C. Mouton - CRT Centre-Val de LoireIm Garten Frankreichs
Schlösser, Landschaft, Lebensart an der Loire
Lange bevor die Könige Frankreichs im Loiretal ihre Jagdschlösser errichteten und der Adel ihnen folgte, war die Region eine blühende Kulturlandschaft. Bedeutende Klosterbauten sind sichtbare Zeugnisse ihrer reichen Geschichte. In der Abbaye Royale von Fontevraud wurden Richard Löwenherz und seine Mutter Eleonore von Aquitanien bestattet, bevor in der Barockzeit die französischen Königstöchter zur Erziehung in dieses Kloster geschickt wurden. Berühmt wurde das „Tal der Könige“ durch die Fülle seiner Schlösser. Die trutzige Anlage von Fougères-sur-Bièvre wirkt burgartig und wehrhaft. Chambord prunkt mit seiner doppelten Wendeltreppe, die von Ideen Leonardos inspiriert sein könnte. Chenonceau – das „Schloss der Frauen“ – überspannt den Cher wie eine Brücke. Andere Residenzen mögen architektonisch weniger bedeutend sein, faszinieren aber durch ihre illustren Gäste: Im Schloss Saché erinnert ein Balzac-Museum an den großen Romancier, während das Schlösschen von L’Islette an Camille Claudel und Auguste Rodin denken lässt.
Ihr/e Reiseleiter/in
Mittwoch, 16. September 2026
Ins Tal der Könige
Fahrt mit dem Reisebus von Bensberg (7.15 Uhr) und Köln (8.00 Uhr) nach Tours. Schon unterwegs verändert sich das Landschaftsbild: der Blick gleitet – über Weinberge, Ebenen und Flusslandschaften – in das Herz des Loiretals, das die Franzosen mit Recht den Garten ihres Landes nennen.
Donnerstag, 17. September 2026
Von Tours entlang der Loire
Die gotische Kathedrale Saint-Gatien besitzt einen kostbaren Zyklus mittelalterlicher Glasfenster; das Grab des heiligen Martin befindet sich heute in einem neobyzantinischen Neubau. Von dort ist es nur ein kurzer Weg zur idyllischen Place Plumereau mit ihren alten Fachwerkbauten. Im Schlösschen L’Islette wird an die unglückliche Bildhauerin Camille Claudel und ihren Geliebten Auguste Rodin erinnert. Anschließend laden die Gärten von Villandry mit ihren ornamental gestalteten Beeten zum Flanieren und Verweilen ein.
Freitag, 18. September 2026
Schlösser der Frauen
Nach dem Tod des Königs zwang Katharina von Medici ihre Rivalin Diane de Poitiers, Chenonceau gegen das etwas düstere Chaumont einzutauschen. Heute ist Chaumont Zentrum eines vielbeachteten Gartenfestivals, das innovative Gartenprojekte mit zeitgenössischer Kunst kombiniert. Das kleinere Schloss Chenonceau bietet eine reiche Ausstattung an Gemälden, Tapisserien und Möbeln. Aus dem vertäfelten Arbeitszimmer der Katharina von Medici blickt man über den Cher und versteht, weshalb dieses Schloss bis heute als Inbegriff weiblicher Eleganz und Macht gilt.
Samstag, 19. September 2026
Vom Schloss zum Kloster
In der wald- und wasserreichen Sologne ließ sich Franz I. ein gewaltiges Jagdschloss errichten. Mit Donjon und vier Flügeln zitiert Chambord mittelalterliche Wehrarchitektur; seine verspielte Dachlandschaft mit Pavillons und Kaminen bildet den spektakulären Kontrast dazu. Über die geniale doppelte Wendeltreppe gelangt man hinauf zwischen Türme und Zinnen. Das kleine Kirchlein von Germigny-des-Pres birgt ein kostbares Mosaik aus der Karolingerzeit, das als Kommentar zum Bilderstreit zu lesen ist. Der Auftraggeber Theodulf von Orléans war zugleich Abt des nahe gelegenen Klosters Saint-Benoît, dessen mächtiger Torturm und romanische Kapitelle beeindrucken. In der Krypta ruhen die Reliquien des heiligen Benedikt, die bis heute von Benediktinern gehütet werden.
Sonntag, 20. September 2026
Zwischen Macht und Anmut
Die um einen Innenhof angeordneten Flügel des Schlosses Blois stammen aus unterschiedlichen Epochen. Die Loggienfassade Franz‘ I. ist im Renaissancestil errichtet. Gaston von Orléans wollte im 17. Jahrhundert das gesamte Schloss erneuern, konnte aber nur einen der Flügel im „style classique“ errichten. Das wenig besuchte Schloss Fougères-sur-Bièvre wirkt noch wie ein trutziger Wehrbau aus spätmittelalterlicher Zeit. Cheverny dagegen verkörpert mit seiner klaren Symmetrie und dem hellen Kalkstein den Geist des französischen Barocks. Die Anlage befindet sich bis heute im Privatbesitz derselben Familie und ist nicht zuletzt für ihre Hundemeute bekannt, die allmorgendlich zum Auslauf geführt wird.
Am Abend Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes.
Montag, 21. September 2026
Genie und Geschichte
Über den Ufern der Indre erhebt sich die mittelalterliche Festungsstadt Loches mit ihrer imposanten Stadtmauer und der weithin sichtbaren Burg. Karl VII. machte die Anlage zu einer seiner Residenzen, und in der benachbarten Stiftskirche Saint-Ours fand seine Geliebte Agnès Sorel, die „Schöne von Loches“, ihre letzte Ruhe. Das Château du Clos Lucé in Amboise war der letzte Wohnsitz Leonardo da Vincis. In den Räumen und Gärten des Schlosses begegnet man Leonardo als Maler, Ingenieur und Visionär. Modelle seiner Erfindungen, Skizzen und Entwürfe veranschaulichen die schöpferische Kraft des Meisters, der an der Loire sein geistiges Vermächtnis hinterließ.
Dienstag, 22. September 2026
Erbe der Könige
Das kleine Schloss Saché wäre wohl vergessen, hätte nicht Honoré de Balzac hier als Hausgast geweilt. Wo der von Gläubigern bedrängte Schriftsteller bei Freunden Unterschlupf sowie freie Kost und Logis fand, richtete man ihm ein Museum ein. Die Landschaft der Touraine, die er so oft beschrieb, scheint auch heute noch seine Romane zu durchwehen. Das Städtchen Chinon mit seiner Festung und den malerischen Gassen bietet sich zur Mittagspause an. Weiter südlich liegt die weitläufige Klosteranlage von Fontevraud, einst von Nonnen und Mönchen unter weiblicher Leitung bewohnt. Hier ruhen Eleonore von Aquitanien, ihr Gemahl Heinrich II. Plantagenêt und ihr Sohn Richard Löwenherz.
Mittwoch, 23. September 2026
Von der Loire an den Rhein
Heimfahrt mit dem Reisebus von Tours nach Köln (Ankunft ca. 18.00 Uhr) und Bensberg (Ankunft ca. 18.45 Uhr).
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.


Wilfried Pohnke auf Pixabay







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