Ferienakademie-Antwerpen-Brügge-Gent-Thomas-Morus-Akademie Bensberg
© A. Würbel

Flanderns Städte. Flanderns Schätze.

Antwerpen, Brügge, Gent, Oostende und Veurne

Wer heute Brügge und Gent besucht, trifft auf vergleichsweise kleine Städte mit eigenem Flair und einer großen Fülle von Kunstwerken unterschiedlicher Epochen. Wird nach den Gründen des einstigen Reichtums Flanderns gefragt, so bieten auch weniger bekannte Orte wie Veurne oder Oudenaarde wichtige Hinweise. Im Spätmittelalter waren alle diese Städte europaweit agierende Handelsmetropolen mit einer für die Künste unvergleichlich fruchtbaren Atmosphäre städtischen Selbstbewusstseins. Bis heute spiegeln sich Wohlstand und Dynamik jener Zeit auch in der Architektur der Rathäuser und Tuchhallen, der Bürgerhäuser, der Beginenhöfe und natürlich der Sakralarchitektur wider. Dass auch die nachmittelalterliche Zeit große Kunst hervorgebracht hat, zeigen Besuche bei Peter Paul Rubens in Antwerpen sowie bei James Ensor in Oostende.

Ihr/e Reiseleiter/in

Mittwoch, 14. Juni 2023
Busreise von Bensberg (7.30 Uhr) und Köln (8.15 Uhr) nach Gent.
Oudenaarde - Teppichwirker für Europa
Prachtvoll dominiert das Rathaus von Oudenaarde den Marktplatz der Stadt. So war es schon, als Karl V. hier einzog und prompt für eine der schönen Bürgerstöchter entbrannte. Dieser Liebschaft, so die Überlieferung, verdankt Oudenaarde die besondere Förderung des Textilgewerbes. Einst machten so grüne Wandteppiche die Stadt berühmt, wie das MOU-Museum eindrucksvoll in einem Trakt des prächtigen spätgotischen Rathauses zeigt.

Donnerstag, 15. Juni 2023
Gent – Jan van Eyck und Erich Heckel
Der Rundgang durch die malerische Stadt führt zum Rathaus, in dessen Nähe sich nicht nur die Tuchhalle befindet, sondern auch – mit der Sint-Niklaaskerk und der Sint-Baafs-Kathedrale – das sakrale Zentrum der Stadt. Die gotische Kathedrale birgt bedeutende Kunstschätze wie den Genter Altar der Brüder van Eyck, einem der wegweisenden Werke der altniederländischen Kunst. Auch die Sint-Niklaaskerk mit den typischen Merkmalen der Scheldegotik verdankt ihre prachtvolle Choranlage dem Reichtum der Bürger von Gent. Heutige Besucherinnen und Besucher fühlen sich vollends in einer Bilderbuchwelt des Spätmittelalters, wenn sie entlang der Korenlei und der Graslei flanieren. Das Museum der Schönen Künste ist berühmt für seine bedeutenden Sonderausstellungen. 2023 bietet sich die Gelegenheit, die Werke des Expressionisten Erich Heckels näher kennenzulernen, der während des Ersten Weltkriegs als Sanitäter in Flandern Dienst tat.

Freitag, 16. Juni 2023
Brügge – Bürgerstolz und Mäzenatentum
Ankommen und „Eintauchen“ in eine märchenhaft wirkende Stadtkulisse mit Grachten, Rathaus und Belfried. Die gotische Liebfrauenkirche birgt neben der Grablege von Herzog Karl dem Kühnen und seiner Tochter Maria von Burgund Michelangelos Frühwerk „Muttergottes mit Kind“ von 1503. In der Heilig-Blut-Basilika wird die Reliquie des heiligen Blutes verehrt, und mit dem Schöffensaal strahlt das Stadthuis Macht und Selbstbewusstsein der Kommune aus, die im Spätmittelalter zu den reichsten Handelsstädten der Grafschaft Flandern zählte. Ihr unverwechselbares Stadtbild, das nahezu komplett erhalten blieb, zeigt sich bei einer Grachtenfahrt auf besondere Weise (wetterabhängig). In sechs Jahrhunderte belgischer und niederländischer Kunst kann man bei einem Besuch des Groeningemuseums eintauchen. Hier wird eine herausragende Sammlung mit Werken altniederländischer Malerei von Rogier van der Weyden, Petrus Christus, Hans Memling, Hugo van der Goes und natürlich von Jan van Eyck gezeigt.

Samstag, 17. Juni 2023
Antwerpen – die Stadt Peter Paul Rubens
Peter Paul Rubens gilt als einer der bedeutendsten Künstler des 17. Jahrhunderts. Seine Werke ließ er durch Stiche verbreiten, die er selbst abnahm und über das bedeutende Verlagshaus Plantin Moretus vertrieb. In Italien geschult, ist Rubens auch ein wichtiger Vermittler italienischer Kunst. Von dieser Transferleistung legen die großformatigen Altarbilder in der Kathedrale eindrucksvoll Zeugnis ab. In der Sint-Jacobskerk (in restauro) schließlich fand der Meister seine letzte Ruhestätte, zu deren Ausgestaltung er selbst noch Anweisungen gab. Dass Antwerpen auch jenseits von Rubens über beeindruckende Sammlungen verfügt, zeigt das Museum voor Schone Kunsten, das nach Jahren der Sanierung seine Schätze neu präsentiert.

Sonntag, 18. Juni 2023
Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes in Oostende.
Entlang der Küste: Oostende und Veurne
Als im 19. Jahrhundert die Sommerfrischler und Badegäste ans Meer strömten, wurde Oostende zum mondänen Seebad. Noch heute flanieren die Belgier gerne entlang seiner Strände und Promenaden. Im ehemaligen Wohnhaus James Ensors kann man dem „Maler der Masken“ und seinem symbolistischen Werk begegnen. Deutlich weiter zurück liegt die große Zeit der Handelsstadt Veurne, die mit dem Tuchhandel zu bedeutendem Wohlstand kam. Von Reichtum und Selbstverständnis ihrer Bürger kündet auch die Walburgakirche. Als gute Stube der Stadt fungiert der Grote Markt, um den sich die wichtigsten Bauten gruppieren.

Montag, 19. Juni 2023
Über Mechelen zurück an den Rhein
Der Name der Stadt Mechelen ist auch heute noch mit der Zeit Margarethes von Österreich verbunden. Als Tante Kaiser Karls V. führte sie für diesen die Statthalterschaft in den Niederlanden. Mechelen war ihre Residenz und galt als Hauptstadt der Niederlande. Heute wird das Stadtbild durch hunderte Denkmäler geprägt und versprüht den Charme flandrischer Städte in Reinkultur. Am frühen Nachmittag beginnt die Rückreise nach Köln (Ankunft ca. 17.30 Uhr) und Bensberg (Ankunft ca. 18.15 Uhr).

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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