem innerkirchlichen Kessel. Erfolgreich ist diese Strategie aber nur, weil Laien auf die Angebote der Bischöfe eingehen. Im Ergebnis werden echte Reformen verhindert. In diesem Sinne bezeichnet Norbert Lüdecke auch den Synodalen Weg, auf den viele Laien in Deutschland ihre Hoffnungen setzen, als „Partizipationsattrappe“.
Bei der Lesung mit anschließender Diskussion wird Norbert Lüdecke seine Analyse erläutern und sich der Auseinandersetzung über seine Thesen stellen.
Samstag, 2. April 2022
9.30 Uhr
Begrüßung und Einführung
Die (Selbst-)Täuschung
Lesung mit
Prof. DDr. Norbert Lüdecke, Bonn
anschließend Diskussion
12.30 Uhr
Ende der Veranstaltung
Referent
Prof. DDr. Lic. iur. can. Norbert Lüdecke
Inhaber des Lehrstuhls für Kirchenrecht an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn.
Moderation
Dr. Matthias Lehnert
Thomas-Morus-Akademie Bensberg
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.