Weinempfehlung: Alte Reben vom Weingut Carl Loewen aus Leiwen

Der Herbst beginnt, die Tage werden wieder merklich kürzer. Für manche ist damit die Zeit gekommen, vom Weiß- zum Rotwein überzugehen. In warmen Sommernächten, so denken viele, ist ein frischer Weißer die beste Wahl. Am prasselnden Kaminfeuer soll es dann ein gehaltvoller Roter sein. Ich folge dieser Weltanschauung nicht mehr, seit mich ein guter Freund überzeugt hat, dass ein Riesling immer geht. Ihm verdanke ich auch die Bekanntschaft mit meiner Weinempfehlung. Sie kann allerdings kaum mehr als Geheimtipp gelten, seit die FAZ das Weingut Carl Loewen in Leiwen an der Mosel zum „Winzer des Jahres“ gekürt hat. Ich habe verschiedene Tropfen genossen, die Vater und Sohn Loewen in Flaschen gefüllt haben, vom günstigsten, feinherben „Quant“ bis zur Ersten Lage vom Maximin Herrenberg, dessen Erzeugnisse einst selbst die Gesellschaften am Zarenhof bei Laune hielten. Besonders ans Herz gewachsen sind mir aber die „Alten Reben“ – ein Gutswein aus bis zu 70 Jahre alten Reben, dem Weinpapst Robert Parker 91 Punkte zuerkannte. Ob in kleiner Runde im Garten oder bei rauschenden Hochzeitsfeiern – die Alten Reben aus Leiwen haben bislang zuverlässig für Freude gesorgt. Da mir die hohe Minne der Kenner abgeht, erlaube ich mir, hier aus dem erwähnten FAZ-Artikel zu zitieren: Jürgen Dollase und Stuart Pigott attestieren dem spontan vergorenen trockenen Riesling des Jahrgangs 2016 „einen herrlichen Duft nach Pfirsich, feinen Blüten- und Kräuternoten und beachtliche Eleganz für diese Preiskategorie“. Ich habe neben dem so gepriesenen auch spätere Jahrgänge probiert und bin nie enttäuscht worden. Ob Sie also auch bei nicht mehr hochsommerlichen Temperaturen einen Weißwein probieren oder aber schon jetzt für das kommende Jahr Vorräte anlegen möchten: Die Alten Reben des Weinguts Carl Loewen sind meine Empfehlung. Eine Flasche des Jahrgangs 2022 kostet aktuell im Handel etwa 13 Euro.

Wein: Alte Reben

Weingut: Carl Loewen aus Leiwen/Mosel

Rebsorte: Riesling, trocken

Jahrgang: keine Präferenz

Qualitätsstufe: Gutswein