Gemälde: Frau vor Stadtbild von ParisGemeinfrei_commons.wikimedia.org
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Cœur et Courage

Die starken Frauen von Paris

„Wenn man in Paris Frau gewesen ist, kann man es nirgendwo anders sein.“, war sich schon Montesquieu sicher. In der Tat, auch wenn es kaum Denkmäler für sie gibt, ist Paris eine Stadt der Frauen, jener Pionierinnen, Künstlerinnen, Denkerinnen und Rebellinnen, die der Stadt in Kunst, Wissenschaft und Politik ihren unverwechselbaren Stempel aufgedrückt haben. Die Streifzüge quer durch die französische Hauptstadt folgen ihren Spuren und ergründen ihre Lebenswege – mal glanzvoll und gefeiert, mal verborgen und vergessen. Ihre Geschichten verweben sich mit den Straßen, Plätzen und Vierteln der Stadt – vom intellektuellen Quartier Latin bis zu den eleganten Boulevards der Rive Droite. Bei der geballten Frauenpower kann es kein Zufall sein, dass auch das Patronat der Stadt in weiblicher Hand liegt. Sainte Geneviève, die Schutzheilige von Paris, gilt als Symbol für Mut, Standhaftigkeit und die stille Stärke einer Stadt, die nie untergeht. Ihre Legende steht am Anfang einer Reise, die Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbindet – eine Kulturreise durch das feminine Herz von Paris.

Ihr/e Reiseleiter/in

Donnerstag, 29. Oktober 2026
Fahrt mit dem Eurostar von Düsseldorf Hbf. (8.08 Uhr) nach Paris Gare du Nord (12.05 Uhr) und Transfer zum Hôtel Littéraire Marcel Aymé**** im beliebten Künstlerviertel Montmartre.
Unter weiblichem Schutzmantel
Als Attila im Jahre 451 vor den Toren von Paris stand, rief eine junge Frau die Pariser zur Verteidigung der Stadt auf. Ihre Gebete wurden erhört, die Hunnen verschonten die Stadt. Seit dem Mittelalter wird die Heilige Genovefa als Schutzpatronin von Paris verehrt, ihr ist eine Kapelle in Notre Dame gewidmet. Die Kathedrale selber steht unter der Protektion der Gottesmutter. Beim Brand 2019 fiel der Schutt des Vierungspfeilers zu Füßen der berühmten gotischen Marienfigur ins Kirchenschiff. Dass die Madonna dabei nicht zu Schaden kam, gilt als eines der „Wunder von Notre Dame“. Das größere ist jedoch der rasche Wiederaufbau selbst, der nun den Besuch in einem „neuen“, strahlend schönen Gotteshaus ermöglicht.
Auf der benachbarten Île Saint-Louis lebte und arbeitete einst die Bildhauerin Camille Claudel – eine der eindrucksvollsten Künstlerinnen ihrer Zeit. Ihre Geschichte steht beispielhaft für die Leidenschaft und den Mut jener Frauen, die ihren eigenen Weg in der Kunst und im Leben suchten.

Freitag, 30. Oktober 2026
Musen, Modelle und Malerinnen
Das Musée d’Orsay ist der Kunst von 1850 bis 1914 gewidmet. Der frühere Bahnhof wurde in den Achtzigerjahren von der italienischen Architektin Gae Aulenti zu einem der schönsten Museen der Stadt umgestaltet. Neben den bekannten Werken großer Meister sind dort auch eindrucksvolle Arbeiten couragierter Künstlerinnen wie Rosa Bonheur und Berthe Morisot zu entdecken. Berühmte Modelle, die oft im Schatten der Maler standen, rücken hier in den Fokus. Am Nachmittag führt der Weg hinauf zum Montmartre-Hügel. In den alten Dorfgassen des Künstlerviertels wird die Atmosphäre vergangener Zeiten spürbar. Zwischen den Spuren von Renoir, van Gogh und Picasso tauchen auch Künstlerinnen auf, die sich ihren Platz in der Kunstgeschichte erkämpften. Im kleinen Musée de Montmartre lässt sich das Atelier von Suzanne Valadon besichtigen, die einst als Modell begann und sich zur anerkannten Malerin entwickelte.

Samstag, 31. Oktober 2026
Auf den Spuren der Garçonnes von Paris
Zwischen den beiden Weltkriegen war Montparnasse das Zentrum der Avantgarde, in dem Cafés und Clubs aus dem Boden schossen, wo Künstler ihre Musen trafen, aber auch immer mehr Frauen selbst zu Pinsel und Meißel griffen. Einige dieser Künstlerinnen sind in den Ausstellungen des Musée d’Art Moderne zu finden. Der vormalige Pavillon der Weltausstellung 1937 beherbergt die städtische Sammlung der modernen Kunst, die mit einem besonderen Augenmerk auf die ausgestellten Künstlerinnen erschlossen wird. Am Nachmittag führt ein ausführlicher Spaziergang durch das lebhafte Viertel zu ihren Inspirationsquellen und lässt in das einzigartige Flair eintauchen. Am späten Abend bietet sich die Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Vorabendgottesdienstes.

Sonntag, 1. November 2026
Schreibende Frauen sind gefährlich?!
Das zentral gelegene Marais-Viertel mit seiner teils noch mittelalterlichen Bausubstanz war bis zur Verlegung der Residenz nach Versailles das Lieblingsviertel der Aristokratie. In ihren Kreisen gab es etliche gebildete Frauen, die ihre Gedanken in Schriften und Salons weiterverbreiteten. Die berühmteste von ihnen war die Marquise de Sevigné. Ihr Wohnsitz, das Musée Carnavalet, wird bei einer Führung auf den Spuren der Frauen in der Stadtgeschichte entdeckt.
Der Nachmittag ist vorrangig Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts gewidmet, die sich im geistreichen Saint-Germain-des-Prés-Viertel in die Geschichte eingraviert haben – allen voran Simone de Beauvoir.

Montag, 2. November 2026
Schwarz contra Pink
Paris ist die Stadt der Mode, die lange Zeit von Männern dominiert wurde. Vor ungefähr 100 Jahren nahm Gabrielle Chanel es jedoch selbst in die Hand, die Pariserinnen gleichermaßen modern, elegant und praktisch anzuziehen. In den Zwanziger Jahren erwuchs ihr mit Elsa Schiaparelli eine emanzipierte Konkurrentin, die sie alsbald in Extravaganz und Raffinesse übertraf. In den gleichen Kreisen verkehrend machten sich die Kontrahentinnen bis zum Zweiten Weltkrieg das Leben schwer, nur Chanel schaffte danach den Neuanfang. Rund um die Place Vendôme sind Spuren der beiden leidenschaftlich verfein-deten Mode-Ikonen zu entdecken.
Am frühen Nachmittag Transfer zum Gare du Nord und Rückreise (15.55 Uhr) mit dem Eurostar nach Düsseldorf Hbf. (19.41 Uhr).

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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