Bassano_del_Grappa_AbendstimmungMuseshare_CC-BY-SA-3_wikimedia commons
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Frühling auf der Terra ferma

Villen und Gärten Venetiens

Viele Jahrhunderte lang hatte die Hafen- und Handelsmetropole Venedig ihrem Hinterland keine Beachtung geschenkt. Erst im späten 14. Jahrhundert begannen sich die Ambitionen der stolzen Seerepublik zunehmend auf die Gebiete der Terra ferma zu richten. In der Renaissancezeit entstanden dort nicht nur große landwirtschaftliche Güter zur Versorgung der Stadt, sondern auch prächtige Villen mit weitläufigen Parkanlagen. Diese dienten den Adelsfamilien als komfortable Sommersitze und repräsentative Lusthäuser. Besonders geschätzt war die Lage am Brentakanal, der eine bequeme Anreise über den Wasserweg ermöglichte. Ein herausragendes Beispiel ist die von Andrea Palladio errichtete Villa Malcontenta. Der berühmte Architekt prägte auch das Stadtbild von Vicenza maßgeblich – noch heute sind dort sein Teatro Olimpico und die Basilica Palladiana zu bewundern. Einige der Villen auf dem Festland wurden zudem mit eindrucksvollen Wandmalereien geschmückt, geschaffen von Meistern wie Veronese oder Tiepolo. Ergänzt wird diese harmonische Verbindung von Architektur und Kunst durch herrliche Gartenanlagen, die das Gesamtbild abrunden.

Ihr/e Reiseleiter/in

Dienstag, 26. Mai 2026
Willkommen in der Geburtsstadt Giorgiones!
Flug mit Condor von Frankfurt (14.30 Uhr) nach Venedig (15.45 Uhr) und Fahrt mit dem Reisebus nach Castelfranco Veneto. Auf dem Weg zum Abendessen lädt ein erster Spaziergang durch die stimmungsvollen Gassen des kleinen Städtchens dazu ein, die besondere Atmosphäre Castelfrancos zu genießen.

Mittwoch, 27. Mai 2026
Villen am Brentakanal
Die Villa Foscari, genannt La Malcontenta, majestätisch zum Fluss ausgerichtet, ist ein berühmtes Werk Palladios, der mit seinen Bauten die Renaissancekultur Venetiens geprägt hat. Die aufwendig verzierten Innenräume waren Orte rauschender Feste berühmter Gäste. Die Villa Widmann Rezzonico konnte ihre Ausstattung im Rokoko-Stil weitgehend bewahren. Der eher intime Charakter ihrer Räumlichkeiten kontrastiert mit dem grandiosen Auftritt der riesigen Villa Pisani in Strà, repräsentatives Wohnschloss einer Dogenfamilie mit üppigem Prunk. Der Ballsaal erhielt ein gewaltiges Deckenfresko von Tiepolo. Selbst die Pferdeställe am anderen Ende des weitläufigen Parks haben die Anmutung einer Adelsresidenz.

Donnerstag, 28. Mai 2026
Piazzola sul Brenta und Euganeische Hügel
Zunächst öffnen sich die Türen der Villa Contarini in Piazzola sul Brenta. Hier feierte die Familie Contarini, aus der acht Dogen Venedigs hervorgingen, rauschende Feste. Im Naturpark der Euganeischen Hügel hatten sich die Bischöfe von Padua schon Ende des 15. Jahrhunderts einen Sommersitz errichten lassen. Die Villa dei Vescovi im prä-palladianischen Stil, ausgestattet mit fein gearbeiteten Fresken, zählt heute zu den nationalen Denkmälern Italiens. Noch älter und wesentlich schlichter ist die Casa del Petrarca in Arqua Petrarca. An diesem Ort kann man spüren, was der Rückzug in die ländliche Abgeschiedenheit für die Inspiration des Dichters bedeutete.

Freitag, 29. Mai 2026
Vicenza - die Stadt Palladios
Das Teatro Olimpico von Andrea Palladio mit seinen Renaissance-Kulissen stellt einen Meilenstein der Theatergeschichte dar. Unprätentiös von außen öffnet sich dem Besucher ein kunstvoller Innenraum. Ganz anders bestimmt die Basilica Palladiana, als Palazzo Pubblico errichtet, die Piazza dei Signori mit arrogantem Selbstbewusstsein. Außerhalb der Stadt dominiert die berühmte Villa Rotonda mit Tempelfronten zu allen vier Himmelsrichtungen die umgebende Landschaft. Von der Villa Rotonda, die Goethe sehr schätzte, führt ein Fußweg zur Villa Valmarana dei Nani, die nach den Zwergenfiguren auf der Gartenmauer benannt ist. Die Villa selbst hat Giambattista Tiepolo mit großartigen mythologischen Darstellungen geschmückt. Sie buhlen mit den heiter ironischen Alltagsszenen seines Sohnes Giandomenico in den Gästequartieren um die Gunst der Betrachtenden.

Samstag, 30. Mai 2026
Zwischen Bergen und Ebene
Der Monte Grappa bildet eine beeindruckende Kulisse für die Stadt Bassano del Grappa, deren Wahrzeichen die von Palladio entworfene überdachte Holzbrücke ist. Ein Spaziergang durch prachtvolle Arkaden vorbei an bunten Fassaden lässt in das Flair der Stadt eintauchen. Im nahe gelegenen Maser locken weitere Bauten des Renaissance-Meisters: Die Villa Barbaro zeichnet sich durch qualitätvolle Fresken von Paolo Veronese aus. Die Villa Emo in Fanzolo ist besonders gut erhalten. G. B. Zelotti, ein Schüler Veroneses, schuf die Ausmalung der Räume (evtl. teilweise in restauro). Auf dem Friedhof von Altivole schuf der venezianische Architekt Carlo Scarpa in den 1970er Jahren eine eindrucksvolle Grabstätte für die Familie Brion.

Sonntag, 31. Mai 2026
Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Gottesdienstes.
Padua und seine Schätze
Die Ausmalung der Scrovegni-Kapelle in Padua bildet das Hauptwerk Giottos. Der recht kleine Sakralraum ist auch als Arena-Kapelle bekannt, weil er in die Ruinen eines antiken Amphitheaters hineingebaut wurde. Viel majestätischer mit seinen fast orientalisch anmutenden Kuppeln präsentiert sich die Basilika des hl. Antonius, die über dem Grab des nicht nur in Italien innig verehrten Franziskaners errichtet wurde. An ihrer Ausstattung wirkte auch der Florentiner Bildhauer Donatello mit, von dem auch das Reiterdenkmal des Gattamelata vor der Fassade stammt. Wenige Schritte von der heiligen Stätte entfernt, ging es in der Renaissancezeit eher weltlich zu: Alvise Cornaro ließ sich bei seinem Wohnsitz eine Loggia zur Aufführung von Theaterstücken und ein Odeon für musikalische Darbietungen erbauen. Die originellen Räumlichkeiten haben zum Teil ihren Freskenschmuck bewahrt.

Montag, 1. Juni 2026
Arrivederci, Italia!
Flug mit Condor von Venedig (11.40 Uhr) nach Frankfurt (13.00 Uhr).

Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.

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