Vom Volksempfänger zum Podcast-100 Jahre Rundfunk-Akademietagung in Bensberg
© pixabay, gemeinfrei

100 Jahre Rundfunk

Vom Volksempfänger zum Podcast

Kaum ein Medium, das so umfassend und so niederschwellig von seinen Nutzern konsumiert wird wie das Radio. Ganz selbstverständlich wählen wir im Auto den oder die Lieblingssender und lassen uns während der Fahrt von Musik, Nachrichten und Wortbeiträgen unterhalten. Keine Frage: Als „Begleitmedium“ im Alltag ist der Rundfunk ein Massenphänomen.

In anderen Lebensbereichen haben – so scheint es – mediale Konkurrenten dem Radio längst den Rang abgelaufen und diversifizieren mit Fernsehen, Webradio und Streamingdiensten das Bild.

Wie kommt es, dass sich das „klassische“ Radio wieder zunehmender Beliebtheit erfreut? Liegt es an der Programmvielfalt, am richtigen Mix, am Service zu Wetter und Staus, oder an der hohen Glaubwürdigkeit, die Studien zufolge besonders jüngere Hörer dem Medium Rundfunk häufig zuschreiben?

Diesen und weiteren Fragen geht die Tagung mit zwei ausgewiesenen Experten und einer Fülle von Hörbeispielen nach. Die Entwicklung des Rundfunks ist ein Spiegelbild der technischen und gesellschaftlichen Trends durch die vergangenen hundert Jahre. Dem Blick zurück wird der nötige Platz eingeräumt, um den Blick auf die Zukunft des Radios und unserer medialen Gewohnheiten zu wagen – damit auch ein spannender gesellschaftspolitischer Rekurs.

Samstag, 17. September 2022

14.00 Uhr
Schalt dein Radio ein!
100 Jahre Rundfunk-Geschichte
Im Dezember 1920 wurden mit dem instrumentalen Weihnachtskonzert aus Königs Wusterhausen zum ersten Mal in Deutschland Radioklänge übertragen. Doch das (Ab)hören des Rundfunks war im Deutschen Reich nicht erlaubt, und so gab es zunächst keine Reaktion auf dieses Novum aus dem damaligen Reichsgebiet. Schon im Mai 1921 allerdings wurde Madame Butterfly aus der Staatsoper Berlin übertragen; am 29. Oktober 1923 schließlich nahm die Funk-Stunde Berlin als erster Rundfunksender in Deutschland ihr Programm auf.
Dr. Heiner Wember, Radiojournalist und Historiker, Münster

16.15 Uhr
Kaffee- und Teepause

16.30 Uhr
50 Jahre WDR - ZeitZeichen
Geschichte(n) im Radio
Das WDR-ZeitZeichen – Erstausstrahlung 4.4.1972 – gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Formaten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Seit 50 Jahren greift es täglich ein Geschichtsthema auf, aus allen Zeiten und allen Bereichen des Lebens: Politik und Kultur, Kunst und Sport, Gesellschaft und Medizin. Viele Sendungen des ZeitZeichens gewannen Hörfunk-Preise. Ronald Feisel zeichnet die Erfolgsgeschichte der Sendung nach: Wie sich die Machart veränderte – und womit Hörerinnen und Hörer damals wie heute für Geschichte(n) im Radio zu begeistern sind.
Ronald Feisel, ehem. WDR-Hörfunk-Redakteur ZeitZeichen, Berlin

18.00 Uhr
Abendessen

19.00 Uhr
Radio früher und heute
Podiumsgespräch mit Diskussion
Am Anfang gab es in Berlin Hörstuben wie heute Internet-Cafés. Man bekam einen Kopfhörer und konnte damit dem Programm lauschen. Nach der Entwicklung des „Volksempfängers“ vor und in den Kriegsjahren wurde der öffentlich-rechtliche Rundfunk von den Briten nach dem Zweiten Weltkrieg eingeführt. Seitdem diversifiziert sich das Spektrum in eine Fülle von privaten Sendern und Programmen. Hat das Radio heute noch einen gesellschaftlichen Auftrag?
Dr. Heiner Wember, Radiojournalist und Historiker, Münster
Ronald Feisel, ehem. WDR-Hörfunk-Redakteur ZeitZeichen, Berlin

21.15 Uhr
Ende des Veranstaltungstages

Sonntag, 18. September 2022

ab 7.00 Uhr
Frühstück für Übernachtungsgäste

8.00 Uhr
Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes in der Edith-Stein-Kapelle

9.45 Uhr
Podcasts: Ein Radio auf Abruf
Jedem Hörer sein Programm
Das persönliche Wunschprogramm auf Abruf anhören zu können: im Auto, beim Kochen oder Joggen. Diese Möglichkeit hat dem Radio frisches Leben eingehaucht. Was Podcasts so attraktiv macht und wie eine Orientierung im Rahmen der Angebotsfülle gelingt, soll hier aufgefächert werden.
Dr. Heiner Wember, Radiojournalist und Historiker, Münster

11.15 Uhr
Kaffee- und Teepause

11.30 Uhr
Die Zukunft des Radios
Podiumsgespräch mit Diskussion
Die Goldenen Zwanziger gelten als die Geburtsstunde des Rundfunks. Man versammelte sich vor dem Gerät zur Unterhaltung, zu Nachrichten, Wetterbericht oder in den Folgejahren auch, um das Neueste von der Kriegsfront zu hören. Gleichzeitig diente das Radio auch als innovativer Zugang zu Bildung. Heute gilt das Radio als „Begleitmedium“; in Konkurrenz mit dem Fernsehen, dem Internet und den Streaming-Diensten scheinen seine goldenen Jahre vorüber. Stimmt das, und wie sieht die Zukunft des Radios aus?
Dr. Heiner Wember, Radiojournalist und Historiker, Münster
Ronald Feisel, ehem. WDR-Hörfunk-Redakteur ZeitZeichen, Berlin

13.00 Uhr
Mittagessen

14.00 Uhr
Ende des Seminars

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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