Wanderausstellung „Was ich anhatte“
Sexualisierte Gewalt bezeichnet Handlungen, die das sexuelle Selbstbestimmungsrecht des Menschen verletzen. Nüchtern und sachlich klingt die Definition sexualisierter Gewalt, die viele Formen annehmen kann. Diese Begrifflichkeit macht deutlich, dass es sich in erster Linie um eine Gewalttat handelt, die mittels sexueller Übergriffe ihren Ausdruck findet. Sexuelle Handlungen werden instrumentalisiert, um Gewalt und Macht auszuüben. Dies unterscheidet sexualisierte Gewalt von körperlicher, psychischer und struktureller Gewalt.
Oftmals verschwiegen und kleingeredet haben es insbesondere die Opfer schwer gehört zu werden. Dabei wird in Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt; etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt durch ihren aktuellen oder durch ihren früheren Partner (BMFSFJ, 11.07.2023). Im Rahmen der Orange Days, die Gewalt an Frauen sichtbar, hörbar und spürbar machen wollen, ist auch diese Form der Gewalt ein zentrales Thema.
Die 2020 konzipierte Wanderausstellung „ Was ich anhatte“ macht die Erfahrungen von Menschen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, anonym öffentlich. Kein voyeuristischer Blick auf die Tat, sondern eine vielschichtige Installation persönlicher Kleidungsstücke und Aussagen entschlossener Frauen. Denn Schuld ist niemals das Opfer!
Zu sehen ist die Ausstellung aktuell in Eichstätt (17.11. – 01.12.2023) und Kleve (22.11. – 06.12.2023). https://www.wasichanhatte.de/Was-ich-anhatte/
Seit 2023 gibt es eine anknüpfende Folgeausstellung die unter dem Titel „Was ich anhabe“ die andauernde, alltägliche und strukturelle Diskriminierung von Frauen in der Arbeitswelt thematisiert. Auch sie ist in mehreren Städten zu besuchen; die Tourdaten finden sich unter https://wasichanhabe.de/Tour/.
28. November 2023 || ein Beitrag von Akademiereferentin Judith Uebing