Lust, Neues zu entdecken
Schreiben auf der kroatischen Insel Lošinj
Schreiben ist wie Reisen: Wir entdecken Neues, haben aber auch stets uns selbst im Gepäck. Gerade aber durch die Begegnung mit dem Anderen, dem Fremden, finden wir einen neuen Zugang zum Eigenen. Nicht umsonst reisen Schriftstellerinnen und Schriftsteller gern, um die Inspiration anzuregen, um die eigene Sprache neu zu erforschen, um sich aufzufrischen. Sich eine Auszeit nehmen, Abstand vom Alltag gewinnen, das Neue nicht nur in der Umgebung, sondern auch in sich entdecken, das ist Thema dieser „Schreib-Reise“ auf der kleinen kroatischen Insel Lošinj. Die frühsommerliche Stimmung in der entspannten Atmosphäre des kleinen Dorfes Nerezine zu erleben, hat einen ganz besonderen Reiz. Noch hat der Trubel der Sommersaison nicht begonnen, die Einheimischen widmen sich ihrem ureigenen Lebensrhythmus: Das Treffen für den Kaffee am Morgen, Austausch der Neuigkeiten – ruhige, fröhliche Gelassenheit liegt über dem Ort. Und diese bietet die Chance für wahre Begegnungen und eröffnet interessante Fragen: Wie lebt man hier und wie lebe ich? Was macht das Meer mit den Menschen? Wie schmeckt der Südwind und welche Geschichten erzählt man sich, wenn die schwarze Bora weht? Inspiration zieht ihre Kraft aus Entspannung und Erholung. Kreativität lebt von Offenheit und der Freude, sich spielerisch auszuprobieren. Aus diesem Grund wechseln sich in diesen Tagen Schreiben, lustvolles Erforschen der eigenen Sprache, nachdenkliche Diskussionen und entspannende Ausflüge ab. Die Schriftstellerin Liane Dirks führt in die Kunst des Geschichtenschreibens ein, lehrt Finden und Erfinden zu verbinden und das kleine, direkt am Hafen gelegene Hotel Televrin*** bietet für alles genau den richtigen Rahmen.
Ihre Reiseleiter/innen
Mittwoch, 21. Mai 2025
Vom Rhein in die Kvarner Bucht
Flug mit Eurowings von Köln/Bonn (13.35 Uhr) nach Zagreb (17.10 Uhr) und Fahrt mit dem Bus und der Fähre nach Nerezine zum Hotel Televrin*** auf der kleinen Insel Lošinj. Zeit, sich umzusehen und erste Impressionen zu sammeln.
Donnerstag, 22. Mai 2025
Im Neuen ankommen
Was nehmen wir als Erstes wahr? Wie zeigt sich uns die neue Umgebung? Kann man dem ersten Zugang trauen? Wie fangen gute Geschichten an? Wir gehen auf Entdeckungsreise. Nicht nur schreibend, sondern auch bei einem Rundgang durch den kleinen Ort und seine Werft. Dort werden noch Schiffe aus Holz gebaut, Schiffe mit Seele. Dabei wird die wechselvolle Geschichte Nerezines deutlich.
Freitag, 23. Mai 2025
Die Inspiration nutzen – der Eingebung vertrauen lernen
Diesen Tag werden wir dem Schreiben widmen. Der Schreibauftrag wird vergeben und der grundlegende Zugang zum kreativen Tun wird deutlich. Erste Texte entstehen und werden ausgetauscht und es gibt Zeit zum nachhaltigen Ankommen vor Ort und im eigenen Text.
Samstag, 24. Mai 2025
Vom Finden und Erfinden
Während der Vormittag dem Schreiben dient, beschäftigt uns am Nachmittag das Spannungsfeld von Wirklichkeit und Fiktion. Was ist wahr, was ist erfunden, wie entsteht die neue Wahrhaftigkeit einer guten Geschichte?
Sonntag, 25. Mai 2025
Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes.
Wer, wie, was und wo?
Und nun werden wir genauer: Fragen zur Dramaturgie, zum Aufbau, zum Spannungsbogen einer Geschichte beschäftigen uns, ebenso die Techniken der Recherche. Am Nachmittag setzen wir die Recherche vor Ort bei einer entspannten Wanderung nach Osor um. In römischer Zeit war der verträumte Ort ein Zentrum der Insel, seit dem frühen Mittelalter auch Bischofssitz.
Montag, 26. Mai 2025
Schreibzeit – Zeit für mich
Schreiben heißt auch, dem eigenen Rhythmus folgen. Dieser Tag steht ganz im Zeichen der entstehenden Texte. Am Abend tauschen wir uns über diesen Prozess aus.
Dienstag, 27. Mai 2025
Hinaus auf das Meer der Geschichten
Während der Vormittag dem Schreiben gewidmet ist, heißt es am Nachmittag: „Leinen los“. Bei der Fahrt übers Meer zur Wein-Insel Susak wird deutlich, dass sich Geschichten auch von selbst erzählen, wenn wir nur offen und achtsam ihren Spuren folgen und uns manchmal auch ein wenig treiben lassen.
Mittwoch, 28. Mai 2025
Das Ziel ansteuern, Ausblick nehmen
Der Vormittag dient dem Schreiben. Vorlesen und Austauschen stehen am Nachmittag im Mittelpunkt. Wir würdigen unsere Geschichten und thematisieren dabei insbesondere die Bedeutung des Endes. Wie arbeitet man darauf hin? Kann man Geschichten auch von hinten erzählen? Welcher Aufbau ergibt sich daraus, ist jeder Rückblick auch ein Ausblick? Und wie kann man zu Hause weiterschreiben?
Donnerstag, 29. Mai 2025
Ein Ende, das keines ist
Den Vormittag widmen wir dem Besprechen der eigenen Texte. Mit Achtung und Achtsamkeit lassen wir die Texte und Themen Revue passieren. Aber das Erzählen endet nie. Das Ende der einen Geschichte ist der Beginn der nächsten. Und dann feiern wir beim Abendessen mit Blick auf das Meer.
Freitag, 30. Mai 2025
Jedes Ende ist ein Anfang – Abschied nehmen
Ausklang, Nachklang – wir verlassen die Geschichte und den Ort des Geschehens in Richtung Zagreb, noch einmal geht es dafür auf die Fähre. Flug mit Eurowings (21.10 Uhr) von Zagreb nach Köln/Bonn (22.50 Uhr).
Hinweis
Eingeladen sind alle, die Lust haben, Geschichten zu schreiben und sich mit anderen auszutauschen. Schreiberfahrene profitieren von dieser Werkstatt ebenso wie Schreibanfänger.
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.