Aragonien
Kulturerbe im Nordosten Spaniens
Abseits der von Touristenströmen ausgetretenen Routen erstreckt sich im Dreieck zwischen Madrid, Barcelona und Valencia die autonome Gemeinschaft Aragonien. Neben den beiden kastilischen Regionen im Zentrum der Iberischen Halbinsel und Andalusien im Süden des Landes ist Aragonien immerhin die viertgrößte Verwaltungseinheit Spaniens, gilt aber zugleich als einer der Landstriche mit der geringsten Bevölkerungsdichte in ganz Südeuropa. Einst Stammland eines einflussreichen Königreiches, dessen Handelsmacht bis ins östliche Mittelmeer reichte, bewahren nicht nur die drei Provinzhauptstädte Huesca, Saragossa und Teruel, sondern auch die kleineren Orte ein überraschend reichhaltiges Kulturerbe aus zwei Jahrtausenden. Hier bestechen vor allem die Zeitzeugnisse aus der maurischen, romanischen sowie spätmittelalterlichen Epoche. Gleichwohl war es der aragonische Maler Francisco de Goya, der vor zwei Jahrhunderten den Weg zur modernen Malerei bereitete. Mit der Weltausstellung von 2008 in Saragossa schließlich setzte Aragonien mit dem brandaktuellen Motto „Wasser und nachhaltige Entwicklung“ ein wegweisendes Zeichen für die Zukunft.
Ihr/e Reiseleiter/in
Dienstag, 14. Mai 2024
Von Madrid bis an den Rand der Pyrenäen
Flug mit Eurowings von Düsseldorf (10.50 Uhr) nach Bilbao ( 13.00 Uhr) und Empfang durch den Reiseleiter Matthias Franze. Bustransfer nach Sabiñánigo, zum Fuße der Pyrenäen, wo sich das Standorthotel für die nächsten drei Nächte befindet.
Mittwoch, 15. Mai 2024
Juwelen der Romanik in Jaca und San Juan de la Peña
Versteckt unter einem Felsüberhang liegen bedeutende Teile des einstigen Klosters der Benediktiner von San Juan de la Peña (11. Jh.), in dessen Grablege einige der aragonischen Könige beigesetzt wurden. Über 360 Jahre lang soll hier auch der sagenumwobene, als heiliger Gral verehrte Kelch des letzten Abendmahls aufbewahrt worden sein. Sehenswert sind weiterhin die romanischen Kirchenbauten im nahe gelegenen Weiler Santa Cruz de la Serós. Den Nachmittag füllt eine Besichtigung der ältesten romanischen Kathedrale Spaniens in Jaca, in dessen Dommuseum bemerkenswerte Exponate aus Malerei und Bildhauerkunst zu bewundern sind.
Donnerstag, 16. Mai 2024
Über Huesca und Alquézar in die Weinregion Somontano
Die Hauptsehenswürdigkeit Huescas ist die gotische Kathedrale mit ihrem reichhaltigen Kirchenschatz flankiert von der romanischen Kirche San Pedro. Von dort gelangt man in das größte und wichtigste Weinbaugebiet Aragoniens: Somontano. Nach dem Vorbild der Rioja setzt man auch hier auf moderne Weinarchitektur. Besichtigung, Weinprobe und thematisches Mittagessen in einer der „Kathedralen des Weines“ machen mit ihren Besonderheiten vertraut. Auf der Rückfahrt nach Sabiñánigo ist Zeit für einen Abstecher ins spektakulär über dem Flüsschen Vero gelegene Dorf Alquézar. Ein Spaziergang führt dort zur Stiftskirche Santa María la Mayor und den mit Fresken geschmückten Kreuzgang.
Freitag, 17. Mai 2024
Tradition und Moderne in Saragossa
Der ganze Tag ist Saragossa, der Hauptstadt der autonomen Gemeinschaft Aragonien, gewidmet. Gegründet von den Römern unter Augustus, finden sich in der Stadt zahlreiche Zeugnisse aus 2 000 Jahren Geschichte. Nach einer Panoramatour zum in den Ebro-Auen gelegenen Expo-Gelände von 2008 mit dem Brücken-Pavillon von Zaha Hadid geht es zum Aljafería-Palast aus der maurischen Zeit, zur Kathedrale La Seo mit ihrer Tapisserien-Sammlung und zur Basilika El Pilar, dem Wahrzeichen der Stadt.
Samstag, 18. Mai 2024
Weltberühmte Grafiken und kaum bekannte Skulpturen
Der heutige Vormittag steht im Zeichen von zwei aragonesischen Kunstschaffenden, dem allseits berühmten Francisco de Goya mit wichtigen Gemälden und Grafiken im ihm gewidmeten Museum sowie dem nur Kennern bekannten Pablo Gargallo, dem man im Barock-Palast der gräflichen Familie von Argillo ebenfalls ein eigenes Museum eigerichtet hat. Ein Besuch des symbolträchtigen Renaissance-Patio der Infantin beschließt den Vormittag.
Am Nachmittag führt ein Ausflug ins Museumsdorf Belchite, welches im Spanischen Bürgerkrieg zerstört wurde. Die Ruinen geben Zeugnis von der Geschichte des Ortes.
Sonntag, 19. Mai 2024
In den Süden Aragons nach Teruel
Die Fahrt führt zunächst zum einstigen Zisterzienserkloster von Piedra mit seinem erstaunlichen Gartenpark aus dem 19. Jahrhundert voller bezaubernder Wasserfälle und außergewöhnlicher Flora. Nächste Station ist Albarracín, welches bis 1851 Bischofssitz war und deshalb unerwartete Kunstschätze vorweisen kann. Ein Rundgang führt durch das verwinkelte Gassengewirr der Altstadt. Die Tagesetappe endet in der Provinzhauptstadt Teruel und dem gleichnamigen Parador.
Montag, 20. Mai 2024
Chancengleichheit durch Tourismus in der Provinz?
Seit mehr als 23 Jahren setzt sich die Einwohnerschaft Teruels mit dem Motto „Teruel existe“ für das wirtschaftliche Überleben seiner Provinz, einer der am stärksten entvölkerten in Europa, ein. Das überraschend reichhaltige städtische Kulturerbe des Mudéjar-Stils, 1986 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, zieht noch immer viele Kunstbegeisterte in die Provinz und zeigt so neue Perspektiven für Teruel auf. Die Kathedrale, der Kirchenkomplex San Pedro und das Museum der „Liebenden von Teruel“ lohnen einen ausgiebigen Besuch. Die Fahrt nach Cuenca unterbricht ein Halt beim Karstlagunenkomplex von Cañada del Hoyo.
Dienstag, 21. Mai 2024
Faszinierendes Cuenca und sein Umland
Die Lage der Stadt Cuenca besticht mit steilen Felsabstürzen und ihren „hängenden Häusern“. Die Kathedrale mit anglo- und franko-normannischen Einflüssen und das kleine, aber feine Museum für abstrakte Kunst sind sehenswert. Ein Ausflug zu den Kalksteinformationen der „verzauberten Stadt“ lockt am Nachmittag in die eindrucksvolle Natur.
Mittwoch, 22. Mai 2024
¡Adiós España!
Fahrt zum Flughafen Madrid und Rückflug (19.50 Uhr) mit Iberia nach Düsseldorf (22.20 Uhr).
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.