Was ich mir wünsche - Unsere Adventsreihe im Blog - Thomas-Morus-Akademie Bensberg (3)

Was ich mir wünsche | 4. Advent

Es ist kalt geworden – das Klima, nicht das Wetter… Das Klima untereinander, der gesellschaftliche Zusammenhalt befindet sich meinem Empfinden nach in zerbrechlichen Gefäßen und das wird besonders gut sichtbar in den Kommentarspalten auf social media.

Ich wünsche mir, dass wir den Mut haben uns unterbrechen zu lassen, uns freizugeben und uns immer wieder zu hinterfragen. Andere Meinungen hören, ohne direkt den eigenen Standpunkt zu leugnen. Meinungsverschiedenheiten aushalten, ohne den anderen zu beleidigen. Vielleicht sogar bewusst mal die eigene Bubble verlassen und versuchen zu verstehen. Und auch das, was wir über Gott und uns selbst wissen, immer wieder loszulassen und die Weite zu spüren, die uns umgibt. Alfred Delp schrieb dazu so passend über den Advent: „Advent ist eine Zeit der Erschütterung, in der der Mensch wach werden soll zu sich selbst.“

Ich wünsche mir, dass wir uns erschüttern lassen und diesem Gott trauen, der ganz sanft die Welt erschüttert hat. Nicht mit Angst und Schrecken, sondern in seinem unscheinbaren Kommen. Silja Walter schrieb dazu: „Es gibt das mächtige, das übermächtige Andere, so zart wie gar nichts, so zart, so leise wie nichts in der Welt. Auf der ganzen Erde, Sternenhimmel eingeschlossen, gibt es nichts so Leises, Denken, Fühlen und Lieben eingeschlossen, es ist noch unsäglich leiser, und doch hat es die Weltscheibe gesprengt…“

Niemand rechnete damit, dass der Messias so kommen würde, und viele wehrten sich dementsprechend gegen ihn oder lehnten ihn ab. Ich wünsche mir, dass wir uns trauen, groß von Gott zu denken und unsere eigene kleine Welt immer wieder sanft und liebevoll von ihm „sprengen“ zu lassen.

Was ich mir wünsche | Unsere Reihe im Advent

Die Adventszeit ist eine Zeit der Vorfreude und des Nachdenkens. Wir bereiten uns auf das Weihnachtsfest vor und reflektieren über das vergangene Jahr. Wünsche spielen dabei eine wichtige Rolle – sie spiegeln unsere Träume, Hoffnungen und das, was uns wirklich wichtig ist. In dieser Zeit des Gebens und Empfangens ist es besonders passend, über unsere Wünsche nachzudenken und sie mit anderen zu teilen. Es ist eine Gelegenheit, innezuhalten und sich darüber klar zu werden, was wir uns wirklich wünschen, sowohl für uns selbst als auch für die Menschen, die uns nahestehen.

Wir haben Menschen, die mit der Akademie verbunden sind, nach ihren Wünschen gefragt. Daraus sind vier besondere Beiträge entstanden, die wir an den Adventssonntagen veröffentlichen werden.

22. Dezember 2024 || ein Wunsch von Sr. M. Clarita Born, Novizin der Arenberger Dominikanerinnen