1 000 Jahre Christentum
Urpfarreien und ihre Kirchen im Oberbergischen
Die Ausbildung kirchlich-institutioneller Strukturen kann aufgrund der ehemals dünnen Besiedlung der Bergischen Region kaum vor dem 11. Jahrhundert angenommen werden. Mit der Übernahme von Kirchen- und Landbesitz durch bedeutende rheinische Stifte in Köln und Bonn beschleunigte sich dieser Prozess. Es bildeten sich die ersten klar fassbaren, allerdings recht weiträumigen Pfarrbezirke aus. Die Mutterkirchen in Wipperfürth, Gummersbach und Morsbach repräsentieren diese Entwicklung.
Ihr/e Reiseleiter/in
Freitag, 8. Oktober 2021
Busreise ab Köln (8.15 Uhr) und Bensberg (9.00 Uhr) nach Wipperfürth
St. Nikolaus in Wipperfürth
Schriftlich ersterwähnt wurde Wipperfürth im Jahr 1131. Es muss aber eine bedeutend ältere Ansiedlung, sicher auch mit Kirche oder Kapelle gegeben haben, da sich Wipperfürth – wie der Name es sagt – an einer ehemals bedeutenden Handelsfurth durch die hier noch Wipper genannte Wupper befindet. Bauherren der gewaltigen romanischen St. Nikolauskirche im Zentrum der Stadt waren die Kanoniker von St. Aposteln am Kölner Neumarkt. Der um 1143 errichtete Bau präsentiert sich als querhauslose Dreiapsidenbasilika mit monumentalem, mit der Apostelkirche vergleichbarem Westturm.
St. Severin in Gummersbach
Spätestens im 10. Jahrhundert muss ein erster, archäologisch allerdings nicht nachgewiesener Kirchbau an Stelle der heutigen evangelischen Stadtkirche errichtet worden sein. Der bestehende Bau wurde Mitte des 11. Jahrhunderts als Eigentum des Kölner Severinstifts begonnen und seinem romanischen Bestand nach im Laufe von 200 Jahren weiter ausgebaut. Gummersbach ist die Mutterpfarre von Lieberhausen, Müllenbach, Ründeroth, Lindlar, Wiedenest, Gelpe oder Meinerzhagen.
St. Gertrud in Morsbach
Morsbach ist der älteste urkundlich erwähnte Ort im Oberbergischen Kreis. Das bereits um 895 verzeichnete Kirchspiel unterstand politisch den Grafen von Sayn. Der Besitz des Morsbacher Kirchbaus muss aber schon für diese Zeit dem Bonner Stift St. Cassius und Florentius zugerechnet werden. Missionare des Stifts dürften damals eine erste, hölzerne Kapelle errichtet haben. Im Jahre 1131 bestätigte Papst Innozenz II. den Bonner Kirchenbesitz. Das Cassiusstift begann daraufhin den Bau der bis etwa 1250 vollendeten und architektonisch vollständig erhaltenen Emporenbasilika.
Rückreise nach Bensberg (ca. 18.30 Uhr) und Köln (ca. 19.15 Uhr).
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.