Im Siegtal

7. OrgelExkursion

OrgelExkursion im Rahmen des Festivals OrgelKultur im Rhein-Sieg-Kreis.

9.00 Uhr Treffpunkt auf dem Busbahnhof in Siegburg,
Wilhelmstraße, 53721 Siegburg

Wallfahrtskirche Zur Schmerzhaften Mutter Gottes in Hennef-Bödingen
Die spätgotische Wallfahrts- und Pfarrkirche ist der Schmerzhaften Gottesmutter, der Heiligsten Dreifaltigkeit sowie den Heiligen Drei Königen geweiht und wurde von 1397 bis 1408 erbaut – anfangs nur das Langhaus mit dem überragenden Westturm, zwischen 1439 und 1500 das Querschiff und der prächtige Chorbau, noch heute das architektonische Schmuckstück der Kirche. Das bedeutendste Kunstwerk im Inneren der Kirche ist der Gnadenaltar von 1750 mit dem wundertätigen Gnadenbild der Schmerzhaften Mutter Gottes mit dem kindhaft kleinen Corpus des vom Kreuze abgenommenen Christus in den Armen seiner Mutter. Jedes Jahr am 4. Freitag nach Ostern wird in Bödingen (seit 1423) das Kompassionsfest, das Fest des Mitleidens Mariens, der Schmerzensmutter, gefeiert mit Prozession durch Dorf und Klosterhof. Die Inneneinrichtung der Pfarrkirche enthält darüber hinaus zahlreiche weitere sehenswerte Ausstattungsstücke, wie die wertvollen Chor- und Seitenfenster mit mittelalterlichen Glasmalereien, eine wertvolle Madonnenfigur, weitere Altäre sowie das große Holzkreuz mit dem Corpus Christi aus dem 16. Jahrhundert. Im Querschiff befindet sich ein Fresko der Verkündung aus der Mitte des 15. Jahrhunderts als letztes Zeugnis der mittelalterlichen Ausmalung der Kirche. Seit Jahrhunderten erklingen aus dem Kirchturm drei Glocken aus den Jahren 1397, 1398 und 1470 weit über das Land. Nachdem die alte Orgel ihren Dienst nicht mehr verrichten konnte, wurde im Jahr 1997 eine neue Orgel durch die Orgelbaufirma Schulte aus dem Bergischen Kürten eingebaut.

St. Katharina in Hennef-Stadt Blankenberg
Die Pfarrkirche St. Katharina Blankenberg ist das Wahrzeichen der Titularstadt Blankenberg. Ihr Baubeginn lässt sich auf das Jahr 1245 datieren, das Jahr der Verleihung der Stadtrechte. Als Klosterkirche wurde sie nach ihrer Fertigstellung 1248 auch zu einer selbstständigen Pfarrkirche erhoben. Im 17. Jahrhundert wurde ein Wiederaufbau der Kirche sowie nach erheblichen Beschädigungen gegen Ende des Zweiten Weltkrieges eine komplette Restaurierung der Kirche notwendig. 1983 wurde die Kirche durch einen Brand nahezu vollständig zerstört, der Turm und das Dach des Langhauses stürzten ein. Die wertvollen mittelalterlichen Wandmalereien wurden teilweise durch die Flammen zerstört. Seit 1985 erklingt vom Turm der wiederaufgebauten Katharinenkirche ein vierstimmiges Geläut, von der Eifeler Glockengießerei Mark aus Brockscheid gegossen. Die erste Orgel der Kirche wurde 1746 von dem Orgelbauer Balthasar König (in dessen Kölner Werkstatt) erbaut. 1964 richtete die Bonner Orgelbaufirma Klais ein neues Orgelwerk in dem historischen König-Gehäuse ein, das bei dem Brand ebenfalls zerstört wurde. Das heutige Instrument wurde 1987 wiederum von der Orgelbaufirma Klais eingebaut.

Mittagessen im Restaurant „Zum Alten Turm“ in Hennef-Stadt Blankenberg.

