1923 und die Zwischenkriegszeit im Rheinland
Krisen und Wenden in Gesellschaft, Kultur, Politik
Das Jahr 1923 brachte für die noch junge Demokratie in Deutschland eine Reihe von Herausforderungen mit sich, die sich zu einer existenzbedrohenden Krise verdichteten: Ruhrkampf, Hyperinflation, Separatismus und Putschversuche sind nur einige Stichworte, die in diesem Zusammenhang zu nennen sind. Vor allem die durch belgische, britische und französische Truppen zu großen Teilen besetzte Preußische Rheinprovinz erlebte ein herausforderndes Jahr, das sich lange Zeit ins kollektive Gedächtnis eingebrannt hat.
Der Jülicher Geschichtsverein 1923 e.V. und der Opladener Geschichtsverein von 1979 e.V. Leverkusen haben gemeinsam mit zahlreichen Kooperationspartnern ein Projekt aufgelegt, das sich ausgehend von dem Krisen- und Wendejahr 1923 der Kulturgeschichte rheinischer und europäischer Städte in der „Zwischenkriegszeit“ zuwendet. Als Auftakt zu einem umfangreichen Kulturprogramm aus Ausstellungen, Exkursionen, Filmvorführungen, Führungen, Konzerten, Vorträgen u.v.m. im Rahmen des StadtRäume-Projektes in der Rheinschiene findet in Zusammenarbeit mit der Thomas-Morus-Akademie eine zweitägige Fachtagung statt. Auf dieser stellen ausgewiesene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Erkenntnisse zu Themen der Bildung, der Wirtschaft und der politischen Festkultur vor. Ein offener Akademieabend, der einen facettenreichen und unterhaltsamen Einblicke in das Gesamtprojekt gibt, rundet das Programm der Fachtagung ab, zu der Sie herzlich eingeladen sind.
Fachtagung in Zusammenarbeit mit dem Opladener Geschichtsverein und dem Jülicher Geschichtsverein
Freitag, 31. März 2023
14.00 Uhr
Beginn der Fachtagung,
Begrüßung und Einführung
14.30 Uhr
Sektion I: Bildung in der Krise
Von äußeren zu inneren Krisen?
Eine Einleitung
Prof. Dr. Wolfgang Hasberg, Universität zu Köln
Hoffnungsvoller Aufbruch im Bildungssektor: die Reichsschulkonferenz (1920)
Prof. Dr. Gisela Miller-Kipp, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
16.00 Uhr
Kaffee- und Teepause
16.30 Uhr
Historische Bildung zur Krisenbewältigung?
Überleitung
Prof. Dr. Wolfgang Hasberg, Universität zu Köln
Geschichtskultur zwischen Alltagspraxis und Schule?
Dr. Barbara Hanke, Universität Tübingen
18.00 Uhr
Abendessen
20.00 Uhr
StadtRäume: 1923 und die „Zwischenkriegszeit“ – eine rheinische Revue
Akademieabend mit Beiträgen von
- Guido von Büren,
- Michael D. Gutbier M.A.,
- Georg Mölich,
- PD Dr. Markus Prutsch u.a.,
- Musik: Irmelin Sloman und Thomas Palm
- Moderation: Andreas Würbel
Samstag, 1. April 2023
Ab 7.00 Uhr
Frühstück für Übernachtungsgäste
9.00 Uhr
Sektion II: Kohle, Hyperinflation und Seide – Wirtschaft und Konsum im Jahr 1923
Einführung
Prof. Dr. Stefanie van de Kerkhof, Universität Mannheim
Die Ruhrbesetzung und die Hyperinflation, ihre Ursachen und Konsequenzen
Prof. Dr. Stefan Goch, Ruhr-Universität Bochum
10.30 Uhr
Kaffee- und Teepause
11.00 Uhr
Separatismus versus unternehmerische Innovationen
Ludwig Mies van der Rohe, die Seidenindustrie und das Bauhaus, Krefeld – Aachen – Berlin
Prof. Dr. Stefanie van de Kerkhof, Universität Mannheim
Köln 1923
Dr. Christian Hillen, Köln
12.00 Uhr/13.00 Uhr
Mittagessen
14.00 Uhr
Sektion III: Formen der politischen Fest- und Symbolkultur in den 1920er Jahren am Rhein
Einführung: Georg Mölich, Historiker, Köln
Feiern des Verfassungstages im Westen
Rituale zur Verteidigung der Republik?
Georg Mölich, Historiker, Köln
„Jahrtausendfeiern“ 1925 im Rheinland
Zielrichtungen und Inszenierungspraktiken
Dr. Antje Johanning, Herder-Institut Marburg
15.30 Uhr
Kaffee- und Teepause
16.00 Uhr
Sportgroßveranstaltungen und Stadionbauten in Köln (1923) und im Rheinland
Wegmarken lokaler und nationaler Symbolpolitik in der Weimarer Republik?
Prof. Dr. Jürgen Mittag, Deutsche Sporthochschule, Köln
Zwischen Nabelschau und Einladung an die Welt
Kölns Weg in die PRESSA 1928 – Großausstellung als Symbolpolitik
Prof. Dr. Gertrude Cepl-Kaufmann, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
17.30 Uhr
Ende der Fachtagung, Verabschiedung
18.00 Uhr
Abendessen (optional)
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.