Lübecker Sommerfrische
Kunst und Natur in Holstein und Mecklenburg
Sommerferien an der See! Begriff wohl irgend Jemand weit und breit, was für ein Glück das bedeutete?“ Eine Sommerfrische in der maritimen Kulturlandschaft zwischen Elbe und Ostsee erleben wie Hanno Buddenbrook und Tonio Kröger am Strand der Ostsee, im sanften Hügelland Holsteins sowie an den Ufern der Flüsse und Seen Mecklenburgs und Lauenburgs. Zugleich gilt es, die wirtschaftliche Erfolgsgeschichte der Hanse im Mittelalter, die künstlerische Blüte der Romanik und Hochgotik in der Backsteinarchitektur sowie die herrlichen spätgotischen Altarwerke der Kirchen und Klöster in Lübeck, Wismar und Mölln zu entdecken. Ebenso sehenswert sind die nordische Kunst der klassischen Moderne, unter anderem von Ernst Barlach und Edward Munch, wie die klassizistische weiße Eleganz der Bürgerpalais und Adelsresidenzen in Schwerin – vornehm, dachte einst Toni Buddenbrook.
Ihr/e Reiseleiter/in
Sonntag, 14. Juli 2024
„Der Großvater war vierspännig über Land gefahren“
Fahrt von Bensberg (8.00 Uhr) und Köln (8.45 Uhr) durch Norddeutschland, vorbei an Bremen und Hamburg nach Holstein und Lübeck zum Hotel Friederikenhof, einem ehemaligen Gutshof.
Montag, 15. Juli 2024
„Ein mäßiger Handelsplatz an der Ostsee“
Vom berühmten Holstentor aus führt ein Spaziergang durch die berühmte Altstadt von Lübeck. Vorbei an den Salzspeichern am Hafenkai der Trave geht es zum Dombezirk. Der romanisch-gotische Dom besitzt bedeutende Kunstwerke, darunter einen Lettner und das riesige Triumphkreuz des Bernd Notke. Über die Breite Straße geht es weiter zum Rathaus, zum geschäftigen Markt und schließlich nach Sankt Marien, der Hauptkirche der Freien Hansestadt Lübeck, einem Schlüsselwerk der Backsteingotik an der Ostsee.
Nachmittags führt der Weg nach Norden zum ehemaligen „Burgkloster“. Hier wurde der reichen Lübecker Museumslandschaft vor einigen Jahren eine moderne Ausstellung zur Geschichte der Hanse hinzugefügt, die den Reichtum der Stadt Lübeck verständlich macht.
Dienstag, 16. Juli 2024
„Ich kenne Deine Schwäche für die Mecklenburger Noblesse“
Die nächstgelegene Nachbarstadt Lübecks ist die Hansestadt Wismar, die in den letzten Jahrzehnten wieder zu einer Schönheit erblüht ist. Sankt Nikolai und Sankt Georgen sind die Kronjuwelen auf der Ehrenliste der Deutschen Stiftung Denkmalschutz; die Stadt selbst glänzt mit Handelshäusern von der Gotik über die ganz besondere Ostsee-Renaissance bis hin zum Klassizismus.
Ganz im Zeichen des Klassizismus und eines verschwenderischen Historismus steht auch die Landeshauptstadt Schwerin. Antikisierende weiße Paläste dienen als Regierungssitz, das Parlament tagt im überschwänglich gestalteten Schloss. Pittoresk sind die Gärten rund um das Landesparlament, die unmerklich in die freie Natur der Mecklenburger Seen übergehen.
Mittwoch, 17. Juli 2024
„In’ner lütten Stund‘ is de Sünn durch“
Bescheidener, aber ebenso hanseatisch geht es im Holsteinischen Hinterland zu: Das Städtchen Mölln liegt an der alten Salzstraße nach Lauenburg an der Elbe. Seine Stadtkirche Sankt Nikolai ist dem von Schiffern und Kauffahrern verehrten Heiligen geweiht. Die mittelalterliche Ausstattung ist hier weitgehend erhalten. Von großem ursprünglichem Zauber ist die Seenplatte rund um den „verwunschenen“ Schaalsee.
Nach einem Spaziergang in den lichten Kiefernwäldern kann man am Gut von Groß Zecher einkehren. Angrenzend liegt die offene Weite des Ratzeburger Sees mit seiner historischen Stadtinsel. Die Ratzeburger Domfreiheit gewährt weite Ausblicke auf die Wasserflächen. Mit dem Museum für A. Paul Weber findet sich nahebei eine interessante kleine Grafiksammlung mit teils berühmten satirischen Blättern des frühen 20. Jahrhunderts.
Donnerstag, 18. Juli 2024
„Waren hier in all der Zeit die schmalen Giebelgassen so putzig steil zur Stadt emporgestiegen?“
Der heutige Besuch der Lübecker Altstadt führt zum Sankt Annen Kloster. In seinen historischen Räumen rund um den guterhaltenen Kreuzgang findet sich eine große Zahl künstlerisch sehr qualitätvoller Schnitzaltäre. Viele von ihnen zeigen die „Heilige Sippe“ mit der Großmutter Anna als Hauptfigur im Zentrum. Hans Memlings Kreuzigungsaltar ist ein Hauptwerk der altniederländischen Malerei und sicher der größte Schatz des Hauses, doch auch eine ortstypische Diele und kulturgeschichtliche Exponate verdienen Beachtung.
Am späten Mittag geht es per Schiff auf der Wakenitz, dem wenig bekannten zweiten Flusslauf Lübecks, hinauf bis zum Ratzeburger See, einer naturbelassenen Flussaue mit dichter Vegetation. Ein zweiter Besuch am Marktplatz von Ratzeburg gilt schließlich dem berühmten Sohn der Stadt, Ernst Barlach. Sein Werk wird in einer modernen Ausstellung präsentiert, in eben jenem Haus, das er selbst als „mein Vaterhaus“ titulierte.
Freitag, 19. Juli 2024
„Nach Travemünde geht es immer geradeaus“
Zwar liegt Lübeck auf einer Insel am Unterlauf der Trave, doch die Flussmündung und die offene Ostsee liegen noch ein gutes Stück weiter nördlich. Dort findet sich am breiten Sandstrand seit jeher die mondäne Welt in Casino und Kurpark zusammen, während es in der Altstadt beschaulicher zugeht.
Nachmittags folgt eine letzte Fahrt nach Lübeck und durch das Burgtor zum Koberg mit dem Heilig-Geist-Hospital und der Jakobikirche. Wichtigstes Ziel aber ist das Stadtmuseum im Behnhaus mit der originalen Wohnkultur des 18. und 19. Jahrhunderts und einer beachtenswerten Gemäldegalerie der klassischen Moderne.
Samstag, 20. Juli 2024
„Und Tonio verließ die winklige Heimatstadt, um deren Giebel der Wind pfiff.“
Nach dem Frühstück heißt es, Abschied vom Friederikenhof zu nehmen und von der Trave zurückzukehren an den Rhein. Rückfahrt nach Köln (18.30 Uhr) und Bensberg (19.15 Uhr).
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.