IVDAEOS VOCARI AD CVRIAM

1 700 Jahre Judentum in Köln

Ein Edikt Kaiser Konstantins aus dem Jahr 321, das den Agrippinern, aber auch allen anderen römischen Stadträten die Einberufung von Juden in die Kurie gestattete, belegt: Schon vor 1 700 Jahren gab es reiches jüdisches Leben in Köln. Die Tatsache der Aufhebung dieses Privilegs verweist auf eine vielleicht schon seit 200 Jahren etablierte Stellung der Juden innerhalb der antik-römischen Stadtgesellschaft. Dieses Edikt ist Ausgangspunkt aller wissenschaftlichen Überlegungen zur Frühzeit jüdischen Lebens in ganz Mitteleuropa.

Im Jubiläumsjahr 2021 wird an das nachweislich 1 700-jährige Bestehen jüdischer Kultur und Religion in Deutschland erinnert.

Ihr/e Reiseleiter/in

Montag, 2. August 2021

10.00 Uhr
Treffpunkt auf dem Laurenzplatz in Köln, vor dem Kardinal Frings-Denkmal.

Von der Antike bis zum Mittelalter
Vor dem heutigen Rathaus lag das jüdische Viertel Kölns. Zurzeit entsteht hier das LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier, MIQUA. Die Geschichte der jüdischen Gemeinde im mittelalterlichen Köln ist eng verbunden mit der allgemeinen Stadtgeschichte Kölns und der jüdischen Geschichte im Rheinland.

Vom Mittelalter bis zur Neuzeit
An den Standort der 1861 eingeweihten und 1938 zerstörten Synagoge in der Glockengasse erinnert eine Bronzetafel am Opernhaus. Unweit vom NS-Dokumentationszentrum befindet sich der Erich-Klibansky-Platz, an dem die orthodoxe Gemeinde Adas Jeschurun zwischen 1919 und bis zu ihrer Auslöschung 1942/43 ein Realgymnasium und eine Realschule unterhielten. Der Löwenbrunnen erinnert an rund 1 000 ermordete jüdische Schülerinnen und Schüler.

Die Synagoge in der Roonstraße
Die Synagoge ist Heimstätte der gegenwärtigen orthodoxen Gemeinde in Köln. Die Gemeinde betrachtet sich aufgrund des konstantinischen Dekrets als älteste Deutschlands. Nach Zerstörung der Synagoge in der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde der neuromanische Bau 1957-59 wiederaufgebaut.

13.00 Uhr
Mittagessen im Restaurant Mazal Tov

Der jüdische Friedhof in Deutz
Erst der 1695 gegründete jüdische Friedhof in Deutz schuf nach jahrhundertealten Auseinandersetzungen um die Bestattungsrechte der Kölner Juden eine verlässliche Situation. Die letzte Bestattung erfolgte 1941. Auf dem Friedhof liegen bedeutende Vertreter des öffentlichen und kulturellen Lebens bestattet: Mitglieder der Familie Oppenheim, welche die Synagoge in der Glockengasse stiftete, der Vater Jaques Offenbachs, der Philosoph Moses Hess oder David Wolffsohn, der Nachfolger Theodor Herzls als Präsident des Jüdischen Weltkongresses.

Ende der Veranstaltung am jüdischen Friedhof in Köln-Deutz (ca. 18.00 Uhr).

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

.