Ferienakademie - Klosterinseln Ostern 2024 - Thomas-Morus-Akademie Bensberg
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Klosterinseln und Schwerttänzer

Festliche Ostertage im Chiemgau

Gleich drei Klosterinseln laden im Chiemgau zum Besuch ein. Die Abgeschiedenheit des einstigen Inselklosters Seeon im kleinen Klostersee ist noch deutlich spürbar, auch wenn heute eine Brücke dorthin führt. Zum Hotel umgebaut, eignet Seeon sich als Ausgangspunkt zur Erkundung des Chiemgaus. Herrenchiemsee und Frauenchiemsee sind idyllisch im „Bayerischen Meer“ gelegene Klosterinseln. Schon Rainer Maria Rilke, der sich im Schlosshotel der Herreninsel eingemietet hatte, bewunderte „die beiden Eilande: Wirklich so medaillenhaft wehmütig enthalten sie sich selbst, diese beiden Inselovale.“ Auf Herrenchiemsee schuf sich Ludwig II. eines seiner sagenumwobenen Traumschlösser. Das besondere Osterbrauchtum des Chiemgaus kann man in Traunstein beim Georgiritt und dem Schwerttanz erleben. Die Festlichkeit und der Schwung des bayerischen Rokokos sind in ausgewählten Kirchenräumen des Chiemgaus erfahrbar. Die Heiterkeit der Fresken und die Lebhaftigkeit des Stuckdekors bilden einen besonders passenden Rahmen für die Feier der Auferstehung Christi.

Ihr/e Reiseleiter/in

Karfreitag, 29. März 2024
Vom Rhein in den Chiemgau
Fahrt mit dem Reisebus von Bensberg (7.00 Uhr) und Köln (7.45 Uhr) zum ehemaligen Kloster Seeon.


Samstag, 30. März 2024
Kloster Seeon und Wasserburg am Inn
Vor mehr als 1 000 Jahren begann benediktinisches Leben auf der idyllisch im Klostersee gelegenen Insel. Kostbare Handschriften, nach der Aufhebung des Klosters 1803 in andere Hände gelangt, bezeugen die einstige Bedeutung seines Skriptoriums im Mittelalter. Ein verheerender Brand 1561 führte zu einem Wiederaufbau der Konventsbauten in der Barockzeit. Nur die ehemalige Klosterkirche St. Lambert bewahrt neben romanischer und gotischer Bausubstanz noch ältere Ausstattung. Auch die kleine Stadt Wasserburg, die sich in eine Flussschleife des Inns schmiegt, liegt gewissermaßen auf einer Insel und ist auch heute nur über eine Brücke zu erreichen. Wasserburg galt im Mittelalter als „Hafen Münchens“. Die Lage an der Salzstraße von Reichenhall nach Augsburg brachte ihr Reichtum. Davon künden die stattliche Pfarrkirche St. Jakob und zahlreiche mittelalterliche Häuser mit Arkaden im Erdgeschoss und den charakteristischen Grabendächern.
später Nachmittag I Vortrag
Von der unerträglichen Leichtigkeit des Scheins
Rokoko im Chiemgau


Ostersonntag, 31. März 2024
Festhochamt in Prien und Herreninsel
Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Prien, seit 1421 dem Stift Herrenchiemsee inkorporiert, ist ein besonderes Juwel des Frührokoko. Stuck und Fresken von Johann Baptist Zimmermann und seiner Werkstatt bilden einen besonders schönen Rahmen für das Festhochamt am Ostersonntag. Anschließend geht es von Prien-Stock aus mit dem Schiff auf die Herreninsel. Im ehemaligen Augustinerchorherrenstift, dem heutigen Alten Schloss, tagte 1948 der Verfassungskonvent, woran eine Ausstellung erinnert. Der barocke Bau birgt auch heute noch Kostbarkeiten wie den ebenfalls von Johann Baptist Zimmermann gestalteten Bibliothekssaal. Berühmter ist jedoch das Neue Schloss, das sich der „Märchenkönig“ Ludwig II. nach dem Vorbild von Versailles errichten ließ und das doch ein Torso blieb.


Ostermontag, 1. April 2024
Traunstein, Baumburg und Rabenden
Einzigartiges Brauchtum ist am Vormittag in Traunstein zu erleben: Der Georgiritt gilt als eine der schönsten Pferdewallfahrten in Bayern. Er ist eng verbunden mit dem jahrhundertealten Schwerttanz, der den Sieg des Frühlings über den Winter symbolisieren soll. Zum Fest gehört der Besuch des Gottesdienstes in der Stadtpfarrkirche St. Oswald. Einst als Kirche eines Augustinerchorherrenstifts errichtet, gilt St. Margaretha in Baumburg heute als Rokokoperle des Chiemgaus. Stuckmarmor, Fresken, Schnitzereien und Intarsien vereinen sich zu einem festlich-heiteren Gesamtkunstwerk. Der Besuch der Kirche St. Jakobus in Rabenden gilt dem spätmittelalterlichen Schnitzaltar. Er ist die eindrucksvolle Schöpfung eines unbekannten Künstlers, der wegen dieses Hauptwerks unter dem Notnamen „Meister von Rabenden“ bekannt wurde.


Dienstag, 2. April 2024
Rott am Inn und die Fraueninsel
In nur fünf Jahren wurde die Benediktinerklosterkirche St. Marinus und Anianus in Rott am Inn nach Plänen von Johann Michael Fischer errichtet. Sein nicht minder berühmter Kollege Matthäus Günther schuf mit seinen Fresken den sogenannten „Rotter Himmel“, der sich den Betrachtenden auftut. Von Rott am Inn aus geht es zur Insel Frauenchiemsee. Das dortige Benediktinerinnenkloster wurde nach der Säkularisation schon bald wiederbesiedelt. Die Abteikirche aus dem 11. Jahrhundert steht wohl auf karolingischen Grundmauern und weist Reste romanischer Wandmalerei auf. Überdies hat sich eine reiche, überwiegend barocke Ausstattung erhalten. Es bleibt Zeit für einen kleinen Osterspaziergang auf der Fraueninsel.


Mittwoch, 3. April 2024
Abschied vom Chiemgau
Heimreise mit dem Reisebus nach Köln (Ankunft ca. 18.15 Uhr) und Bensberg (Ankunft ca. 19.00 Uhr).

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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