
Osterfestspiele in Baden-Baden
Große Musik der Romantik und Moderne
Wie schon in den vergangenen Jahren präsentiert das Festspielhaus Baden-Baden zu Ostern 2026 ein erlesenes Programm von hoher künstlerischer Dichte und dramaturgischer Geschlossenheit. Schlüsselwerke des 19. und 20. Jahrhunderts werden erklingen und mit Benjamin Brittens „War Requiem“ (1962) rückt am Karfreitag ein dem Ernst dieses Tages angemessenes Oratorium ins Zentrum. Die Lichtgestalt des hochromantischen Ritters Lohengrin (1848) steht bei Richard Wagner im Spannungsverhältnis von Heidentum und Christentum, während Anton Bruckners 8. Sinfonie tief in seinem katholischen Glauben wurzelt und in ihrer klanglichen Dichte als Mysterium bewundert wird. Ergänzt werden die musikalischen Höhepunkte erneut durch literarische Spaziergänge, Museumsbesuche und exklusive Einblicke hinter die Kulissen des Festspielhauses.
Ihr/e Reiseleiter/in
Gründonnerstag, 2. April 2026
„Vom Eise befreit sind Strom und Bäche / Durch des Frühlings holden, belebenden Blick“
Individuelle Anreise nach Baden-Baden ins Heliopark Bad Hotel Zum Hirsch**** im Zentrum der Kurstadt.
15.00 Uhr I Kulinarischer Auftakt im Hotelrestaurant samt Begrüßung und Programmeinführung durch Dr. Andreas Thiel
18.00 Uhr I Besuch des Konzertes im Festspielhaus
Sinfonie Nr. 8 c-moll – Anton Bruckner
Anton Bruckners 8. Sinfonie zählt heute zu den gewaltigsten Tonkunstwerken – dabei löste ihre Uraufführung einst heftige Kontroversen aus. Mit überwältigender Wucht und spiritueller Tiefe ist sie ein „opus summum“ des tiefgläubigen Komponisten und Wagner-Verehrers. Das Royal Concertgebouw Orchestra gibt unter Klaus Mäkelä sein Debüt bei den Osterfestspielen und eröffnet mit diesem Werk eindrucksvoll den festlichen Reigen.
Mitwirkende: Royal Concertgebouw Orchestra, Klaus Mäkelä (Dirigent)
Karfreitag, 3. April 2026
„Bugles sang, saddening the evening air; / And bugles answered, sorrowful to hear.“
Hinter dem Hügel der Stiftskirche treten am Hang des Nordschwarzwaldes seit Jahrhunderten die heilkräftigen Quellen aus, die den Weltruhm des Bades begründeten. Etwas weiter gen Osten findet man einen spätmittelalterlichen Kalvarienberg, ein angemessenes Ziel für einen literarischen Spaziergang am Karfreitag.
11.00 Uhr I Vortrag und Gespräch im Hotel
Klage und Hoffnung – Brittens War Requiem
Es war ein epochemachendes Ereignis, als 1962 in der neuen Kathedrale von Coventry Benjamin Brittens „War Requiem“ zum ersten Mal erklang. Künstler aus England, Deutschland und Russland vereinten sich, um die lateinische Totenmesse mit den eindringlichen Versen des englischen Dichters Wilfred Owen zu verschränken – eine Klage über die Schrecken des Ersten Weltkriegs und zugleich ein Gedenken an den Zweiten Weltkrieg. Trotz großer Besetzung bleibt das Requiem in weiten Teilen ein Oratorium der stillen Trauer und des Gedenkens, dessen Komplexität eine ausführliche Einführung einzuordnen weiß.
Dariusz Szymanski, Musikhistoriker, Festspiele Baden-Baden (angefragt)
15.00 Uhr I Gelegenheit zum Besuch der katholischen Karfreitagsliturgie in der Stiftskirche
18.00 Uhr I Besuch des Konzertes im Festspielhaus
War Requiem op. 66 – Benjamin Britten
Benjamin Brittens monumentales „War Requiem“ als Symbol für Versöhnung und Frieden erklingt in neuer Deutung. Unter der Leitung von Joana Mallwitz treten Chor, Knabenchor, Sinfonie- und Kammerorchester sowie namhafte Solistinnen und Solisten an, um Brittens eindringliche Musik mit ihrer oratorischen Wucht erlebbar zu machen.
Mitwirkende: Mahler Chamber Orchestra, Tschechischer Philharmonischer Chor Brünn, Cantus Juvenum Karlsruhe; Joana Mallwitz (Dirigentin), Bogdan Volkov (Tenor), Irina Lungu (Sopran)
Karsamstag, 4. April 2026
Vom Vorortbahnhof zum Festspielhaus
Das Festspielhaus von Baden-Baden besticht durch die gelungene Verbindung von historischer Schalterhalle eines kleinen Kurortbahnhofs und kühner Größe eines Operntheaters. Seit bald drei Jahrzehnten bietet es besonderen Festspielen eine Heimstadt und erfreut sich stetig steigender Wertschätzung. Eine Führung durch das Haus macht mit den Foyers, dem Saal, der Bühne und den technischen Diensten bekannt (Führung abhängig vom Probenplan des Festspielhauses).
15.00 Uhr I Besuch im Museum Frieder Burda
Ausstellung „Wettstreit mit der Wirklichkeit - 60 Jahre Fotorealismus“
Das Museum Frieder Burda widmet sich einer Kunstströmung, die seit den 1960er-Jahren fasziniert. Als Reaktion auf den abstrakten Expressionismus entwickelten amerikanische Künstlerinnen und Künstler eine Malerei, die mit der Fotografie um Präzision und Illusion konkurrierte.
Nach dem Museumsbesuch bleibt Zeit für eigene Unternehmungen oder gemütliche Stunden im Hotel. Auch ein individueller Besuch des Liederabends im Festspielhaus ist denkbar.
Ostersonntag, 5. April 2026
Gelegenheit zum Besuch des festlichen Hochamtes in der Stiftskirche.
„Hier ist des Volkes wahrer Himmel / Zufrieden jauchzet groß und klein / Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein“
Auf einen Osterspaziergang durch die Frühlingsblüte der Lichtenthaler Allee und ein festliches Mittagessen folgt am Nachmittag ein Vortrag zur Einstimmung auf den Aufführungsbesuch am Abend.
15.00 Uhr I Vortrag im Hotel
“Wann geht der nächste Schwan?“ –
Wagners romantische Oper „Lohengrin“ und ihre Epoche
Dr. Andreas Thiel
18.00 Uhr I Besuch der Oper im Festspielhaus
Lohengrin – Richard Wagner
Wagners „Lohengrin“ erzählt von Treue, Glaube und der Suche nach Erlösung im Spannungsfeld zwischen Mythenwelt und christlicher Botschaft. Unter der Leitung von Joana Mallwitz erklingt das Werk mit dem Mahler Chamber Orchestra in neuem musikalischen Licht.
Mitwirkende: Mahler Chamber Orchestra, Joana Mallwitz (musikalische Leitung), Johannes Erath (Inszenierung), Piotr Beczała (Lohengrin), Rachel Willis-Sørensen (Elsa von Brabant), Tanja Ariane Baumgartner (Ortrud), Wolfgang Koch (Telramund), Kwangchul Youn (König Heinrich), Samuel Hasselhorn (Heerrufer des Königs) u.a.
Ostermontag, 6. April 2026
„Was rissest du nun mein Geheimnis ein? / Jetzt muß ich, ach! von dir geschieden sein!“
Nach dem Frühstück individuelle Heimreise.
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.