Antike bis Abstrakt
Meisterwerke der Kunst in Franken
Der Main bildet den roten Faden, der die hochkarätige Kunst- und Museumslandschaft der Städte Aschaffenburg, Schweinfurt und Würzburg zwischen Klassizismus und Moderne verknüpft. Hier spannt sich der Bogen von der Antikenbegeisterung der Zeit um 1800 bis zur Kunst der Moderne. Den Auftakt bildet das Pompejanum in Aschaffenburg, das den richtungsweisenden Charakter der Antike für klassizistische Kunst und Architektur im 19. Jahrhundert unterstreicht. Von der Shakespeare-Begeisterung dieser Zeit wiederum erzählt eine Sonderausstellung im Schweinfurter Museum Georg Schäfer mit Werken des großen Realisten Adolph Menzel. Eine wunderbare Ergänzung dazu bietet die hochkarätige Dauerausstellung des Hauses. Von frühen klassizistischen Gemälden über die hintergründigen Werke Carl Spitzwegs bis zu denen bedeutender Impressionisten bietet sie einen Überblick über die Kunst des 19. Jahrhunderts. Die historischen Vorbilder dieser Epoche sind dann in der Sammlung Otto Schäfer versammelt. Mit seinem Renaissance-Rathaus setzt Schweinfurt auch als Stadt einen besonderen Akzent. In einem modern interpretierten, historischen Speicherbau am Main überrascht der Kulturspeicher Würzburg: In der Stadt Riemenschneiders und des Barocks setzt das Haus mit abstrakter Konkreter Kunst einen deutlichen Kontrapunkt. Die Auseinandersetzung mit der Geometrie in der Abstraktion verweist wiederum auf Vergleichbares in der Kunst des frühen 19. Jahrhunderts.
Ihr/e Reiseleiter/in
Mittwoch, 11. Oktober 2023
Busreise von Köln (8.15 Uhr) und Bensberg (9.00 Uhr) zunächst bis nach Aschaffenburg.
Italien am Main – das Pompejanum in Aschaffenburg
Man glaubt sich an den Fuß des Vesuvs versetzt! Eingebettet in eine kleine Gartenpartie mit mediterranem Charakter liegt am Hochufer des Mains die ideale Nachbildung eines römischen Wohnhauses. Der kunstsinnige König Ludwig I. ließ es von 1840 bis 1848 errichten. Für die prachtvolle Ausmalung der Innenräume und die Mosaikfußböden wurden antike Vorbilder kopiert oder nachempfunden. Dieses Schaustück des Klassizismus ergänzen heute originale römische Kunstwerke der Staatlichen Antikensammlungen und der Glyptothek in München. Nach dem Besuch geht es weiter nach Schweinfurt.
Donnerstag, 12. Oktober 2023
Ironie und Impression – Sammlung Georg Schäfer in Schweinfurt
Vom Hotel aus gelangt man durch das malerische Viertel Zürch mit seiner barocken Salvatorkirche zum Museum Georg Schäfer. Mit seinem ambitionierten kubisch-modernen Bau aus Sichtbeton und Travertin prägt das Museum die Stadtfront Schweinfurts zum Main hin und gibt der Sammlung des Industriellen Georg Schäfer einen passenden Rahmen. Die Liste der hier gezeigten Künstler liest sich wie das „Who’s Who“ der deutschen Kunstgeschichte im 19. Jahrhundert: Werke von Friedrich Overbeck, Carl Gustav Carus, Adolph Menzel, Arnold Böcklin, Hans Makart, Max Slevogt, Lovis Corinth, Max Liebermann – um nur einige zu nennen – sind hier vertreten. Höhepunkte sind zweifelsohne Caspar David Friedrichs „Vision der Kathedrale“ und Franz Pforrs „Sulamith und Maria“. Seinen Rang verdankt das Museum aber vor allem der weltweit größten Sammlung von Werken Carl Spitzwegs. In Meisterwerken wie dem „Bücherwurm“ lassen sich die malerischen Qualitäten und der scharfe Humor des oft unterschätzten Künstlers entdecken.
Adolph Menzel und William Shakespeare
In seinen klassisch schönen Räumen präsentiert das Museum Georg Schäfer auch eine aktuelle Sonderausstellung zu einem besonderen Aspekt im zeichnerischen Schaffen des Realisten Adolph Menzels. Bekannt wurde der Berliner Maler vor allem für seine historisierenden Darstellungen zum Leben Friedrichs des Großen. In der Schweinfurter Ausstellung gilt es dagegen Menzels künstlerische Auseinandersetzung mit der Person und dem Werk William Shakespeares zu entdecken. Sie ist Ausdruck der allgemeinen Shakespeare-Begeisterung der Deutschen im 19. Jahrhundert.
Reichsstadt, Rückert und das Rathaus
Der anschließende Stadtspaziergang führt zu Geburtshaus und Denkmal des Schweinfurter Dichters und Orientalisten Friedrich Rückert sowie zum historischen Rathaus; dieses gilt als eines der wichtigsten profanen Renaissance-Bauwerke Deutschlands. Gleich gegenüber steht die St. Johannis-Kirche, in deren Bau sich Elemente der Romanik, Gotik und des Barocks vermischen.
Druck und Dürer – Museum Otto Schäfer
Otto Schäfer, der jüngere Bruder Georg Schäfers, trug eine breit angelegte Sammlung zur europäischen Druckgraphik zusammen, zu der auch Meisterwerke Albrecht Dürers gehören. Dieses graphische Kabinett wurde sinnvoll durch illustrierte Bücher des 15.-20. Jahrhunderts ergänzt. Präsentiert wird die Sammlung im ehemaligen Wohnhaus seines Sohnes aus den 1960er Jahren. Der weitläufige Bau im Internationalen Stil besitzt eine funktionale und zugleich anmutigen Außengestaltung mit fränkischem Muschelkalk.
Freitag, 13. Oktober 2023
Geometrie und Farbe – der Kulturspeicher in Würzburg
Die Rolle der Geometrie und der Farbe in den Künsten zeigt sich gerade in den modernen Ausstellungsräumen des am Mainufer gelegenen Würzburger Kulturspeichers. Hier findet sich die größte Sammlung Konkreter Kunst in Europa mit Werken von rund 250 Künstlerinnen und Künstlern. Vertreten sind hier u. a. Hans Arp, Max Bill, Anthony Caro, Bridget Riley und Victor Vasarely. Anhand ihres Schaffens lassen sich die Verbindungen erkunden, die sich zwischen den klaren Formen und dem Einsatz von Wahrnehmungsphänomenen zu Design und Architekturgestaltung ergeben.
Rückreise nach Bensberg (Ankunft ca. 19.30 Uhr) und Köln (Ankunft ca. 20.15 Uhr).
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.