Okzitanien
Wunderland im Südwesten Frankreichs
In einem weiten Bogen zwischen den Cevennen und den Pyrenäen liegt Okzitanien, das Land der Langue d’oc, einer Sprache, die sich wie das Französische aus dem Vulgärlatein der Römer entwickelte. Vom Klima begünstigt, haben sich Weinbau und Lebensfreude in dieser Region entfaltet und den Mythos entstehen lassen, Gott lebe in dieser Gegend. Kein Wunder also, dass der Mensch sich ihm hier nahe wähnte. Unzugängliche Berge dienten Heiligen und Ketzern gleichermaßen als Rückzugsort. Kulturell entstanden im Wechselspiel des gallischen und des iberischen Einflusses vielfältige Bauten, von denen etliche die Zeiten überdauerten. Besonders jene der Romanik und Gotik scheinen mit der Landschaft und dem Licht eine geradezu magische Verbindung eingegangen zu sein. Bildhauer schufen Bauten, Skulpturen und Reliefs, aber erst die Sonne des Midi lässt sie erstrahlen. Prächtige Städte wie Toulouse und Carcassonne, entlegene Klöster in den Pyrenäen oder uneinnehmbare Festungen im Corbières faszinieren auch heutige Besucherinnen und Besucher. Die Küste mit ihren Stränden, mit Licht und Landschaft zog namhafte Künstler an. Auch Sie sind eingeladen, diese Region zu entdecken und zu erleben!
Ihr/e Reiseleiter/in
Sonntag, 15. Mai 2022
Bienvenue!
Flug mit Lufthansa ab Frankfurt (16.30 Uhr) nach Toulouse (18.40 Uhr) und Transfer zum Hotel Mercure Toulouse Centre Wilson Capitole****.
Montag, 16. Mai 2022
An dem Strande der Garonne
Im Sonnenlicht erstrahlen die Backsteinhäuser der Altstadt von Toulouse in allen Rottönen, so wird die Stadt auch „la ville rouge“ genannt. Ein Spaziergang führt am Rathaus und der Dominikanerkirche Les Jacobins vorbei. Die Pilgerkirche Saint-Sernin am Rande der quirligen Altstadt zählt zu den schönsten romanischen Kirchen Frankreichs. Toulouse ist aber auch die Stadt der europäischen Luftfahrt. Von hier starteten die ersten Postflieger, unter denen Antoine de Saint-Exupéry der bekannteste ist. Heute hat Airbus als größter Flugzeugbauer der Welt hier seinen Sitz.
Dienstag, 17. Mai 2022
An den Ufern des Tarn
Die Abtei St. Pierre in Moissac ist wegen ihrer romanischen Bildhauerarbeiten berühmt. Ihr Kreuzgang gilt nicht nur als einer der ältesten und schönsten in Frankreich, sondern auch als besterhaltener und am reichsten ausgestatteter der ganzen Romanik. Die Stadt
Montabaun, etwas weiter tarnaufwärts gelegen, wartet mit einem der schönsten Plätze Frankreichs auf. Dem größten Sohn der Stadt, dem Maler Jean-Auguste-Dominique Ingres widmet sich ein Museum bei der ältesten Brücke.
Mittwoch, 18. Mai 2022
Carcassonne oder Nord gegen Süd
In der Zeit der Kreuzzüge der Franzosen gegen die Ketzerei der Katharer (oder auch Albigenser) wurde das alte Carcassonne komplett zerstört. Die neue, bis heute fast unverändert erhaltene Cité ist mit ihrem doppelten Mauerring, dem Château Comtal sowie der Kathedrale Ausdruck des Sieges Nordfrankreichs über den Süden: eine mittelalterliche Festungsstadt par excellence! Mitte des 12. Jahrhunderts schloss sich die Benediktinerabtei Fontfroide der Zisterzienserreform an, ein neues Kloster wurde gegründet; als Benedikt XII. bestieg Abt Jacques Fournier in Avignon den Stuhl Petri (1334).
Donnerstag, 19. Mai 2022
Die Burgen des Corbières
Château de Peyrepertuse ist die größte Festungsanlage der Katharer in Frankreich (7 000 m²). Auf 800 Metern Höhe erbaut, war sie Lehnsburg des Grafen von Barcelona, wurde in die Kreuzzüge gegen die Katharer verwickelt und schließlich der französischen Krone übergeben. Dagegen bot die Burg von Quéribus noch im Jahr 1241 Diakonen der Katharer eine Zuflucht. Ihre Eroberung 1255 markiert den Schlusspunkt der Albigenserkreuzzüge.
Freitag, 20. Mai 2022
Rund um den Pic de Canigou
Die architektonisch streng wirkende Kirche des ehemaligen Priorates von Serrabonne überrascht mit einer figurenreich gestalteten Empore aus rosafarbenem Marmor. Spektakulär auf einem 1 094 Meter hohen Felsen in den Pyrenäen liegt die um das Jahr 1000 erbaute Abtei Saint-Martin du Canigou. Auch der Turm und die Reste des Kreuzganges der Abtei Saint-Michel-de-Cuxa vor der Kulisse des Canigou-Massivs begeistern. Die 974 geweihte Klosterkirche ist ein beeindruckendes Zeugnis vorromanischer Bauweise, deren westgotische Hufeisenbögen später ergänzt wurden.
Samstag, 21. Mai 2022
Perpignan und Elne
Zwischen 1276 und 1344 war Perpignan Hauptstadt des kurzlebigen Königreiches Mallorca, ein sehenswerter Palast wurde für den Hof Jakobs II. von Mallorca errichtet. Die Place Arago ist das Zentrum der heute – nach Barcelona – zweitwichtigsten katalanischen Stadt und strahlt mediterranes Flair aus. Der romanische Südflügel und die gotischen Nord-, West und Ostflügel des Kreuzganges der Kathedrale von Elne sind mit Kapitellen, die biblische Szenen darstellen, filigran gestaltet.
Sonntag, 22. Mai 2022
Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes.
Collioure und Saint-Martin-de-Fenollar
Der malerische Fischerhafen Collioure mit seiner direkt am Meer gelegenen Wehrkirche zog zahlreiche Künstler an. Henri Matisse und André Derain hoben hier 1905 den Fauvismus aus der Taufe. George Braque, Juan Gris und Pablo Picasso fühlten sich hier ebenfalls wohl. Im Landesinnern, kurz vor der spanischen Grenze, birgt die frühromanische Kapelle von Saint-Martin-de-Fenollar sehenswerte Fresken zu den Themen „Inkarnation“ und „Apokalypse“.
Montag, 23. Mai 2022
Au revoir!
Fahrt zum Flughafen von Toulouse und Flug mit Lufthansa (14.40 Uhr) nach Frankfurt (16.30 Uhr).
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.