alain-rouiller-unsplashDie Emilia-Romagna
Geschichte, Kunst und Gaumenfreuden
Parmaschinken, Tortellini, Mortadella – viele Spezialitäten, die heute in der ganzen Welt als typisch italienisch bekannt sind, hat die Emilia Romagna hervorgebracht. Die Region selbst stand jedoch immer im Schatten berühmterer Reiseziele Italiens. Sie ist mit einer Vielzahl an Städten gesegnet, die sich entlang der alten römischen Via Emilia entwickelten und liebevoll das Erbe ihrer mittelalterlichen Republiken und frühneuzeitlichen Fürstenhäuser bewahren. Die gepflegten, schönen Stadtbilder laden zum Bummeln, Staunen und Entdecken ein. Die Landschaft reicht von der breiten, fruchtbaren Po-Ebene mit ihren wohlhabenden Städten, großen Klöstern und prachtvollen Fürstenresidenzen bis hinauf in die Hänge des Apennin, wo eindrucksvolle Burganlagen die Täler bewachen.
Ihr/e Reiseleiter/in
Samstag, 2. Mai 2026
Vom Main an den Po – Reggio nell‘Emilia
Flug mit Lufthansa von Frankfurt (16.10 Uhr) nach Bologna (17.35 Uhr). Südlich des Po, zu Füßen des Apennins, liegt die vermutlich schon vor den Römern gegründete Stadt Reggio nell’Emilia. Die alte römische Via Emilia lässt sich bis heute in ihrem Grundriss ablesen, an ihr liegt auch das Hotel Posta****.
Sonntag, 3. Mai 2026
Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes.
Kirchliche und weltliche Pracht - Modena und Sassuolo
Der Dom von Modena gehört zu den bedeutendsten romanischen Kirchen Europas und besticht durch seine Portalskulpturen, von denen jene der Westfassade mit dem Namen des berühmten Bildhauers Wiligelmus verbunden sind. Südlich der Stadt liegt in Sassuolo der große barocke Sommerpalast der Fürsten von Este, der auf eine Burgstelle des Mittelalters zurückgeht, aber durch die Fürsten von Ferrara, Modena und Reggio zu einer repräsentativen Anlage ausgebaut wurde.
Montag, 4. Mai 2026
Von Don Camillo, Peppone und Correggio
Die berühmten Verfilmungen der Geschichten von Don Camillo und Peppone, gedreht in Brescello, prägen unser Bild der Po-Ebene bis heute. Der nicht minder gefeierte regionale Parmesankäse war schon im Mittelalter ein Inbegriff von Qualität und beeindruckt bis heute durch handwerkliche Produktion. Der Nachmittag ist dem berühmten Künstler Antonio da Correggio gewidmet, der in Parma bedeutende Fresken hinterlassen hat. Zu seinen Werken zählen u.a. die beeindruckende Kuppel des Parmeser Doms, die Decke von San Giovanni Evangelista und der prächtige Diana-Zyklus in der Camera di San Paolo (ggf. in restauro).
Dienstag, 5. Mai 2026
Bologna – Kirchen, Krönungen und Künstler
Bologna lädt wahrlich zum Flanieren ein. Besondere Berühmtheit erlangte die Stadt mit San Petronio, gelegen an der Piazza Maggiore, denn hier wurde 1530 Karl V. gekrönt. Zudem schmückt sich Bologna mit der ältesten Universität Europas, die wohl auch der Grund dafür war, dass die Dominikaner eine ihrer ersten Niederlassungen in Bologna gründeten. In der Universitätsstraße wird die Geschichte lebendig und in dem kleinen Oratorium der hl. Cecilie findet sich ein wunderbar ausgemalter Renaissanceraum. Einzigartig ist der Komplex der „sette chiese“ von Santo Stefano, geplant nach dem Vorbild der Grabeskirche in Jerusalem, dessen wechselvolle Geschichte in der Architektur vielgestaltig erzählt wird.
Mittwoch, 6. Mai 2026
Von paganen Göttern, profunden Genüssen und päpstlicher Gnade
Die Po-Ebene ist von unzähligen mittelalterlichen Niederburgen, sogenannten „Rocche“ durchsetzt. Unweit Parma liegt in Fontanellato jene von Sanvitale. Sie ist mit Fresken des Renaissance-Malers Parmigianino ausgestattet. Die Ebene ist aber auch berühmt für ihre Wurst und Schinkenspezialitäten mit unverwechselbaren Aromen. Der Nachmittag führt in die Berge. Oberhalb von Reggio im Apennin liegt die Burg von Canossa. Genau hier leistete Kaiser Heinrich IV. im Winter 1076/77 seinen sprichwörtlich gewordenen Bußgang. Bei guter Sicht genießt man einen weiten Blick über die Ebene und auf die Berge des Apennins (wetterabhängig). Im Agriturismo Cavazzone wird die Balsamico-Herstellung nicht nur in ihrer Produktion bestaunt, sondern auch im Rahmen eines gemeinsamen Abendessens verkostet.
Donnerstag, 7. Mai 2026
Ferrara - Frühmittelalter in all seinen Facetten
Die Altstadt von Ferrara bezaubert mit einer märchenhaft anmutenden Burg, einem romanischen Dom, einer belebten Piazza und vielen stillen Gassen. Von der hohen Blüte romanischer Skulptur zeugen zudem die Monatsdarstellungen eines ehemaligen Portals der Kathedrale, die heute im Dommuseum ausgestellt sind. Ein wahres Kleinod der Kirchenbaukunst ist die ehemalige Abteikirche von Pomposa: Eine romanische Kirche, ein Campanile aus dem 11. Jahrhundert und Fresken aus dem 14. Jahrhundert sind wahrhaftig einen Besuch wert. Am Abend wird Ravenna erreicht.
Freitag, 8. Mai 2026
Ravenna – Glanzlichter des frühen Christentums
Im 5. Jahrhundert war Ravenna Residenz der weströmischen Kaiser und im 6. bis 7. Jahrhundert ein wichtiger Vorposten des oströmischen Reiches. Aus dieser Zeit haben sich eine Reihe von Kirchen, Baptisterien und Kapellen erhalten, die noch über ihren originalen Mosaikschmuck verfügen. Diese frühchristlichen und byzantinischen Mosaike zählen zu den eindrücklichsten Bildern ihrer Zeit und sind wichtige Zeugnisse für das Verständnis der Kunst und der Motivsuche im Bildgebrauch eines frühen Christentums. Ein Besuch in den Kirchen von Sant‘Apollinare Nuovo, den Baptisterien der Arianer und der Orthodoxen, sowie der Kapelle im Bischofspalast und des Komplexes von S. Vitale bleibt aus diesem Grunde unvergesslich.
Samstag, 9. Mai 2026
Arrivederci, Emilia Romagna!
Zum Ausklang der Reise erstrahlt in Sant‘Apollinare in Classe noch einmal die ganze Pracht frühchristlicher Mosaikkunst. Das Städtchen Cesena birgt in seinen Mauern als große Besonderheit eine Bibliothek des 15. Jahrhunderts, die weitgehend unverändert durch die Zeiten geschlummert ist. Vor dem Abflug bleibt in Bologna noch etwas Zeit, um bei einem letzten Bummel Abschied zu nehmen. Anschließend Flug mit Lufthansa von Bologna (18.25 Uhr) nach Frankfurt (19.55 Uhr).
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.


Wilfried Pohnke auf Pixabay







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