Im Land der tausend Türme: Georgien
In Zeiten des Krieges zwischen der Ukraine und Russland nach Georgien reisen – ist das nicht zu riskant? Nein! Im Gegenteil: wie kann man sich besser über die weltpolitische Lage informieren als in einem Land, das 2008 von Russland überfallen wurde?
Teamleiterin Sandra Gilles ist mit dem Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, vor genau einem Monat nach Georgien gereist. Gemeinsam mit den 23 Mitreisenden ging es von Tbilisi über Kvareli nach Kazbegi und wieder zurück nach Tbilisi. Neben zahlreichen kulturgeschichtlichen und landschaftlichen Erkundungen standen natürlich vor allem auch die aktuellen innen- und geopolitischen Entwicklungen und Herausforderungen des Landes im Kaukasus im Mittelpunkt: Wirtschaftlich stark von Russland abhängig, bewegt sich das Land nicht zuletzt auch aus Angst vor einem erneuten bewaffneten Konflikt auf einer schmalen, diplomatischen Gratwanderung. Bei aller teils nötigen, öffentlichen Zurückhaltung spürt man jedoch im Land selbst schnell eine beeindruckende Unterstützung und Solidarität mit der Ukraine, denn dort – so fürchtet man – wird auch über das Schicksal Georgiens entschieden. Umfragen zufolge befürworten 82 Prozent den beantragten EU-Beitritt – der Großteil der georgischen Bevölkerung versteht sich somit klar als europäisch. Aber es gibt auch noch viel zu tun. Und dann ist da auch noch der seit 2008 ungelöste Konflikt mit Südossetien und Abchasien …
Wie all dies zusammenhängt, wurde unter anderem bei dem Gespräch mit dem Deutschen Botschafter in Tbilisi, seiner Exzellenz Hubert Knirsch, und vielen weiteren, beeindruckenden Begegnungen erörtert. Darüber hinaus sprach Matthias Kopp noch während des Aufenthaltes in Tbilisi am 19. Juli 2022 mit dem Domradio über die aktuelle Lage im Land und die Eindrücke, die wir vor Ort gewonnen haben. Hier geht’s zum Interview in voller Länge:
Bilder: Sandra Gilles
18. August 2022 || ein Beitrag von Sandra Gilles, Teamleiterin Referat Ferienakademie