
Barcelona zu Gaudís Ehren
Kunst und Kirchen statt Karneval
Eduardo Mendoza nannte Barcelona um 1900 „Die Stadt der Wunder“. Die Metropole wurde durch Industrialisierung, Stadterweiterungen und Weltausstellungen, vor allem aber durch das Zusammentreffen brillanter Köpfe, zum Zentrum der Moderne – ein Ort voller Lebensfreude, Kreativität und kaum erklärbarer Magie. Bis 1936 prägten Historismus und Modernisme das Stadtbild, mit Persönlichkeiten wie Antoni Gaudí und Lluís Domènech i Montaner an der Spitze. Nach der Diktatur Francos erfand sich Barcelona mehrfach neu, etwa mit Weltausstellung und Olympischen Spielen, und verbindet heute die Pracht der Belle Époque mit der Dynamik einer modernen Metropole. 2026 bereitet sich die Stadt auf den hundertsten Todestag Gaudís und die Vollendung der Sagrada Família vor – ein Anlass, sie auf einer Reise „zu Gaudís Ehren“ und im Zeichen seiner Zeitgenossen neu zu entdecken.
Ihr/e Reiseleiter/in
Freitag, 13. Februar 2026
Barri Gòtic – Wo alles begann
Flug mit Lufthansa von Frankfurt (11.05 Uhr) nach Barcelona (13.05 Uhr) und Transfer in die Innenstadt.
Ein erster Spaziergang führt in das Barri Gòtic, das den Glanz des katalanischen Spätmittelalters verkörpert. Das Gewirr mittelalterlicher Gässchen wird durchbrochen von der Hallenkirche Santa Maria del Mar, die von Barcelonas einstiger Vormachtstellung kündet und die Vergangenheit greifbar macht. Vor diesem historischen Hintergrund entwickelte der junge Antoni Gaudí seine unverwechselbare Formensprache.
Samstag, 14. Februar 2026
Die Gleichzeitigkeit der Dinge - Picasso und Gaudí
Der junge Picasso verbrachte seine Jugend im Barcelona des Modernisme und war hier Teil eines frankreichaffinen Künstlerzirkels rund um das Café Els Quatre Gats. Zeitgleich prägte Gaudí mit seinen visionären Entwürfen das Stadtbild – zwei große Namen, die sich in derselben Metropole bewegten. Der Besuch des Picasso-Museums beleuchtet des Künstlers frühe Jahre und seine Suche nach einer eigenen künstlerischen Identität. Ein Spaziergang führt anschließend zum Parc de la Ciutadella, in dem sowohl Picasso als auch Gaudí flanierten. Die Anlage entstand ab 1870 und wurde mit der Weltausstellung von 1888 zum Schaufenster des katalanischen Aufbruchs: mit der sogenannten Drachenburg von Gaudís Konkurrenten Lluís Domènech i Montaner, eindrucksvollen Gewächshäusern und einem monumentalen Wasserfall, an dem auch Gaudí mitwirkte. Dieses Großereignis markierte den Beginn der Blütezeit des Modernisme in Kataloniens „Stadt der Wunder“. Nachmittags führt der Weg in einen der schönsten Konzertsäle Europas, den Palau de la Música von Lluís Domènech i Montaner, der hier einen Musikdom aus Raum, Farbe und Licht schuf. Am Abend Gelegenheit zum Besuch eines katholischen Vorabendgottesdienstes.
Sonntag, 15. Februar 2026
Weltaustellung 1929 - Modernisme in voller Pracht
Auf einem Hügel über der Stadt liegt das Museu Nacional d‘Art de Catalunya. Dieses Haus bietet vor allem eine der am besten erhaltenen Freskensammlungen der Romanik, darüber hinaus aber auch Gemälde des Goldenen Jahrhunderts und schließlich eine reiche Modernisme-Sammlung. Errichtet hatte man den historistischen Palast ursprünglich für die Weltausstellung von 1929. Treppab führt der Weg am berühmten neusachlichen Pavillon Mies van der Rohes vorbei, der inmitten des wuchernden Historismus Barcelonas wie ein weißer Elefant gewirkt haben dürfte. Der Spaziergang endet im Poble Espanyol, einem eigens für die Weltausstellung geschaffenen Architektur-Ensemble, das in Form eines „Schaudorfs“ die Vielfalt spanischer Baustile präsentiert. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln geht es anschließend in ein anderes Kapitel des Modernisme: zum Hospital de la Santa Creu i de Sant Pau. Die parkähnliche Anlage mit Pavillons versprach als spektakulärstes Spital der Welt Heilung durch Licht, Luft, Grün und Schönheit.
Montag, 16. Februar 2026
Passeig de Gràcia – Formen, Farbe, Fantasie
Der vierte Tag steht ganz im Zeichen Antoni Gaudís. Am eleganten Passeig de Gràcia beginnt die Spurensuche mit der Casa Batlló. Im sogenannten „Apfel der Zwietracht“ buhlen die Nachbarbauten von Lluís Domènech i Montaner und Josep Puig i Cadafalch um Bewunderung. Wenige Schritte weiter erhebt sich die Casa Milà, deren geschwungene Fassaden wie eine helle Wolke über dem Boulevard schweben. Etwas außerhalb des Zentrums beschließt die Casa Vicens den Tag. Dieses Frühwerk Gaudís, noch stark vom maurischen Stil inspiriert, gibt einen Einblick in die Anfänge seiner einzigartigen Architektursprache.
Dienstag, 17. Februar 2026
Sagrada Família & Parc Güell – Höhepunkte des Meisters
Zum Auftakt des Tages steht Gaudís berühmtestes Werk auf dem Programm: die bis heute unvollendete Sagrada Família. Kaum ein Bauwerk der Moderne hat die Menschen so polarisiert – und zugleich so tief berührt. Ihre steingewordene Frömmigkeit scheint den Besucher zu umfangen, einzunehmen und schließlich zu überwältigen. Vor den Toren der Stadt erhebt sich die Villa Bellesguard, eine burgartige Schöpfung aus Gaudís neugotischer Phase. Den Abschluss des Tages bildet der Parc Güell: ein farbenfrohes Gesamtkunstwerk, in dem geschwungene Formen, märchenhafte Pavillons und mit Keramikscherben in der Trencadís-Technik verzierte Terrassen dazu einladen, zu verweilen und den Blick über die Stadt schweifen lassen.
Mittwoch, 18. Februar 2026
Adéu, Barcelona!
Ein letzter Spaziergang führt zunächst zur gotischen Kathedrale, die mit ihrem eindrucksvollen Baukörper das Herz der Altstadt prägt. Von hier geht es weiter zum Palau Güell, einem Frühwerk Gaudís, das seine charakteristische Handschrift, von innovativer Raumgestaltung bis zu fantasievollen Dachaufbauten, zeigt.
Am Nachmittag Rückflug mit Lufthansa von Barcelona (17.10 Uhr) nach Frankfurt (19.20 Uhr).
Änderungen im Programmverlauf und in der Organisation bleiben vorbehalten.