Klosterkirche St. Antonius Siegburg-Seligenthal
Die im Jahre 1247 begonnene und 1256 vollendete zweischiffige Klosterkirche Seligenthal gilt als älteste Franziskanerkirche nördlich der Alpen. Ihr Baustil wird als „rheinische Spätromanik“ oder auch „rheinischer Übergangsstil“ bezeichnet, eine Mischform aus Romanik und Gotik. In weiten Teilen ihrer äußeren und inneren Gestaltung ist sie dem franziskanischen Armutsideal verpflichtet und erfüllt so die Forderungen des Ordens nach Bescheidenheit sakraler Bauten: Statt eines Turmes gibt es einen Dachreiter, und auch auf Querschiffe und Säulen ist verzichtet worden. Das Kloster Seligenthal wurde 1231 als Franziskanerkloster von Graf Heinrich von Sayn gegründet und 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelöst. Die Klosterkirche wurde ab 1834 erstmals als Pfarrkirche genutzt. Ihre Inneneinrichtung enthält zahlreiche sehenswerte Ausstattungsstücke wie eine Holzskulptur Franz von Assisis aus dem 18. Jahrhundert, einen original romanischen Wandtabernakel mit bekrönendem Giebel, ein großes Barockkreuz sowie ein achteckiges Taufbecken. Die beiden künstlerisch wertvollen Andachtsbilder (hl. Antonius und hl. Franziskus) stammen aus dem 17. Jahrhundert. Die spätbarocke und mit einem Manual ausgestattete Orgel von 1780 stammt aus einer evangelischen Kirche im Oberbergischen. Sie wurde zur Neugründung der Pfarrei 1850 gekauft und erhielt 1988 ihren heutigen, zum Gesamtbild der Kirche passenden Anstrich.

St. Servatius in Siegburg
Die heutige Pfarrkirche stammt aus der Zeit um 1169 und ist eine dreischiffige spätromanische Emporenbasilika mit flachgedecktem Mittelschiff. Der Westturm ist in den unteren Geschossen dem Ende des 12. Jahrhunderts zuzurechnen und wurde am Anfang des 13. Jahrhunderts auf sechs Stockwerke erhöht; er ist inzwischen wie auch Langhaus und Chor weiß verputzt und farbig gefasst. Der Chor mit drei Apsiden wurde am Ende des 13. Jahrhunderts von einem an der Kölner Dombauhütte geschulten Meister im gotischen Stil errichtet. Das Prunkstück der Ausstattung ist der Hochaltar mit monolither romanischer Altarplatte, einem geschnitzten Antependium des 18. Jahrhunderts aus dem Kloster Heisterbach und einem neugotischen Schnitzaltarschrein von 1904.

Darüber hinaus verfügt die Kirche über eine umfangreiche Schatzkammer: Der „Siegburger Servatiusschatz“ ist mit seinen fünf Großschreinen (u.a. dem Anno-Schrein), Reliquiaren und Tragaltären einer der bedeutendsten erhaltenen Kirchenschätze des Mittelalters. Nach der Aufhebung der Benediktinerabtei auf dem Michaelsberg 1803 wurde der dortige Reliquienschatz der Pfarrgemeinde St. Servatius zugesprochen. Grundstock sind zahlreiche Reliquien, die bereits der Hl. Erzbischof Anno II. der Abtei Siegburg zukommen ließ. Die Schatzkammer wurde in späterer Zeit durch eine Fülle von Exponaten ergänzt und 2016 nach langer Restaurierung wiedereröffnet. Die Kirchenorgel ist 1990 von der Bonner Orgelbaufirma Klais erbaut worden, unter Wiederverwendung des Prospektes, des Spieltisches und eines Großteiles des Pfeifenmaterials der Vorgängerorgeln aus den Jahren 1894 und 1930, die ebenfalls von der Orgelbaufirma Klais stammten. Sie verfügt über drei Manuale und Pedal mit 46 klingenden Registern.

17.00 Uhr Voraussichtliche Ankunft am Busbahnhof in Siegburg.
Ende der Exkursion

Mitwirkende
Organisten: Friedrich Grothe, Guido Harzen, Norbert Schmitz-Witter
Kulturgeschichtliche Beiträge: Dr. Helmut Fischer, Peter Hilleke, Dr. Andrea Korte-Böger

Leitung
• Hans-Peter Hohn, Kulturamt Rhein-Sieg-Kreis

Leistungen
• Programm
• Einführungen in die Geschichte der Kirchen
• Orgelvorführungen und Kurzkonzerte in den Kirchen
• Drei-Gänge-Menü im Restaurant „Zum Alten Turm“ in Hennef-Blankenberg,
• Reisebustransfers: Bahnhof Siegburg – Bödingen – Blankenberg – Seligenthal – Siegburg – Bahnhof Siegburg

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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