Ostermontag – Brennende Herzen!

Der Ostermontag erinnert uns an die kraftvolle Begegnung der Emmaus-Jünger mit dem auferstandenen Jesus, ein Ereignis, das tief in unserer christlichen Spiritualität verankert ist.

Es ist eine Erzählung von Erkenntnis, Erneuerung und der lebendigen Gegenwart Gottes in unserem Leben, denn in der Begegnung der beiden Jünger, die von Jerusalem nach Emmaus unterwegs sind, erfahren wir eine wunderbare Offenbarung der Nähe Gottes inmitten des Zweifels, der Enttäuschung und der Trauer.

Die Emmaus-Geschichte (Lukas 24,13-35) ist nicht nur eine Erzählung von der Auferstehung Jesu, sondern auch von der Art und Weise, wie der auferstandene Christus in unser Leben tritt und uns die Augen öffnet.

Zunächst erkennen die Jünger Jesus nicht, als er sich ihnen auf dem Weg anschließt. Ihre Herzen sind von Trauer und Verwirrung erfüllt, weil sie die Hoffnungen, die sie in Jesus gesetzt hatten, als zerstört ansehen. Doch im Gespräch mit ihnen entfaltet sich eine tiefere Wahrheit, als Jesus ihnen die Schriften erklärt und ihren Blick auf die Bedeutung der Ereignisse öffnet. Es ist die Verkündung des lebendigen Wortes Gottes, das in ihnen ein Feuer entfacht – ein „brennendes Herz“ (Lk 24,32). Dieses Feuer ist die Erfahrung der Auferstehung und der tiefen Gegenwart Gottes in ihrem Leben.

Als die Jünger Jesus schließlich in der Eucharistie – im Brechen des Brotes – , erkennen geschieht etwas tiefgreifendes. Hier wird nicht nur eine rituelle Handlung vollzogen, sondern eine tiefgehende geistliche Begegnung, bei der die wahre Natur Jesu und seiner Auferstehung ins Herz der Jünger eindringt. In der Eucharistie erfahren sie die Gegenwart des Auferstandenen, die immer wieder neu das Leben der Gläubigen stärkt und entzündet.

Der Moment der Eucharistie ist ein Wendepunkt. Es ist der Moment, in dem die Jünger von Emmaus Jesus in seiner ganzen Wahrheit erkennen – nicht als den toten Meister, sondern als den lebendigen Christus.

So wird der Ostermontag nicht nur zu einem Tag der Erinnerung an die Auferstehung, sondern auch zu einem Tag der Einladung: zur Erneuerung des Glaubens, zur Erfahrung der Gegenwart Gottes in der Eucharistie und zur Begegnung mit der Liebe, die unser Herz brennen lässt – in jedem Moment und auf jedem Weg, den wir gehen.

Der Ostermontag ist der Tag der „Brennenden Herzen“

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Pfr. Markus Polders | Kaplan der Werke des Malteserordens in Deutschland