Christi Himmelfahrt – Nähe aus der Distanz
Ein Fest, das auf den ersten Blick vom Fortgehen erzählt – und doch zutiefst vom Bleiben handelt. Christi Himmelfahrt markiert nicht einfach nur das Ende der sichtbaren Präsenz Jesu unter seinen Jüngern. Es ist ein Moment des Übergangs – vom greifbaren Begleiter zum unsichtbaren Gegenüber. Vom Lehrer, der neben ihnen ging, zum Christus, der in ihren Herzen lebt.
„Dann kehrten sie in großer Freude nach Jerusalem zurück.“ – So endet die Himmelfahrtsgeschichte im Lukasevangelium. Nicht mit Wehmut. Nicht mit Verlust. Sondern mit Freude.
Warum? Weil sie verstanden haben, dass der Himmel nicht weit weg beginnt. Sondern mitten unter uns.
Christi Himmelfahrt feiert genau dieses Geheimnis: Dass Gott nicht fern ist, wenn er nicht mehr greifbar ist. Sondern gerade dann auf neue Weise gegenwärtig wird – in der Gemeinschaft, im Vertrauen, im Tun.
Es ist ein Fest des Zutrauen: Dass wir die Geschichte weitertragen dürfen.
Ein Fest des Vertrauens: Dass wir nicht allein gelassen sind.
Ein Fest des Himmelreichs, das schon jetzt beginnt – dort, wo Menschen in seinem Geist leben, handeln, lieben.
Christi Himmelfahrt lädt uns ein, den Blick zu heben – nicht ins Leere, sondern in Hoffnung.
Denn auch wenn der Himmel höher ist als unsere Gedanken – seine Nähe ist tiefer als wir oft glauben.