Weltkirche. Globus, Welt
© unsplash, gemeinfrei

Instrumentalisierung der Weltkirche?

Aktuelle Reformdebatten in der katholischen Kirche

Weltkirche: Wer diesen Begriff verwendet, beschreibt  in rein positiver Absicht die katholische Kirche als universale Gemeinschaft der Gläubigen, unabhängig von nationalen, kulturellen sowie ökonomischen Grenzen und Prägungen – oder?
Die Entwicklungen der vergangenen Jahre zeichnen allerdings ein differenziertes Bild und werfen am Begriff „Weltkirche“ Fragen auf. Diese betreffen etwa die weltweit sehr unterschiedlichen Frömmigkeits- und Ausdrucksformen des Glaubens, wie sie jüngst im Herbst 2019 durch die Amazonassynode eindrucksvoll vor Augen geführt wurden: Welche Auswirkungen folgen aus diesen Unterschieden für eine bislang stark europäisch geprägte Theologie? Wie beeinflussen sie den innerkirchlichen Umgang mit den moraltheologisch „heißen Eisen“ (Bewertung neuer Lebensformen in Ehe und Familie, Homosexualität usw.)? Zur Debatte steht auch, wie Solidarität unter gleichberechtigten, ökonomisch aber höchst ungleichen Ortskirchen verstanden werden soll, und welche Auswirkungen dies auf die Arbeit der kirchlichen Hilfswerke haben wird.
Besonders umstritten und gerade für Deutschland von großem Interesse ist zudem die Frage, wie das Verhältnis von Ortskirche und Weltkirche zu bestimmen ist: Dürfen Ortskirchen pastoral begründete Entscheidungen treffen, die nicht weltkirchlich abgestimmt sein müssen? Wo genau beginnt das weltkirchliche Terrain? Wie ist damit umzugehen, dass der Begriff „Weltkirche“ oft als Trumpfkarte gezückt wird, um Veränderungen vor Ort zu be- oder gar zu verhindern?

Freitag, 27. März 2020

14.00 Uhr    
Begrüßung und Einführung

Vom Filiale-Unternehmen zum Netzwerk

Die Kirche zwischen vermeintlicher Einheitsideologe und Dezentralisierung
Prof. Dr. Klaus Vellguth,
Professor für Missionswissenschaft an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar, Leiter der Abteilung „Theologische Grundlagen“ sowie Leiter der Stabsstelle „Marketing“ von missio, Aachen

15.30 Uhr     
Kaffee- und Teepause

15.45 Uhr    
Alle Wege führen nach Rom
Orts- und Universalkirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil
Prof. Dr. Michael Seewald,
Lehrstuhlinhaber für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster

18.00 Uhr    
Abendessen

19.00 Uhr    
Das Ende der europäischen Vormachtstellung?
Theologie, Mentalität, Machtzentren
 
Gespräch mit   

  • Prof. Dr. Klaus Vellguth, Aachen
  •   Prof. Dr. Michael Seewald, Münster
  • Pfr. Regamy Thillainathan, Referatsleiter, Berufungspastoral des Erzbistums Köln
  • Martin Wilde, Geschäftsführer, Don Bosco Mondo e. V., Bonn
  • Prof. Dr. Bernhard Spielberg, Freiburg

21.15 Uhr    
Ende des Veranstaltungstages

Samstag, 28. März 2020

Frühstück für Übernachtungsgäste ab 7.00 Uhr

 9.30 Uhr    
Wie wird Weltkirche?
Perspektiven eines glokalen Katholizismus
Prof. Dr. Bernhard Spielberg, Arbeitsbereich Pastoraltheologie,
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

11.00 Uhr    
Kaffee- und Teepause

11.30 Uhr    
Wie ist eine solidarische Weltkirche möglich?
Überlegungen aus der Sicht der Sozialethik
Prof. Dr. Ursula Nothelle-Wildfeuer,
Arbeitsbereich Christliche Gesellschaftslehre, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

13.00 Uhr    
Mittagessen

14.00 Uhr    
Ende der Veranstaltung

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

.