Flanderns Städte. Flanderns Schätze.
Antwerpen, Brügge, Gent, Oostende ...
Wer heute Brügge und Leuven, Mechelen oder Gent besucht, trifft auf vergleichsweise kleine Städte mit eigenem Flair und einer großen Fülle von Kunstwerken unterschiedlicher Epochen. Wird nach dem Hintergrund des kulturellen Reichtums der Region Flanderns gefragt, so muss man auf das Spätmittelalter blicken, als diese Städte europaweit agierende Handelsmetropolen mit einer für die Künste unvergleichlich fruchtbaren Atmosphäre städtischen Selbstbewusstseins waren. Bis heute spiegeln sich Wohlstand und Dynamik jener Zeit in der Architektur der Rathäuser und Tuchhallen, der Bürgerhäuser und Beginenhöfe ebenso wieder wie in der Sakralarchitektur. Dass auch die nachmittelalterliche Zeit große Kunst hervorgebracht hat, zeigen Besuche bei Peter Paul Rubens in Antwerpen sowie bei James Ensor in Oostende.
Ihr/e Reiseleiter/in
Mittwoch, 5. Juni 2024
Busreise von Bensberg (7.30 Uhr) und Köln (8.15 Uhr) über Leuven nach Gent.
Leuven – Gaudeamus igitur
Lustig ist das Studentenleben. Davon ist man zumindest an der Katholischen Universität Leuven überzeugt, wo das lateinische „Gaudeamus igitur“ als Teil der offiziellen Semestereröffnung gesungen wird. Einen besseren Auftakt für eine Reise ins lebensfrohe Flandern wird man kaum finden. Ein von der Brabanter Gotik geprägtes Stadtbild und die Sint Pieterskerk mit ihren Altären von Dierick Bouts führen in die Eigenart flämischer Kunst ein.
Donnerstag, 6. Juni 2024
Gent – Jan van Eyck
Der Rundgang durch die malerische Stadt führt zum Rathaus, in dessen Nähe sich nicht nur die Tuchhalle befindet, sondern mit der Sint-Niklaaskerk und der Sint-Baafs-Kathedrale auch das sakrale Zentrum der Stadt. Die gotische Kathedrale birgt bedeutende Kunstschätze wie den Genter Altar der Brüder van Eyck, eines der wegweisenden Werke der altniederländischen Kunst. Auch die Sint-Niklaaskerk mit den typischen Merkmalen der Scheldegotik verdankt ihre prachtvolle Choranlage dem Reichtum der Bürger von Gent. Heutige Besucherinnen und Besucher fühlen sich vollends in eine Bilderbuchwelt des Spätmittelalters versetzt, wenn sie entlang der Korenlei und der Graslei flanieren oder das Panorama der Stadt von den Zinnen des Gravensteen aus genießen. Einen interessanten Kontrast dazu bilden die barocke Peterskirche und das S. M. A. K., das vielleicht bedeutendste Museum Belgiens für zeitgenössische Kunst.
Freitag, 7. Juni 2024
Brügge – Bürgerstolz und Mäzenatentum
Ankommen und „Eintauchen“ in eine märchenhaft wirkende Stadtkulisse mit Grachten, Rathaus und Belfried. Die gotische Liebfrauenkirche birgt neben der Grablege von Herzog Karl dem Kühnen und seiner Tochter Maria von Burgund Michelangelos Frühwerk „Muttergottes mit Kind“ von 1503. In der Heilig-Blut-Basilika wird die Reliquie des heiligen Blutes verehrt, und das „Stadhuis“ strahlt Macht und Selbstbewusstsein einer Kommune aus, die im Spätmittelalter zu den reichsten Handelsstädten der Grafschaft Flandern zählte. Ihr unverwechselbares Stadtbild, das nahezu komplett erhalten blieb, zeigt sich bei einer Grachtenfahrt auf besondere Weise (wetterabhängig).
Über sechs Jahrhunderte belgischer und niederländischer Kunst erstrecken sich die Kunstwerke im Groeningemuseum. Die herausragende Sammlung besticht mit Werken altniederländischer Malerei von Rogier van der Weyden, Petrus Christus, Hans Memling, Hugo van der Goes und natürlich Jan van Eyck. Im nahen Sint-Janshospitaal, einer Weltkulturerbestätte, wird nicht nur die traditionsreiche Geschichte eines der ältesten Spitäler Europas lebendig, sondern begeistert auch der berühmte Altar von Hans Memling.
Samstag, 8. Juni 2024
Antwerpen – die Stadt Peter Paul Rubens
Peter Paul Rubens gilt als einer der bedeutendsten Künstler des 17. Jahrhunderts. Seine Werke ließ er durch Stiche verbreiten, die er selbst abnahm und über das Verlagshaus Plantin Moretus vertrieb. Dieses auch in der europäischen Wissenschaftsgeschichte bedeutende Verlagshaus ist heute als Museum zugänglich. In Italien geschult, ist Rubens auch ein wichtiger Vermittler italienischer Kunst. Von dieser Transferleistung legen die großformatigen Altarbilder in der Kathedrale eindrucksvoll Zeugnis ab. In der Sint-Jacobskerk (teilweise in Restaurierung) schließlich fand der Meister seine letzte Ruhestätte, zu deren Ausgestaltung er selbst noch Anweisungen gab. Dass Antwerpen auch jenseits von Rubens über beeindruckende Sammlungen verfügt, zeigt das Königliche Museum der Schönen Künste, das nach Jahren des Umbaus seine Schätze in einer spektakulären Architektursymbiose aus Alt- und Neubau präsentiert.
Sonntag, 9. Juni 2024
Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes in Gent.
James Ensor in Oostende
Als im 19. Jahrhundert die Sommerfrischler und Badegäste ans Meer strömten, wurde Oostende zum mondänen Seebad. Noch heute flaniert man gerne entlang seiner Strände und Promenaden. Im ehemaligen Wohnhaus James Ensors kann man dem „Maler der Masken“ und seinem symbolistischen Werk begegnen. Der Maler, der Oostende allen Kunstmetropolen Europas vorzog, wird hier 2024 aus Anlass seines 75. Todestages besonders geehrt. Von Oostende führt die Fahrt die Küste entlang Richtung Westende und erlaubt Blicke auf das Meer und die Dünen.
Montag, 10. Juni 2024
Über Mechelen zurück an den Rhein
Der Name der Stadt Mechelen ist auch heute noch mit der Zeit Margarethes von Österreich verbunden. Als Tante Kaiser Karls V. führte sie für diesen die Statthalterschaft in den Niederlanden. Mechelen war ihre Residenz und galt als Hauptstadt der Niederlande. Heute wird das Stadtbild durch hunderte Denkmäler geprägt und versprüht den Charme flandrischer Städte in Reinkultur. Am frühen Nachmittag beginnt die Rückreise nach Köln (Ankunft ca. 17.30 Uhr) und Bensberg (Ankunft ca. 18.15 Uhr).
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.