Streithelfer in der Grundschule
Ein Modell für die Regelschule und das gemeinsame Lernen
Viele Schulen haben das Bensberger Mediations-Modell eingeführt und damit den Kindern „Handwerkszeug“ vermittelt, ihre Konflikte konstruktiv und gewaltfrei zu lösen. Sie haben nicht nur mit den Kindern auf der präventiven Ebene mit den Bausteinen des Trainingsprogramms gearbeitet, sondern ihnen auch Handlungsmuster für den Ernstfall vermittelt, als Prävention und Intervention.
Im Ganztagsschulbereich arbeiten viele verschiedene Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusammen, die in der Regel wenig Zeit für einen gemeinsamen pädagogischen Austausch haben. Das wissen auch die Kinder. Umso wichtiger ist es, dass alle Mitarbeitenden bei Streitigkeiten der Kinder lernen, eine „gemeinsame Sprache“ zu sprechen.
Darauf aufbauend bietet das Bensberger Mediations-Modell für den schulischen Vormittag und dem Ganztagsschulbereich ein neues Trainingsprogramm an, mit dem eine Gruppe von Kindern Kompetenzen erwerben, um bei Konflikten zwischen Mitschülerinnen und Mitschülern vermitteln zu können. Diese im Bensberger Mediations-Modell genannten Streithelferinnen und Streithelfer werden in einem bestimmten Zeitraum von Lehrkräften, Erzieherinnen oder Erziehern ausgebildet und versehen dann ihren Dienst während der Pausen im schulischen Vormittag und auch zu festgelegten Zeiten im OGS-Bereich. Auf diese Weise leisten die Kinder einen wichtigen Beitrag zu einem sozialen Miteinander in der Schule und stärken damit die gesamte Schulkultur der Einrichtung.
Konzept
Mit Hilfe der einzelnen Bausteine des Ausbildungskurses zur Streithelferin bzw. zum Streithelfer machen die Kinder die Erfahrung, dass sie selbst unterstützend tätig werden können. Sie vermitteln bei Streitigkeiten und lernen – falls notwendig – Hilfe zu holen. So initiieren die Kinder bei Streitigkeiten ihrer Mitschüler ein Schlichtungsgespräch, in dessen Verlauf sie mit dem Leitfaden der sogenannten Erst-Hilfe im Streit den Streitenden Impulse geben, damit diese ihren Streit friedlich und nachhaltig lösen können.
Durch diesen Prozess werden die sozialen Kompetenzen aller Beteiligten im Miteinander gestärkt. Der komplette Ausbildungskurs umfasst abwechslungsreiche und lebendig gestaltete Trainingseinheiten für Kinder der Klassen 3 bzw. 4, die beispielsweise in Randstunden, im Anschluss an den Unterricht, als zusätzliche AG am Nachmittag oder als Ferienkurs angeboten werden können. Das Modell ist flexibel, auch klassen- und jahrgangsübergreifend einsetzbar, je nach den vorhandenen organisatorischen, zeitlichen und personellen Ressourcen der eigenen Schule.
Veranstaltungsdauer
Freitag, 10. September 2021,
15.00 Uhr bis ca. 21.00 Uhr
Samstag, 11. September 2021,
9.00 Uhr bis ca. 18.00 Uhr
Ziele
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden in die Lage versetzt,
- Konflikte nach einem bestimmten Vermittlungsverfahren zu lösen (Erst-Hilfe im Streit);
- Kindern Wege zu zeigen, möglichst selbstständig ihre Konflikte zu regeln;
- einen Ausbildungskurs für Streithelfer in der eigenen Schule anzubieten;
- notwendige organisatorische Voraussetzungen zu schaffen;
- den Einsatz der Streithelferinnen und Streithelfer zu evaluieren und zu begleiten.
Inhalte
- Theoretische Grundlagen der Mediation
- Konfliktbearbeitung mit der Erst-Hilfe im Streit
- Übungen zur Sozialkompetenz
- Aufgaben und Einsatz der Streithelfer
- Implementierung: Organisation, Werbung, Evaluation
Methoden
Es wird praxisorientiert in Übungen und Rollenspielen gearbeitet. Theorie findet statt, wenn diese zum Verständnis beiträgt.
Zielgruppe
Diese Veranstaltung richtet sich an Lehrerinnen und Lehrer sowie an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Vormittags- und Nachmittagsbereich an Grundschulen und Förderschulen tätig sind.
Feste Zeiten
8.00 Uhr Frühstück
12.30 Uhr Mittagessen
18.30 Uhr Abendessen
Kaffee- und Teepausen nach Vereinbarung
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.